Chamber-Wahlen / Joëlle Welfring und Meris Sehovic führen Grünen-Liste im Süden an
Umweltministerin Joëlle Welfring und Co-Parteipräsident Meris Sehovic werden die Südliste von „déi gréng“ für die Parlamentswahlen anführen und dafür sorgen, dass die zwangsläufige Neuaufstellung im größten Wahlbezirk gelingen soll.
Der Wahlerfolg von „déi gréng“ 2018 beruhte zum Teil auf dem Ergebnis ihrer Liste im Süden. Dort gelang es Félix Braz, Roberto Traversini und Josée Lorsché, einen der drei zusätzlichen Sitze im Vergleich zu 2013 zu gewinnen. Nun muss die Partei aber bekanntermaßen auf die beiden Meistgewählten Braz und Traversini verzichten. Braz schied nach seinem Herzinfarkt 2019 aus der Regierung aus, während Traversini im selben Jahr im Zuge der „Gaardenhaischen“-Affäre seine politischen Mandate niederlegen musste.
Schwer zu kompensieren
Mit Umweltministerin Joëlle Welfring und Co-Parteipräsident Meris Sehovic an der Spitze wollen „déi gréng“ die drei Sitze verteidigen. „Wir haben eine gesunde Mischung aus erfahrenen und jungen Kandidaten“, sagte Welfring am Mittwochmorgen während der Vorstellung der Südliste. Dass die 49-Jährige den Weg in die Politik gefunden hat, hat ebenfalls mit der „Gaardenhaischen“-Affäre zu tun. Im Zuge dieser Affäre trat Umweltministerin Carole Dieschbourg im April 2022 zurück und Welfring übernahm. Demnach wird es für die gebürtige Escherin der erste Wahlkampf sein. Für den frischgebackenen Escher Schöffen Sehovic sind es die ersten Parlamentswahlen im Süden. 2018 kandidierte er im Osten für „déi gréng“. Dass der Wegfall von Félix Braz und Roberto Traversini schwer zu kompensieren ist, will Sehovic nicht abstreiten. Man wolle deshalb versuchen, mit Inhalten zu überzeugen, so Sehovic.
Neben den beiden Spitzenkandidaten sind mit Fraktionspräsidentin Josée Lorsché und der Gemeinderätin aus Düdelingen Semiray Ahmedova sowie Marc Hansen drei Abgeordnete unter den 23 Kandidaten vertreten. Das Durchschnittsalter der elf Frauen und zwölf Männer liegt bei 45 Jahren. „Es wäre natürlich schön, wenn wir unsere drei Sitze verteidigen könnten, und das sollte auch unser Ziel sein“, sagte Lorsché im Anschluss an die Vorstellung der Liste. „Allerdings wird es meiner Meinung nach eine sehr unvorhersehbare Wahl werden“, so die Fraktionspräsidentin, die bei den drei vergangenen Parlamentswahlen die Südliste mit anführte.
Nicht auf der Südliste steht Co-Parteipräsidentin Djuna Bernard. Dabei hatte François Bausch 2019 gegenüber dem Tageblatt noch erklärt, dass die Abgeordnete und Gemeinderätin aus Mamer 2023 den Wahlbezirk wechseln und im Süden antreten werde. Das war aber zuletzt kein Thema mehr, wie Sehovic dem Tageblatt am Mittwoch erklärte. Bernard habe entschieden, auch diesmal im Zentrum zu kandidieren.
Die Liste von „déi gréng“ Süden
Spitzenkandidaten: Joëlle Welfring (49 Jahre, Ministerin für Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit), Meris Sehovic (32, Schöffe in Esch und Co-Parteipräsident)
Die weiteren Kandidaten sind: Paulo Aguiar (46, Gemeinderatsmitglied in Differdingen, Erzieher), Semiray Ahmedova (42, Abgeordnete und Gemeinderatsmitglied in Düdelingen, Architektin), Katja Battin (58, Hebamme), Laure Cales (33, Privatbeamtin), Iness Chakir (20, Schülerin), Michel Clees (60, Arzt), Nick Clesen (37, Erzieher), Fabienne Erpelding (34, Krankenschwester), Serge Faber (54, Gemeinderatsmitglied in Beles, Staatsbeamter), Raphael Gindt (30, Künstler), Marc Hansen (55, Abgeordneter, Apotheker), Nicolas Hirsch (44, Gemeinderatsmitglied in Bettemburg, Berater bei Respect.lu), Georges Liesch (56, Lehrer), Josée Lorsché (61, Abgeordnete, Schöffin in Bettemburg, pensionierte Lehrerin), Michèle Machado (43, Staatsbeamtin), Viviane Petry (61, Gemeinderätin in Kayl-Tetingen, pensionierte Erzieherin), Amra Sabotic (30, Gemeindeangestellte), Moritz Schaaf (27, Projektmanager bei „déi gréng“), Josée-Anne Siebenaler-Thill (61, Gemeinderatsmitglied in Bascharage, pensionierte Lehrerin), Yves Steffen (35, Gemeinderatsmitglied in Düdelingen, Lehrer), Paul Thiltges (68, Filmproduzent)
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Si hu grouss Nimm ze kompenséieren. MEE si schénge kompetent Leit fonnt ze hunn!
Wann déi politesch sou schaffen, wéi an hirem Beruff oder Veräiner, dann hunn se eng staark Lëscht. Muss een hinne loossen..
Mme. Welfring, an enger anerer Partei hätt Dir meng Stemm.