Gaza-Krieg / Israel kündigt tägliche „taktische Pause“ im Süden des Gazastreifens an
Die israelische Armee hat am Sonntag angekündigt, im Süden des Gazastreifens bis auf Weiteres eine tägliche „taktische Pause der militärischen Aktivität“ einzuhalten.
Die örtlich begrenzte Pause solle jeweils von 07.00 bis 18.00 Uhr (MESZ) gelten und die Auslieferung einer größeren Menge an Hilfsgütern ermöglichen, erklärte die Armee. Sie betreffe den Weg, der vom Grenzübergang Kerem Schalom bis zur Salah-al-Din-Straße und dann weiter in den Norden führe.
Die Entscheidung sei infolge von Beratungen mit den Vereinten Nationen und anderen Organisationen getroffen worden, hieß es weiter. Eine von der Armee veröffentlichte Landkarte zeigte die humanitäre Route, die sich bis zum Europäischen Krankenhaus in der Stadt Rafah erstreckt. Die Klinik liegt etwa zehn Kilometer vom Grenzübergang Kerem Schalom entfernt.
Die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet ist katastrophal, Hilfsorganisationen weisen seit Monaten auf einen Mangel an Lebensmitteln und anderen wichtigen Waren hin. Tausende Menschen haben nicht genug Trinkwasser und Essen, zahlreiche Kinder leiden an akuter Mangelernährung.
Der Gaza-Krieg war durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden, bei dem islamistische Kämpfer laut israelischen Angaben 1194 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt hatten.
Als Reaktion geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, wurden dabei bislang mehr als 37.290 Menschen getötet.
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