Verwaltungsrat Stiftung HRS / Jean-Louis Schiltz und HRS gehen getrennte Wege: Auch Michel Wurth und Max Hengel treten zurück
Im Verwaltungsrat der Stiftung der Krankenhausgruppe „Hôpitaux Robert Schuman“ (HRS) ist Stühlerücken angesagt: Drei Mitglieder des bisherigen Rats, darunter der Vorsitzende Jean-Louis Schitz, haben zum 31. Dezember ihre Posten gekündigt. Die Nachfolge steht bereits fest.
Der bisherige Vorsitzende des Verwaltungsrats der Stiftung der HRS, Jean-Louis Schiltz, sein Vize Michel Wurth und Max Hengel stehen 2022 nicht mehr an der Spitze der Krankenhausgruppe. Das teilen die HRS am Mittwoch in einem Presseschreiben auf ihrer Webseite mit. Schiltz, Wurth und Hengel haben beschlossen, ihre Ämter niederzulegen – die Entscheidungen wurden alle zum 31. Dezember 2021 wirksam. Wann genau sie zurückgetreten sind, darüber wollen die HRS keine Auskunft erteilen.
Im April musste Schiltz bereits seinen Posten als Präsident des Verwaltungsrats der Krankenhausgruppe räumen. Damals gerieten er und Michel Wurth unter Beschuss, weil sie in Personalunion sowohl an der Spitze der Stiftung wie der Krankenhausgruppe selbst standen. In der ursprünglichen Regelung ist eigentlich vorgesehen, dass dieselbe Person nicht gleichzeitig Mitglied im Vorstand von Stiftung und Aktiengesellschaft sein sollte. Georges Heirendt übernahm damals als Exekutivpräsident. Mit dem Rückzug aus der Stiftung sind nun fast alle Bande zwischen Schiltz und dem HRS gekappt.
Unklar ist, ob sich die Krankenhausgruppe, Schiltz und Wurth im Guten getrennt haben. Der frühere Verwaltungsratspräsident und seine zwei Stellvertreter machten Anfang 2021 Schlagzeilen, als sie frühzeitig geimpft wurden. Statt sich zu entschuldigen, schoss Schiltz bei einer Pressekonferenz scharf zurück und wies jegliche „Impfdrängler“-Vorwürfe von sich. Laut Medienberichten wusste damals nicht der gesamte Verwaltungsrat von dieser Aktion. Kurz danach (am 8. März) wurde Generaldirektor Claude Schummer beurlaubt. Seine offizielle Nachfolge steht seither noch nicht fest: Sandra Thein, ehemalige Finanzdirektorin der HRS, sollte ihn interimsmäßig vertreten. Des Weiteren gab es Vorwürfe von Erpressung und Mobbing gegen Jean-Louis Schiltz und den medizinischen Direktor Dr. Gregor Baertz. Außerdem geriet Schiltz wegen Vorwürfen eines möglichen Interessenkonfliktes unter Druck: Seine Kanzlei vertrat die Krankenhausgruppe auch in juristischen Fragen.
Im Presseschreiben wird Schiltz zitiert: „Über die vergangenen elf Jahre mit der HRS-Gruppe bin ich stolz und dankbar. Die HRS bleiben für mich stets eine Herzensangelegenheit.“ Wurth sagt zum Abschied: „Gemeinsam haben wir es geschafft, Krankenhaus Nummer eins in Luxemburg zu werden. Ein großes Dankeschön an alle.“
Die Nachfolge der drei früheren Räte steht schon fest und 2022 will sich der Verwaltungsrat der Stiftung der HRS weiblicher und jünger geben. Künftig werden Dr. Annouk Bisdorff, Françoise Kuth, Marc Hengen und Hjoerdis Stahl bei der Krankenhausgruppe mitmischen. Bisdorff ist Ärztin und Neurologin in der Abteilung für Neuroradiologie des Hôpital Lariboisière in Paris. Kuth ist Partnerin beim Architektenbüro Beiler François Fritsch und ausgebildete Juristin. Marc Hengen ist ebenfalls ausgebildeter Jurist, Präsident von „Caritas – jeunes et familles“ und gleichzeitig der geschäftsführende Direktor der „Association des Compagnies d’Assurance et de Réassurance“. Stahl wiederum wird ihr bisheriges Amt als stellvertretende Generaldirektorin der Luxemburger Post in Kürze niederlegen. Sie ist seit langem in der Logistikbranche tätig.
Wer künftig Präsident des Verwaltungsrats der Stiftung sein wird, steht noch nicht fest. Diese Entscheidung solle im Laufe des Monats fallen.
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Rücktritt, jetzt schon, glaubte immer man hätte die fristlos entlassen.
„Krankenhaus Nummer eins in Luxemburg zu werden. Ein großes Dankeschön an alle.“
Aber einen CBCT Scan kann man noch nicht richtig ausführen!
Aus eigener Erfahrung!