Teilen von Mobbing-Videos / Kampagne „Not sharing is caring“ gegen Handygewalt
Gewaltvideos, die via Smartphone und soziale Medien ausgetauscht werden, entwickeln sich zu einem besorgniserregenden Trend, der in Deutschland bereits als Handygewalt bezeichnet wird. Oft sind sich die involvierten Jugendlichen nicht bewusst, dass sie damit eine Straftat begehen. Um gegen das Phänomen anzukämpfen, wurde die Kampagne „Not sharing is caring“ ins Leben gerufen, mit der zentralen Botschaft, dass auch das Teilen solcher Videos strafbar ist.
Vor ein paar Wochen wurde ein junges Mädchen von anderen öffentlich erniedrigt; die Szene wurde gefilmt und online gestellt, was für große Aufregung sorgte. „Sharing is caring“ (Teilen bedeutet Fürsorge) lautet ein Sprichwort. Daran angelehnt wurde jetzt die Kampagne „Not sharing is caring“, denn in Fällen von Gewaltvideos ist „Nicht teilen“ oberstes Gebot.
Gewalt unter Jugendlichen sei an sich kein neues Phänomen, sagte Bildungsminister Claude Meisch am Mittwochmorgen vor der Presse. Jeder habe schon mal in seiner Schulzeit eine Schulhofprügelei erlebt. Was aber neu sei, ist, dass Szenen bewusst gefilmt und dann in sozialen Netzwerken veröffentlicht werden. Das Drehen von Gewaltvideos unter Jugendlichen sei ein gesellschaftliches Phänomen, das über die Schule hinausgehe; dennoch müssten die Bemühungen aller Partner verstärkt und gebündelt werden, um ein schützendes schulisches Umfeld zu gewährleisten.
Um gegen das Phänomen vorzugehen, hat das Bildungsministerium zusammen mit der Staatsanwaltschaft und der Polizei die Sensibilisierungskampagne „Not sharing is caring“ gestartet. Die zentrale Botschaft lautet: Wer solche Videos im Internet teilt, macht sich selbst strafbar.
Auf der Internet-Site www.notsharing.lu sieht man Videos von Mobbing- und Erniedrigungsszenen. Der Zuschauer hat die Möglichkeit, sie zu teilen oder zu löschen. Die Fortsetzung hängt von der jeweiligen Wahl ab. Die Kampagne soll Jugendliche dazu anregen, sich mehr Gedanken über die Folgen eines veröffentlichten Videos zu machen, und vor allem auch über das Leid der Opfer. Die Videos auf der erwähnten Website würden sicher in den Gewaltpräventionskursen benutzt werden, die regelmäßig von der Polizei an Schulen angeboten werden, sagte Tim Pauly vom „Service national de prévention de la criminalité“.
Der stellvertretende Staatsanwalt David Lentz wies darauf hin, dass nicht nur der Täter einer Gewalttat strafbar ist, sondern auch Personen, die Videos im Internet teilen, und eventuell auch diejenigen, die tatenlos zusehen. Sie könnten wegen unterlassener Hilfeleistung belangt werden. Das Mindeste, was jeder machen muss, der eine solche Szene beobachtet, ist, die Polizei zu benachrichtigen. Selbst eingreifen soll man nur, wenn man sich selbst nicht gefährdet, riet Tim Pauly,
Junges Alter schützt nicht vor Strafe
Minderjährig sein bedeute nicht, dass man nicht bestraft werde, warnte der Vertreter der Staatsanwaltschaft, ganz im Gegenteil. Die Täter würden auf jeden Fall bestraft. Strafe bedeute nicht unbedingt, dass der oder die Täter eingesperrt werden; das kann der Fall sein, muss aber nicht. Als Strafe kann auch gemeinnützige Arbeit infrage kommen. Aber ob die Täter minder- oder volljährig seien, ändere nichts an den polizeilichen Ermittlungen, die seien in beiden Fällen dieselben.
Filme als Beweismittel müssten nicht sein, antwortete Lentz auf die Frage, ob Aufnahmen von Gewaltszenen denn nicht als Beweismittel dienen könnten. „Jemand, der eine Tat filmt, hat sie ja auch gesehen, und kann eine dementsprechende Aussage machen.“ Zeugenaussagen seien wertvoller. Pauly rät jedem, der Gewaltvideos erhält, sie zu löschen. Claude Meisch betonte seinerseits, dass wohl keine solchen Videos gedreht würden, wenn niemand sie teile.
Da Erzieher und Lehrer oft mit solchen Problemen überfordert seien, wird ab kommendem September an jeder Schule ein „child protection officer“ fungieren. Diese Person wird Ansprechpartner sein für alle Fragen, die Gewalt in der Schule betreffen. Ebenfalls sollen auch verstärkt Weiterbildungen für Lehrer angeboten werden, damit sie lernen, mit dem Phänomen umzugehen.
Ganz so neu, wie der Bildungsminister es auf der Pressekonferenz am Mittwoch darstellte, ist das Phänomen leider nicht mehr. Vor zwei Jahren, im Mai 2021, wurde ein Junge im Düdelinger „Lycée Nic Biever“ von anderen Jugendlichen misshandelt. Mitschüler schauten zu und filmten den Angriff. Auch dieses Video wurde in den sozialen Medien veröffentlicht.
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Gutt dat mer elo endlech déi Béis entdeckt hun. Et sinn déi wou d‘ Filmer machen???! Doduerch din d‘ Leit gewuer wat do geschitt! An dat musse mer direkt ënnerbannen?
Hee, wat geschitt hei an onsem Land? Stoppt déi Gewalt,! Déi Gewalt un onschëllege schwache Matbierger. Direkt. An da kommen och keng esou Filmer méi. Bestroft dach wegl déi richteg! E béise Fanger geet dach net duer.