Gastronomie / Kein Ansturm auf Restaurants und Cafés in Esch
Seit Sonntag dürfen Cafés und Restaurants bis 22.00 Uhr geöffnet bleiben und auch im Innenbereich wieder Gäste empfangen. Dazu müssen die aber einen Corona-Schnelltest machen. Für die Gastronomen hat sich bis jetzt nicht allzu viel geändert, die Kunden scheinen den Lockerungen nicht ganz zu trauen. Das jedenfalls ist das Fazit eines Ortsbesuchs auf der Escher „Grenz“.
Mittwoch am späten Vormittag. Das Wetter ist wie in den letzten Wochen immer: durchwachsen. Auf der Terrasse der Brasserie-Pizzeria „Terres Rouges“ in der rue d’Audun ist es noch leer. Im Innenbereich bereitet sich das Personal auf das Mittagsgeschäft vor. „Am Sonntag war es noch ruhig“, sagt Maria, „seit Montag aber hat das Geschäft angezogen.“ Sie ist erleichtert, dass es wieder ein Stückchen weiter in Richtung Normalität geht, auch abends wieder Gäste zugelassen sind. Dabei hat das Restaurant die Krise noch vergleichsweise gut überstanden. Grund ist der Lieferservice. Der funktionierte und funktioniert noch immer gut. So musste auch kein Bediensteter entlassen werden. „Seit Montag kommen auch unsere Stammkunden wieder“, sagt Maria. Die haben wenig Probleme, sich einem Corona-Test zu unterziehen. Viele bevorzugten aber eh die Terrasse, speziell die Raucher.
Das gilt auch für das „Carpini“ wenige Meter weiter. „Es gibt schon einige, die den Test nicht machen wollen“, sagt Peppino Carpini. In seinem Restaurant ist es kurz vor 12.00 Uhr noch ruhig. Die Gäste kommen vereinzelt hereingetrudelt. Auch ein Ehepaar aus dem benachbarten Audun-le-Tiche ist gekommen und lässt sich bereitwillig im Eingangsbereich vom Chef höchstpersönlich die Selbsttests erklären. Bei ihnen in Frankreich dürfen inzwischen immerhin wieder die Außenbereiche der Gastronomie öffnen. Bei dem Wetter wolle man aber lieber drinnen essen, sagen sie unisono. Also erklärt ihnen Peppino Carpini geduldig das Prozedere. Nach wenigen Minuten ist klar: Sie sind negativ und dürfen in das Restaurant herein. Das füllt sich eher langsam. Kommen viele Gäste, so benutzt man den Festsaal, um die Tests durchzuführen. Im engen Eingangsbereich würde das nicht gehen, zumal das Ganze ja auch seine Zeit in Anspruch nimmt.
Auf den großen Ansturm aber wartet man noch im „Carpini“. Auch hier ziehen es viele Gäste vor, ohne Test auf der Terrasse zu essen. 60 Plätze gibt es dort und trotz des miesen Wetters sind hier die meisten Besucher zu finden. Das ist seit Sonntag so. Und es bereitet Peppino Carpini etwas Kopfschmerzen. „Ich habe das Gefühl, dass sich die Leute beim Restaurantbesuch nicht richtig wohlfühlen. Sie essen und sind schnell wieder weg. Überhaupt habe ich ein wenig Angst, dass die Pandemie die Gewohnheiten der Menschen verändert hat“, erklärt er, „dass sie also lieber zu Hause bleiben und sich das Essen liefern lassen.“
Auch was die Terrasse angeht, stellt er sich Fragen. „Was ist, wenn plötzlich ein Gewitter aufzieht? Die Gäste essen noch, müssen aber wegen des Regens in den Innenbereich. Selbst wenn sie dann noch einen Test machen, dann dauert das 15 Minuten und ihr Essen ist kalt.“ Positiv sei jedenfalls noch kein Schnelltest ausgefallen. Was in einem solchen Fall zu tun ist, darüber klären kleine Visitenkarten auf, die bei den Gratis-Tests der Regierung beiliegen: Das Resultat sofort melden und sich in Selbstisolation begeben.
Kein Fußball = weniger Kunden
Schwer zu kämpfen hat in der Pandemie das „Café op der Grenz“ auf der anderen Seite der Eisenbahnschranke. Vor der Tür ist kaum Platz für Tische, weshalb man sich seit der Zwangsschließung im November etwas einfallen lassen musste. Die Küche wurde umgebaut, um kleinere Gerichte zur Abholung anbieten zu können. „So kam wenigstens ein wenig Geld in die Kasse und ich konnte die laufenden Rechnungen bezahlen“, sagt Chefin Sandra. Während das „Carpini“ unter dem Ausfall der Familienfeste leidet, ist es beim „Café op der Grenz“ der Fußball, der fehlt.
Die Kneipe ist das Vereinslokal von Jeunesse Esch, vor und nach den Heimspielen treffen sich hier die Fans des Rekordmeisters. Monatelang waren keine Zuschauer bei den Spielen zugelassen, erst am Sonntag durften wieder 150 Menschen ins Stadion. Das machte sich auch im Lokal bemerkbar. „Allerdings wollten längst nicht alle Gäste einen Test machen“, sagt Sandra, „viele blieben draußen.“ Auf ein Viertel schätzt sie den Umsatz vom Sonntag im Vergleich zu einem normalen Meisterschaftsspiel. 80 Tests habe sie von der Regierung erhalten, dazu kommen nun die der Stadt Esch. Gestern bekamen die Horeca-Betriebe Post von der Gemeinde, die den Cafés und Restaurants mit 150 Gratis-Schnelltests unter die Arme greift.
Was aber ist, wenn sie aufgebraucht sind? Wer bezahlt dann die Mehrkosten: der Kunde oder der Wirt? Schwer vorstellbar, dass jemand schnell einen Kaffee trinken kommt und dann noch 3 Euro Aufschlag für einen Schnelltest, der ihm zudem 15 Minuten kostet, bezahlt. Ganz abgesehen davon, dass das Kontrollieren schwer ist. „Der Wirt kann ja nicht immer während des Tests neben dem Gast stehen. Wenn einer Cola da reinkippt, dann ist er auch Corona-negativ. Es sind viele Fragen offen“, resümiert Sandra, die weiter auf das Mittagsgeschäft setzt. Doch auch das ist nicht so ohne. „Wenn jemand eine Stunde Mittagspause hat, dann auch noch eine Viertelstunde wegen des Tests verliert, wird es zeitlich knapp.“
Karim und Serge sind froh, dass das „San Siro“ an der Ecke Boulevard Kennedy / rue Nelson Mandela seit Sonntag wieder geöffnet hat. Da kaum Platz vor dem Café ist und das Wetter 2021 noch nicht mitspielte, haben sie auf eine Terrasse verzichtet und daher erst am Sonntag wieder geöffnet. „Die Leute akzeptieren den Test“, sagt Serge, „kein Wunder nach sechs Monaten Gefängnis.“ Beschwert hat sich noch niemand, wobei die genauen Modalitäten der Wiedereröffnung vielen Kunden unbekannt sind. Mehr Informationen hätte man sich schon gewünscht, sagt Karim. Warum geimpfte Gäste den Schnelltest machen müssen, verstehen sie nicht so wirklich. Wie es mit der Finanzierung der Tests weitergeht, nachdem der Vorrat aufgebraucht ist, wissen sie auch nicht. „Ich glaube nicht, dass hier einer mal schnell ein Bier für 7 Euro trinken kommt“, schließt Serge. Zufrieden, dass es endlich wieder losgeht, ist er aber sichtlich. Selbst, wenn besseres Wetter in dieser Situation sicher helfen würde.
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Zitat RTL : „Sou läit den Taux vu geimpftem Personal am Reseau vun de 40 Cipaen a Fleegeheemer bei knapp 60%.An enger hallwer Dose Strukture fir eeler Leit, déi d’Ministesche Paulette Lenert a Corinne Cahen awer net mam Numm nennen, läit de Vaccinatiouns-Taux beim Personal souguer bei nëmme 40% an drënner.“
Zitat L’ESSENTIEL : „Daran koppelte Lenert einen erneuten Appell an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen.“
Vier wei domm gi mir hei gehale ? Eis Regierung mat 5 gréngen Egoismus-Ministeren ass net amstand t’Crise an de Gref ze kréien, scho guer net bei deene ale Leit déi am vulnerabelste sinn, mais duerfir sollen mir eis all impfe loossen ? A wei ass et mat deene villen Grenzgänger an Transitreesenden ? Mussen sie och op der Grenz noweisen dass se negativ sinn ????
Also op Terrasse woren mir schon op der Musel iessen an hun et genoss !! Awer ëent steht fest, aus Protest ginn mir net bannen an e Restaurant iessen, 2x geimpft an obligéiert en Schnelltest ze machen, « Dir sidd Déil vun der Léisung 💉 » Et gett keng 100% Sëcherhéit awer Geimpfter mat Schnelltester gleich ze stellen 🤔
Ist doch toll.Gratistest und danach ein schönes Steak. Oder eben ab nachhause in die Quarantäne. Auch als Durchgeimpfter(-pfte!) kann man Überträger/In sein,wenn auch äusserst geringe Chancen bestehen und auch die Tests sind nicht 100% sicher.Also was machen wir? Maske,Abstand,Hygiene! Kommt einem irgendwie bekannt vor. Ach ja,da lauert jetzt noch die indische Variante. Freue mich schon auf die nächste Impfung im Herbst.
War bis elo 2x bannen super gudd iessen. Leider hunn ech missen 1x 3 Euro bezuelen vir een Test deen den Restaurant offentsichtlech vum Staat gratis kruut. Eng Frechheet, definitiv ginn ech net mei dohin. Traureg wei geldgiereg puer Leit aus dem Horeca-Secteur sinn.
Losse mech net teste just fir kenne an e Restaurant ze goen. All déi Länner, déi hier Mesure am Ament lackeren entbannen Leit déi Corona haten an duebel Geimpfter vun engem Test beim Restaurantbesuch. Just L!etzebuerg hält un däer abstruser Fuederung fest.
Wann d’Regierung weider esou wéineg Vertrauen an d’Impfungen huet brauch se sech net ze wonnere wann emmer méi Léit sech zu Impfskeptiker entweckelen. Dobäi huet Lëtzebuerg als eent vu ganz wéinegen EU-Länner schon en digitalen Impfcertificat mat QR-Code. Dat géing d’Kontroll am Restaurent, Bistro an och an anere Geschäfter mega-einfach machen.
Schnelltest viir an der Restaurant Made in Germany…!