/ Jempy Drucker überzeugt mit Platz sechs beim Omloop Het Nieuwsblad
Guter Start von Jempy Drucker in die Klassiker-Saison. Der Luxemburger beendet den Omloop het Nieuwsblad auf Platz sechs. Bob Jungels fuhr in der gleichen Gruppe als 16. ins Ziel. Der Sieg ging an seinen Teamkollegen Zdenek Stybar. Bei den Damen siegte die Niederländerin Chantal Blaak, Christine Majerus musste nach einem Sturz verletzt aufgeben.
Zdenek Stybar machte am Ende alles richtig. Als er sich in einer fünfköpfigen Spitzengruppe befand, attackierte er rund zwei Kilometer vor dem Ziel und ließ seinen Mitstreitern keine Chance. Der Teamkollege von Bob Jungels verteidigte seinen Vorsprung bis auf die Ziellinie. Die beiden Belgier Greg van Avermaet und Tim Wellens komplettierten das Podium.
Das Rennen der Luxemburger im Überblick
Mit Jempy Drucker (Bora-hansgrohe), Bob Jungels (Deceuninck – Quick-Step), Alex Kirsch (Trek-Segafredo) und Tom Wirtgen (Wallonie-Bruxelles) nahmen vier Luxemburger den Omloop Het Nieuwsblad am Samstag in Angriff. Alle vier zeigten sich im Verlauf des Rennens. Im Finale waren es vor allem Bob Jungels und Jempy Drucker, die vorne mitmischten.
Jempy Drucker (Bora-hansgrohe)
Eigentlich fährt er bei Bora-hansgrohe für den Slowaken Peter Sagan, doch wenn der nicht am Start ist, dann hat Drucker seine Freiheiten. Und die kostete er gestern in vollen Zügen aus. Drucker hielt sich recht bedeckt, war aber immer gut platziert. Am Ende gewann er den Sprint der Verfolgergruppe und wurde 6. „Auf der einen Seite bin ich natürlich zufrieden, auf der anderen Seite frage ich mich, wie ich abgeschnitten hätte wenn wir die Spitzengruppe noch einmal eingeholt hätten. Vielleicht hätte ich dann sogar um den Sieg mitfahren können.“ Im Sprint hätte Drucker sicherlich seine Chancen gehabt. Immerhin setzte er sich in der Verfolgergruppe gegen Leute wie Philippe Gilbert, Matteo Trentin oder Oliver Naesen durch. „Es ist gut zu wissen, dass ich mit den besten Fahrern mithalten kann. Auch für mein neues Team, die sich vergewissern konnten, dass sie sich auf mich verlassen können.“ Am Sonntag geht er bei Kuurne-Brüssel-Kuurne an den Start.
Bob Jungels (Deceuninck – Quick-Step)
Bei seiner Rückkehr auf die Kopfsteinpflaster und seiner Premiere beim Omloop Het Nieuwsblad machte Bob Jungels einen sehr soliden Eindruck. Er kam mit der gleichen Gruppe wie Drucker ins Ziel und wurde am Ende 16. „Vor allem die ersten 100 km waren richtig nervös. Es ist nicht einfach immer gut platziert zu sein“, so ein zufriedener Jungels nach dem Rennen. Ihm fehlen noch das eine oder andere Rennen dieser Art, um sich richtig wohl zu fühlen. „Wenn man hier als 30. in eine Steigung reingeht, braucht man wesentlich mehr Kraft als wenn man Position 5 hochfährt. Außerdem war das Rennen mit 200 km etwas kurz für mich. Ich hätte nichts gegen 50 weitere gehabt.“ Die bekommt er spätestens bei der Flandern-Rundfahrt am 7. April, die er ebenfalls bestreiten wird. Am Sonntag startet auch er bei Kuurne-Brüssel-Kuurne.
Alex Kirsch (Trek-Segafredo)
Der Trek-Profi zeigte sich sehr aufmerksam. 87 km vor dem Ziel, versuchte ein Fahrer aus dem Peloton sich im Leberg abzusetzen. Kirsch sprang sofort hinterher und war damit maßgeblich daran beteiligt, dass sich eine 21-köpfige Gruppe absetzen konnte. Unter ihnen waren einige Favoriten auf den Sieg, weshalb es zwischenzeitlich so aussah, als ob es nicht mehr zu einem Zusammenschluss kommen würde. Am Ende kam er dann doch. Kirsch beendete den ersten Klassiker der Saison auf Platz 109, 8:36 Minuten hinter dem Sieger.
Tom Wirtgen
Bei seiner ersten Teilnahme an einem WorldTour-Rennen, machte der 22-Jährige gleich auf sich aufmerksam. Vom Start weg zeigte er sich offensiv und gehörte gleich der vierköpfigen Ausreißergruppe an, die bis zu 14 Minuten Vorsprung auf das Peloton hatten. „Es war mein Ziel einmal bei einem Klassiker in der Fluchtgruppe zu sein, jetzt hat es gleich beim ersten Mal geklappt“, so Wirtgen nach dem Rennen. 50 km vor dem Ziel wurde das Quartett eingeholt, da hat sich der Luxemburger noch einmal während 10 km für seine Teamkollegen aufgeopfert, bevor das Rennen für ihn beendet war. Eine Qual war es dennoch nicht. „Mit den fanatischen Zuschauern am Straßenrand habe ich meine Beine nicht gespürt.“ Für Wirtgen geht es am kommenden Dienstag beim Le Samyn weiter.
Christine Majerus (Boels – Dolmans)
Pech hatte die Luxemburger Sportlerin des Jahres. Christine Majerus stürzte rund 70 km vor dem Ziel und musste wenig später verletzungsbedingt aufgeben. Anschließend fuhr sie gleich ins Krankenhaus für weitere Tests. Es war vor allem die Hüfte, die schmerzte. Ein kleiner Trost war der Sieg ihrer Teamkollegin Chantal Blaak.
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