Seniorenbetreuung / Käerjeng bekommt ein neues Pflegeheim
Im Kanton Capellen besteht laut den Gemeindeverantwortlichen ein Mangel an Pflegebetten für Senioren. Das soll sich ändern – mit dem Bau eines nigelnagelneuen Altenheims in unmittelbarer Nähe des Schulcampus in Käerjeng.
Der Gesetzentwurf zum Bau eines neuen Altenheims in Käerjeng wurde im März 2018 angenommen. Laut dem „Exposé des motifs“ würden unter anderem der Bevölkerungszuwachs und der medizinische Fortschritt zur Folge haben, dass immer mehr Betten in den Altenheimen notwendig seien. Es wurde dort aber auch erklärt, dass man parallel versuchen würde, immer mehr Senioren zu Hause zu betreuen – etwas, das nur leider nicht immer möglich sei, bedauerten die Verantwortlichen mehrerer Pflegeeinrichtungen. Im Gesetzentwurf wurde dies bestätigt. Die Bevölkerung der Heime hätte sich gewandelt, heißt es dort. Die Bewohner hätten andere Bedürfnisse wie noch vor ein paar Jahren. Die Bewohner der CIPAs („Centres intégrés pour personnes âgées“) seien heutzutage oft älter und pflegebedürftig. Das müsse bei der Ausarbeitung des Bauprojekts berücksichtigt werden.
Ende 2017 gab es hierzulande 22 Pflegeheime mit insgesamt 2.379 Betten. Die Bewohner der Einrichtungen war im Durchschnitt 82 Jahre alt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den Pflegeeinrichtungen lag damals bei etwa 41 Monaten. Bei der Altenpflege sei eine ausgewogene territoriale Aufteilung notwendig, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Im Kanton Capellen habe man jedoch einen Mangel an Betten festgestellt. Der Bau des neuen CIPA in Bascharage soll diesem Mangel entgegenwirken.
Das ganze Programm
Die neue Einrichtung wird auf einem 1,45 Hektar großen Gelände des Areals „Op Acker“, in unmittelbarer Nähe der Grundschule, der „Maison relais“ und der Sportanlagen, gebaut. Sie soll eine Aufnahmekapazität von 201 Betten besitzen. Jedes Zimmer wird eine Fläche von 26 Quadratmetern haben. Zudem sieht das Bauvorhaben die Schaffung von 14 Aufenthaltsräumen und sieben Essräumen vor. Außerdem sind zahlreiche Freizeit- und Betreuungsangebote sowie eine Bar, ein Frisörladen und ein kleiner Lebensmittelladen im Gebäude vorgesehen. Sogar einen Spielplatz soll es geben. Besucher können ihr Auto – und sogar ihre Fahrräder – auf einem Parkplatz mit insgesamt 71 Stellplätzen abstellen. Bei der Realisierung des Projekts wird dem Umweltschutz eine große Bedeutung zugemessen, so etwa bei der Wahl der Energiequellen, den Baumaterialien oder der Gestaltung. Das ganze Areal soll ausgiebig begrünt werden. Es soll eine Wohlfühloase für die Einwohner des Heims und die Besucher werden, heißt es.
Die Arbeiten haben bereits begonnen. Sie sollen im April 2022 abgeschlossen sein. Bereits im Juni desselben Jahres sollen die ersten Senioren in die neue Einrichtung einziehen, heißt es. Die neue Einrichtung soll von Servior, dem größten Betreiber von Wohneinrichtungen für ältere Menschen in Luxemburg, betrieben werden. Derzeit verwaltet das Unternehmen rund 15 Heime. Es wurde 1998 gegründet und beschäftigt über 2.000 Mitarbeiter, davon mehr als die Hälfte im Pflegebereich.
Die lokale Bevölkerung begrüßt den Bau des CIPA. „Es wurde Zeit. Hier in der Region leben zehntausende Menschen. Es gibt aber nur wenige Pflegeheime“, so Michèle (56) aus Hautcharage. „Es geht so langsam bergab. Meine Familie hat sich deshalb nach einem Platz in einem CIPA umgesehen, fand aber nichts, weil ich angeblich noch autonom bin. Im Augenblick stehe ich auf einer Warteliste. Mit dem neuen Heim steigen aber meine Chancen, endlich ein Bett in einer Einrichtung zu bekommen“, freut sich Henri (76) aus Rodange. Die Gemeinde unterstützt das Bauprojekt ebenfalls. Man sei besonders glücklich über die Lage des neuen Altenheims, das sind ganz in der Nähe des Schulcampus und eines großen Supermarkts befinden wird, so Schöffe Frank Pirrotte (CSV).
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Wie hoch soll die Miete denn werden?