Kneipe, Sport, Konzert / Ist das Impfzertifikat bald direkt per CovidCheck-App aufrufbar?
Die CovidCheck-App kann derzeit nur Impfzertifikate einscannen – das Abspeichern ist nicht möglich
Die Enttäuschung war groß: Luxemburgs neue CovidCheck-App bietet den Nutzern keine Funktion, Impfzertifikate dauerhaft abzuspeichern. Stattdessen kann das Programm nur anzeigen, ob ein mitgeführtes Zertifikat echt ist. Laut Gesundheitsministerium könnte die App Mitte Juli um eine Speicherfunktion ergänzt werden. Aber: Das Digitalisierungsministerium ist mit seiner Prognose für die Zukunft der App etwas zurückhaltender. Wer nicht warten will, kann allerdings bereits jetzt auf Alternativlösungen zurückgreifen.
Wie heißt es doch so schön: Notwendigkeit ist die Mutter der Erfindung! Dieses Sprichwort trifft die aktuelle Lage ganz gut. Anfang Juni hat Luxemburgs Regierung eine App vorgestellt, die den Menschen bei der Rückkehr in die Normalität etwas helfen sollte: „CovidCheck“. Mit dem Handy-Programm lässt sich nachweisen, ob ein „CovidCheck-Zertifikat „gemäß den in Luxemburg geltenden Regeln“ gültig ist.
Die große Begeisterung für die offizielle App der Regierung blieb jedoch aus. Denn eine wesentliche Funktion war nicht enthalten: Die Möglichkeit, den Nachweis für eine Corona-Impfung dauerhaft abspeichern zu können – um ihn dann bei Bedarf einfach in Kneipe, Restaurant, Fitnesscenter, Sportveranstaltung oder Konzert vorzeigen zu können. Die App erlaubt es lediglich Impfzertifikate zu scannen und diese so einmalig einzusehen.
Aber das könnte sich ändern. Eine Sprecherin des Digitalisierungsministeriums erklärte am Donnerstag gegenüber dem Tageblatt, dass derzeit „Lösungen analysiert und besprochen“ werden. „Die Überlegungen laufen auf Hochtouren.“ Es sei wichtig, dass persönliche Daten geschützt und respektiert werden. Darum „brauchen wir eine sichere Lösung“, sagt die Sprecherin.
Deutschland scheint diese Lösung schon länger gefunden zu haben. Sowohl die CovPass-Appals auch die „CoronaWarn-App“ beinhalten nämlich Speicherfunktionen für alle digitalen Impfnachweise. Laut der Webseite des Bundesgesundheitsministeriums werden die Daten temporär in einem Impfprotokollierungssystem erstellt und anschließend wieder gelöscht. Die Impfnachweise würden auf Dauer nur dezentral auf dem Smartphone des Nutzers gespeichert werden.
Weitere CovidCheck-Funktionen in Aussicht?
Die Sprecherin des Luxemburger Digitalisierungsministeriums versicherte dem Tageblatt, dass „weitere Veröffentlichungen von CovidCheck in naher Zukunft geplant“ sind. „Ob es in Richtung Wallet geht, kann im Moment überhaupt niemand sagen.“ Eine Wallet ist ein Programm zum Speichern von sensiblen Online-Daten (siehe Infobox). Es würden aber auf jeden Fall Lösungen gesucht werden, um das Zertifikat „zugänglicher“ zu machen, erklärt die Sprecherin.
Wie bald es zu diesen Neuerungen kommen könnte, verrät eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums dem Tageblatt: „Ich kann bestätigen, dass die App für Mitte Juli“ geplant ist.
Die CovidCheck-App ist ein gemeinsames Projekt des Luxemburger Gesundheitsministeriums und des Digitalisierungsministeriums. Das Haus Lenert definiert dabei laut seiner Sprecherin „was (in die App) reinkommt und was nicht“. Das Digitalisierungsministerium hingegen sei für die Umsetzung verantwortlich. Radio 100,7 berichtete am Donnerstag, dass die Corona-App tatsächlich eine Speicherfunktion für die Impfzertifikate erhalten soll: „Die Funktion soll für den Anfang der Sommerferien, am 15. Juli, bereit sein“, heißt es in einem Beitrag des Radiosenders. Ob das tatsächlich passieren wird, ist jedoch offenbar nicht so klar. Das Digitalisierungministerium konnte gegenüber dem Tageblatt weder das konkrete Darum, noch die baldige Einführung einer Speicherfunktion in Form einer „wallet“ bestätigen.
Alternative Lösungen
Wer sich nicht gedulden will, kann aber auch bereits jetzt auf andere Anwendungen zurückgreifen – und muss nicht auf eine funktionierende Regierungs-App warten. Denn es gibt schon Mittel und Wege, um das digitale Zertifikat über Smartphone abzuspeichern und aufzurufen.
Mit dem „COVID-19 passbook Generator“ lässt sich beispielsweise ein digitaler Impfpass erstellen. Uns so geht’s: Die Web-Anwendung scannt den QR-Code der Impfzertifikate und erstellt anschließend einen Impfpass. iPhones können das Dokument direkt in ihre iPhone-wallet importieren. Dort kann man dann das Impfzertifikat nach Belieben aufrufen.
Die Anwendung funktioniert auch auf Android-Geräten. Um das Zertifikat aufrufen zu können, muss man aber noch eine App herunterladen. Der Impfpass kann dann in die App importiert werden und ist anschließend auch auf dem Smartphone einsehbar. Hierbei sei erwähnt, dass die Apps nicht ausschließlich zum Aufrufen der Zertifikate konzipiert wurden und deshalb noch weitere Verwendungszwecke erfüllen.
Das Tageblatt hat drei Apps getestet – und sie funktionieren. Das Impfzertifikat lässt sich unter anderem über die Apps Stocard, PassAndroid und WalletPasses aufrufen. Inwiefern diese dann in allen Einrichtungen in Luxemburg akzeptiert werden, ist nicht klar.
LINK Dieser Link führt zum „COVID-19 passbook Generator“.
LINK Hier gelangen Sie zu den Download-Links der einzelnen Apps: Stocard / PassAndroid / WalletPasses
„Wallet“
Der englische Begriff „wallet“ bedeutet übersetzt „Brieftasche“. Im Netz spricht man logischerweise nicht von einer physischen, sondern einer digitalen Brieftasche – auch „e-wallet“ oder Cyberwallet genannt. Diese Technologie ermöglicht es beispielsweise Passwörter, Kreditkarteninformationen, Gutscheine und andere virtuelle Objekte abzuspeichern und bei Bedarf schnell darauf zuzugreifen. Zu den bekanntesten „wallets“ gehören Google Pay Send und AppleWallet.
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Funktioniert übrigens auch hervorragend mit der deutschen Corona-Warn-App. Die kann man in Luxemburg herunterladen, die Tracing-Funktionen abschalten und das luxemburgische Zertifikat einscannen und speichern. Covidcheck.lu erkennt das gespeicherte Zertifikat einwandfrei…
Also die luxemburger COVID App ist ja ein Witz. Diese hätte jeder 10-jähriger entwickeln können und ist zudem völlig nutzlos. Ich hoffe, dass der Staat sie umsonst bekam.
Die einfachste Lösung ist ein Foto des Zertifikates. Die App kann den QR Code einwandfrei lesen.