/ Jeunesse-Spieler David Soares über Portugal, Fernsehen und Ungeduld
Es wird ein Highlight seiner Karriere werden: David Soares, Luxemburger mit portugiesischen Wurzeln, bekommt es am Donnerstag in der zweiten Runde der Europa League mit einem der Topklubs aus dem Land seiner Vorfahren zu tun. Im Stade Josy Barthel (20.30 Uhr) trifft er mit der Jeunesse Esch auf Vitoria Guimaraes.
Es ist selten, dass ein Fußballspieler seine Fragen bei einer Pressekonferenz selbst übersetzt. Doch damit hatte der 24-jährige David Soares kein Problem: Luxemburgisch, Französisch und Portugiesisch – der defensive Mittelfeldspieler machte es jedem Recht. U.a. aus Tondela stammen die Vorfahren der Nummer 20 der Schwarz-Weißen. „Ich habe mir schon als Kind jede Woche ein Meisterschaftsspiel angesehen“, sagte Soares. „Deshalb können wir es auch alle kaum erwarten, dass es endlich los geht.“
Unzählige Freunde und Kollegen haben sich in den vergangenen Tagen bei dem Escher gemeldet, nach Tickets gebeten und ihm viel Glück für die Partie im Stade Josy Barthel gewünscht. Doch auch innerhalb der Mannschaft war das Aufeinandertreffen ein großes Thema, das man in den Kabinen viel besprochen hat, erklärt Soares. „Die meisten, die sich für die Liga interessieren, kennen die Spieler ohnehin schon.“
Auf welcher Seite?
Einer, der sie sogar bereits persönlich getroffen hat, ist der Petinger Artur Abreu, der für ein Jahr an die B-Mannschaft von Vitoria ausgeliehen worden war. „Er ist ein guter Freund. Allzuviel haben wir aber nicht darüber geredet. Ich weiß nur, dass er voll hinter mir steht.“
Wer genau hinter der Jeunesse steht, sei schwer vorauszusagen – immerhin haben viele Luxemburger mit portugiesischer Abstammung ihre Tickets im Vorfeld besorgt. „Ich kann mir vorstellen, dass viele uns mit Stolz unterstützen werden. Gleichzeitig verstehen ich, dass man das Land seiner Vorfahren unterstützt. Es wird ein bisschen so sein, wie damals als Luxemburg gegen Portugal spielte.“
Ein Geheimnis ließ sich der 24-Jährige aber nicht entlocken: Welcher nun, nach all diesen Jahren, sein Lieblingsklub der portugiesischen Liga NOS sei: „Das verrate ich lieber nicht. Es ist besser, wir konzentrieren uns auf uns selbst.“ Unbeantwortet blieb auch die scherzhafte Frage, ob ihm die Antwort wohl zusätzliche Probleme gegen Vitoria bereiten würde – oder ob es sich sogar um den Gegner vom Donnerstag handelt. Jeunesse-Trainer Nicolas Huysman meinte mit einem Schmunzeln: „Sehr gut, es ist nie schlecht, die Menschen ein wenig Zweifeln zu lassen…“
Randnotizen zum Spiel
Hitze in Luxemburg: Die aktuelle Hitzewelle in Luxemburg war eines der großen Themen der beiden Pressekonferenzen. Sogar bei Vitoria Guimaraes, einer Mannschaft, die eher hohe Temperaturen gewohnt ist, herrschte etwas Panik. Der Trainer Ivo Vieira beschrieb die Situation als eine „Herausforderung“. Verteidiger Rafa Soares erklärte, dass die Hitze wohl für beide Teams gleich sei, aber nicht als Entschuldigung dienen dürfte.
Ein lustiger Typ: Der neue Jeunesse-Trainer Nicolas Huysman ließ sich am Mittwoch nicht aus der Reserve locken: Geheimnisse verriet er bei der Pressekonferenz keine. Lediglich wurde er bei zwei Personalien sehr deutlich. Zum einen ist ein Startelf-Debüt des Neuzugangs Valentin Kouamé ausgeschlossen – dies aus Respekt vor den anderen Teamkollegen. Lustig wurde es allerdings, als er auf die Frage nach Verletzungssorgen meinte: „Oh ja, da gibt es eine … Hugo Cabouret.“ Während sich die portugiesischen Journalisten verdutzt anschauten, klärte sich die Situation auf: Es handelt sich um den neuen Co-Trainer der „Bianconeri“, der sich angeblich auf dem Rückflug aus Kasachstan verletzt habe.
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