Reaktionen zum Meisterschaftsfinale / Käerjengs Handballerinnen erobern den Titel „wie eine Familie“
Während die Handballerinnen des HBD bitter enttäuscht waren, ließen die Käerjengerinnen das Meisterschaftsfinale am Samstagabend emotional Revue passieren. Glücklich, stolz und motiviert sind dabei die Worte, die am häufigsten fielen.
„Ich war emotional leer“, fasste Zoran Radojevic seine Gefühlslage am Samstagabend zusammen. Mit den Käerjenger Herren hatte er gerade gegen den HBD den Meistertitel in der AXA League so gut wie verspielt, danach musste er sich sofort auf das Finale in der Frauen-Meisterschaft konzentrieren. Denn knapp 45 Minuten nach dem Ende des Herrenspiels, wurde der Showdown der Handballerinnen schon angepfiffen. „In der kurzen Zeit zwischen beiden Spielen ging es darum, neue Energie und Motivation zu tanken. Das ist gut gelungen. Das Team war sehr motiviert.“ Motiviert ist auch das Wort, das bei Torhüterin Zorana Jurcevic, Tina Welter und Jenny Zuk fällt, um die Stimmung vor dem Finale zu beschreiben. Nach der deutlichen Finalniederlage gegen den HBD im Pokal wollten die Käerjengerinnen nämlich unbedingt zeigen, dass sie es doch können. „Der Druck war schon groß. Wir haben aber gezeigt, dass wir auf dem Boden bleiben können. Wir haben vergessen, was vorher war, und einfach mit Stolz gespielt“, so Jurcevic, die mit 13 Paraden großen Anteil am Käerjenger Erfolg hatte. „Wir haben eine sehr gute Abwehr gespielt. Das hat den Ausschlag gegeben. Wenn ich meine Abwehr nicht gehabt hätte, dann hätte ich auch nicht so gut sein können. Unser Trainer Zoran hat mir auch sehr geholfen, indem er mir die ganzen Schüsse vorausgesagt hat und wer sich wie bewegt. Zudem haben wir uns mehr als Team gezeigt als im Pokalfinale und darauf bin ich sehr stolz.“
Stolz war auch Tina Welter, dass ihre Mannschaft dem HBD die Favoritenrolle nicht überließ. „Wir haben wie eine Familie gespielt. Wir waren alle sehr motiviert und haben 60 Minuten lang gekämpft“, so die Nationalspielerin: „Wir wussten vor dem Spiel, dass wenn wir defensiv gut sind, sie keine Chance gegen uns haben.“
Die Abwehrarbeit seiner Truppe hob Radojevic ebenfalls hervor: „Unsere Defensive war großartig – es war die beste Leistung in Luxemburg in dieser Saison. Das war der Schlüssel und ein Beispiel dafür, wie wir spielen müssen“, so der Trainer nach der Titelverteidigung: „Wir waren motivierter und aggressiver als im Pokalfinale. Wir wussten, wo wir Fehler gemacht hatten. Heute kann ich sagen, dass wir daraus gelernt haben – und ich denke, wir verdienen diesen Titel auch, nach dem, was wir in dieser Saison in der Liga gezeigt haben. Ich bin sehr stolz auf das Team.“
Für Jenny Zuk, die sieben Treffer zum Erfolg beisteuerte, war die Aufopferung ihrer Mannschaft ausschlaggebend: „Wir waren nervös, weil wir wussten, dass es die letzte Möglichkeit für einen Titel ist. Nach der Niederlage in der Coque, wo wir einen wirklich schlechten Tag erwischt hatten, wollten wir unbedingt zeigen, dass wir es besser können. Das ist uns gelungen. Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben. Ich bin einfach sehr glücklich.“
Auf der Gegenseite war die Enttäuschung über den verpassten Meistertitel groß. „Es hat heute einfach alles gefehlt. Die Lust, so ein Finale zu spielen, war sicherlich da, aber die Disziplin hat gefehlt und Anweisungen wurden nicht befolgt. So kann man ein solches Spiel nicht gewinnen. Das ist nicht möglich“, resümierte Trainer Yannick Archer: „Wir waren inexistent in allen Sektoren. Es gab nicht viele Paraden, weil es Defensiv an Zugriff gefehlt hat. Im Abschluss waren wir zudem nicht effizient. Es ist schade, eine solch starke Saison so im letzten Spiel zu verlieren.“
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