Luxemburg-Stadt / Israel und der „Bazar international“: Sicherheitsbedenken wurden zuvor gemeinsam diskutiert
Ohne Israel fand in diesem Jahr der „Bazar international de Luxembourg“ auf Kirchberg statt. Die Gemeinde Luxemburg unterstützt die Veranstaltung finanziell – und deshalb waren die Ereignisse dann auch Thema in der Ratssitzung am Montag.
Ende November fand in der Hauptstadt die 63. Auflage des „Bazar international de Luxembourg“ statt. Mehr als 50 verschiedene Nationen boten in der „Luxexpo the Box“ landestypische Produkte und ihre kulinarischen Spezialitäten an. Die israelische Gemeinschaft fehlte. Kurz und knapp ist auf der Webseite des Basars immer noch zu lesen: „Der israelische Stand nimmt in diesem Jahr nicht teil.“ Sicherheitsbedenken sollen laut Medienberichten zu dieser Entscheidung geführt haben. Ein Entschluss, der unter anderem von Mitgliedern der israelischen Gemeinschaft und Freiwilligen des Standes kritisiert wurde.
Da die Gemeinde Luxemburg die Organisation der dreitägigen Benefizveranstaltung finanziell unterstützt, wollte der hauptstädtische Gemeinderat Tom Weidig (ADR) in der letzten Ratssitzung am Montag wissen, wie der Schöffenrat zu dieser Entscheidung steht. „Wie alle habe auch ich von den Ereignissen aus der Presse erfahren“, erklärte Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP). Und unterstrich, dass die Gemeinde seit Jahren zwar die Mietkosten für die „Luxexpo“ übernimmt, die Veranstaltung aber nicht organisiert.
Die Bürgermeisterin erklärte, sich kurz zuvor, am Montagmorgen, mit einer Verantwortlichen des israelischen Standes und auch der Präsidentin des Bazars getroffen zu haben. „Beide sagten, dass man sich bewusst sei, dass die Situation aktuell hochsensibel ist. Und über die daraus resultierenden Sicherheitsbedenken gemeinsam während Wochen zuvor diskutiert wurde“, erklärte Lydie Polfer und wiederholte das Wort „gemeinsam“.
Ermutigung zur Absage
Bis am Montag vor Veranstaltungsbeginn sei nicht klar gewesen, ob der israelische Stand teilnehmen würde. Ein Platz für diesen war laut Lydie Polfer auf dem Aufbauplan aber vorgesehen. Dienstags hätte das „Consistoire israélite“ dann der Polizei schriftlich Bedenken zur Gewährleistung der eigenen Sicherheit beim Bazar mitgeteilt. Es kam die Antwort, dass die Polizei und die israelische Botschafterin bereits in Kontakt waren. „Was genau dabei diskutiert wurde, kann ich nicht sagen“, so Lydie Polfer. Sie erklärte weiter, dass die Organisation für die Sicherheit in der „Luxexpo“ verantwortlich war.
Da bis am Mittwochmorgen – also zwei Tage vor Veranstaltungsbeginn – es auf allen Seiten weiterhin Unsicherheiten in Bezug auf das Thema gab, habe der Verwaltungsrat des Bazars die israelische Gemeinschaft dann in einem Schreiben darin bestärkt, in diesem Jahr auf eine Teilnahme zu verzichten. „Das, nachdem in den Tagen zuvor permanent darüber gesprochen wurde“, schilderte Lydie Polfer ihre Sicht auf das Geschehen und erklärte weiter: „Aufgrund dieser E-Mail, die verletzend sein kann, fiel dann die Entscheidung für eine Absage.“
Die beiden Treffen mit den Verantwortlichen haben laut Lydie Polfer eines gezeigt: „Dass alle diese Situation bedauern. Und auch bedauern, dass das dazu führen könnte, dass Menschen gegeneinander ausgespielt werden. Das kann und darf nicht sein“, unterstrich die Bürgermeisterin abschließend und warnte davor, unnötig Öl ins Feuer zu gießen.
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