Bilanz / Jugendherbergen verzeichnen aktuell viele Individualtouristen und weniger Gruppen
Nach drei Jahren Pause fand am Dienstag zum ersten Mal wieder eine Generalversammlung des Verbands „Les auberges de jeunesse luxembourgeoises asbl“ statt. Auch wenn die Gruppenreisen bis vor kurzem noch ausbleiben, so konnte man fast wieder die Übernachtungszahlen von vor der Pandemie erreichen.
Während des Lockdowns und der Reisebeschränkungen mussten auch alle Jugendherbergen des Landes ihren Betrieb für längere Zeit einstellen. Die Folge waren weniger Touristen und auch weniger Übernachtungen. Im Juni 2020 sank die Zahl der Übernachtungen in allen Jugendherbergen auf 3.346. Zum Vergleich: 2019 konnten die Jugendherbergen während der gleichen Zeitspanne noch mehr als 17.500 Übernachtungen verbuchen.
Doch die Zahl der Übernachtungen stieg ebenso schnell wieder an, wie sie gefallen war. So konnten die Jugendherbergen vergangenes Jahr schon wieder mehr als 82.000 Übernachtungen zählen. „Momentan erreichen wir fast wieder die Zahlen von vor der Pandemie. Doch das Publikum hat sich verändert. Gruppenreisen werden momentan noch selten angeboten. Die Hauptzielgruppe ist mittlerweile der Individualtourist, der in der Regel schon 30 Jahre oder älter ist“, erklärt Romain Weis, Präsident der „Auberges de jeunesse luxembourgeoises“. Trotz allem hält der Präsident rund 150.000 Übernachtungen für dieses Jahr für realistisch, auch weil die Zahl der Gruppenreisen in den kommenden Tagen merkbar ansteigen wird, da bis zum 17. Juli bereits alles ausgebucht ist.
Der Dachverband der Luxemburger Jugendherbergen setzt sich aus neun verschiedenen Einrichtungen zusammen. Die meisten Betten haben Luxemburg-Stadt und Esch. Am besten ausgelastet war vergangenes Jahr allerdings die Jugendherberge in Echternach. Zwei Jugendherbergen werden zurzeit als Flüchtlingsunterkünfte genutzt.
Tourismusminister Lex Delles lobte die Arbeit der Jugendherbergen: „In der Pandemie wurde trotz aller Umstände gut gearbeitet. Um Kunden anzulocken, wurden zum Beispiel ein Kanuverleih ins Leben gerufen und zusätzliche Spielplätze errichtet. Besonders gut vertreten waren im vergangenen Jahr die Wandertouristen, aber auch Touristen aus dem eigenen Land. Das müssen wir jetzt nutzen und den Menschen weiterhin vermitteln, dass sie auch im eigenen Land Urlaub machen können.“
Yoga auf dem Stand-up Paddle Board
Ab kommendem Samstag können Gäste der Jugendherberge, aber auch andere Interessierte, sich wieder SUPs (Stand-up Paddle Boards) oder Kanus in Lultzhausen ausleihen und den Stausee erkunden. Eine weitere Neuigkeit in diesem Jahr wird das SUP Yoga sein, das ebenfalls am Stausee angeboten wird.
Doch neben den Einschränkungen durch Corona hatten die Jugendherbergen vergangenes Jahr auch mit Naturkatastrophen zu kämpfen. Besonders hart getroffen hatte es die Jugendherberge in Fels. Wegen des Hochwassers im vergangenen Juli musste sie mehrere Wochen lang geschlossen bleiben. Zudem gab es während einer Woche keinen Strom, was sich negativ auf die Buchungen, aber auch auf die Stornierungen auswirkte. Da man während dieser Zeit keine Informationen zu den Gästen bekommen konnte, hat man beschlossen, die ganze Reservierungssoftware, aber auch die persönlichen Daten der Gäste auf einer externen Cloud zu speichern. Um Hochwasserschäden in Zukunft zu vermeiden, wurde der gesamte Eingangsbereich der Jugendherberge in Fels umgebaut.
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