Escher Alzettestraße / Josiane Schoder verschenkt Wärme
Seit dem Ende der Weihnachtsfeiertage haben sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt angesiedelt. Spätestens jetzt haben die meisten Menschen ihre dickste Winterjacke aus dem Schrank geholt. Für manche bleibt am Ende des Monats jedoch nicht genug übrig, um sich einen warmen Überzug zuzulegen. Josiane Schoder aus Oberkerschen hat ihr eigenes kleines Projekt ins Leben gerufen, um denjenigen zu helfen – mit großem Erfolg.
Im Eingang des Friseursalons „ByTun“ in der Alzettestraße stehen seit gestern zwei Kleiderständer, die zu Beginn noch vollgepackt mit Winterjacken waren. Daran hängt ein Schild, auf dem steht: „Vous avez froid? Servez-vous! Gratuit.“ Am Donnerstagnachmittag sehen sich bereits einige neugierige Passanten zögernd um.
Die Idee hat Josiane Schoder aus den sozialen Medien. „Ich habe Fotos aus der Türkei gesehen, auf denen Jacken auf Bäumen aufgehängt wurden, damit Bedürftige sie mitnehmen können“, erzählt die 53-Jährige. Sie entschloss kurzerhand, das Projekt nach Luxemburg zu bringen – genauer nach Esch. „Ich denke, dass es hier am ehesten Bedarf gibt“, begründet sie ihre Entscheidung. Das Helfen liegt der Mutter eines Sohnes sozusagen im Blut. Sie arbeitet als Koordinatorin beim Roten Kreuz und hat sich auch privat schon immer sozial engagiert. Unter anderem unterstützt Josiane Schoder eine syrische Familie.
Spendenaufruf
Um eine Genehmigung zu bekommen, hat sie die Stadt Esch kontaktiert, jedoch keine Antwort erhalten. Beim Besuch bei ihrem Stammfriseur Tun erzählt sie dem Geschäftsführer von ihrer Idee. Der zögert keine Sekunde und bietet Schoder seine Hilfe an: „Ich habe ihr angeboten, die Kleider in meiner Eingangspassage aufzuhängen“, sagt Tun. Nachdem Josiane Schoder einen Ort für ihr Projekt gefunden hatte, machte sie sich sofort daran, Jacken zu sammeln. Sie rief auf Facebook dazu auf, Winterjacken zu spenden. Der Beitrag wurde eifrig geteilt. Zwei Wochen später hat sie 100 Jacken zusammen. „Genug, um anzufangen!”, denkt sie sich – und fährt am Donnerstagmorgen nach Esch.
„Die Jacken, die ich heute Morgen um 11.00 Uhr aufgehängt hatte, sind bereits alle weg“, sagt Schoder gegen 15 Uhr, als sie gerade wieder neue aufhängt. Wenn das so weitergehe, habe sie nach drei Tagen bereits keine mehr. Ihre Befürchtung wird jedoch schneller wahr als erwartet. Am Donnerstagabend schreibt Schoder auf Facebook: „Alle 100 Jacken sind heute weggegangen.“ Sie bittet schnellstmöglich um weitere Spenden. Wer also noch eine ungenutzte Winterjacke, Schals, Mützen oder Handschuhe zu Hause hat, kann diese einfach zum Friseursalon „ByTun“ in die Alzettestraße bringen oder Josiane Schoder unter ihrem vollen Namen auf Facebook kontaktieren.
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Eng gutt Saach
Respekt Frau Schoder. Sie sind eine Frau mit Herz!
Frau Schoder handelt nach dem Motto: “ Il est bon d’avoir à soi quelque chose pour le donner „. ( Paul Claudel ) Ein warmes Licht in der kalten Finsternis .
Die Idee von Frau Schoder ist zwar begrüssungswert doch kann es auch sein weil die warmen Wintersachen im Nu weg waren dass sich nicht nur bedürftige Menschen hier bedienen sondern dass sich einige rüchksichtslose Menschen die sachen mitnehmen um sie geschäftstüchtig weiter zu verkaufen
Warum immer an das das Böse denken? Wieso, diese Vermutung, dieses Misstrauen? Hätte Frau Schoder in diesen Kategorien gedacht, hätte sie ihre edle Aktion nicht gestartet. Wenn auch nur einer von fünf Mänteln einem Frierenden vor der Kälte Schutz gespendet hat, hat sich dieses humanitäre Projekt gelohnt. Etwas mehr Wärme in diesen kalten Zeiten tut jedem gut, den Spendern und den Notdürftigen!
Gute Idee, die hoffentlich nicht allzu sehr mißbraucht wird. Es gibt sicherlich genug Bedürftige, die das brauchen können. Aber leider lehrt mir auch meine Erfahrung, daß es genug Leute gibt, die genug Geld haben, in den Geschäften klauen wie die Raben und einfach nur geizig sind. Auch die werden sich bedienen. Trotzdem, gut gemacht!