Basketball / Kevin Moura und der T71 Düdelingen wollen schnell den Rhythmus zurückfinden
Während sich die meisten Teams der Total League in dieser Woche auf den letzten Spieltag der regulären Saison vorbereiten, steht für den T71 Düdelingen nach dem Covid-19-Ausbruch im Team noch ein Restprogramm an, das es durchaus in sich hat.
Es ist das, was sich kein Team in dieser Saison gewünscht hat: ein Covid-19-Ausbruch innerhalb der Mannschaft, der einen gleich mal um zwei Wochen zurückwirft. Doch gerade dies ist dem T71 Düdelingen in der Schlussphase der regulären Saison passiert. Bei den obligatorischen Schnelltests am Abend vor der Begegnung des 19. Spieltags gegen die Arantia Fels gab es drei positive Fälle, bei denen es nicht bleiben sollte. So fielen auch die Partien des 20. Spieltags gegen Hesperingen sowie das Spitzenspiel des vorletzten Spieltags am Samstag gegen Walferdingen aufgrund des Coronavirus aus.
Einer der wenigen, die vom Ausbruch innerhalb des Düdelinger Teams verschont blieben, ist Kevin Moura, dies hat auch einen logischen Grund: „Mich hatte es bereits im März erwischt“, erklärt der 27-Jährige. „Aufgrund einer Verletzung und schließlich der Corona-Infektion fehlte ich sogar ganze sechs Wochen.“ Dass es ihn nicht noch einmal erwischt hat, beruhigt den Aufbauspieler: „Somit ist sicher, dass sich bei mir Antikörper gebildet haben, das ist dann doch ein gutes Zeichen.“ Die letzten beiden Wochen waren dennoch alles andere als normal, wie Moura beschreibt: „Wir hatten zwischenzeitlich Trainingseinheiten mit gerade einmal vier Spielern.“ Doch das Wichtigste ist, dass der Krankheitsverlauf bei sämtlichen Betroffenen des Kaders eher milde verlaufen ist, so wie auch beim 27-Jährigen im März: „Richtig flach lag ich während zwei Tagen, mit Glieder- und Kopfschmerzen, an die Lunge ging es zum Glück nicht. Genauso ist es auch bei meinen Teamkollegen.“ Richtig mit Basketball konnte es bei den T71-Herren aber erst wieder am Montagabend losgehen.
Zur Vorbereitung auf das erste Nachholspiel am Mittwoch gegen Fels bleiben somit gerade einmal zwei Trainingseinheiten. Für Düdelingen folgt nur drei Tage später dann das erste Spitzenspiel gegen Ettelbrück und wieder drei Tage später das zweite gegen Walferdingen. Mit dem Spiel gegen Tabellenschlusslicht Hesperingen, das für den 27. Mai vorgesehen ist, wären dies dann vier Spiele binnen gerade einmal neun Tagen. „Natürlich ist das Programm eine Herausforderung, aber für uns auch ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen könnte, die Halbfinal- und Finalserien.“ Diese werden bekanntlich ebenfalls im Drei- oder Vier-Tages-Rhythmus abgehalten. „So können wir uns direkt an diesen Rhythmus gewöhnen.“ Und dass gleich drei Teams warten, die sich für das Titel-Play-off der besten sechs Mannschaften qualifiziert haben, stört Moura da auch nicht: „Das ist gerade gut so, eine gute Vorbereitung für das, was noch kommt.“ Sich darüber ärgern bringt sowieso nichts, wie der ehemalige Walferdinger ebenfalls betont: „Es war ja bekannt, dass so etwas in dieser Saison passieren kann, genauso wie die viermonatige Unterbrechung. Dafür kann niemand was.“ Dennoch kann Kevin Moura dem Corona-Ausbruch inzwischen auch etwas Positives abgewinnen: „Wenn es einen schon trifft, dann besser jetzt als beispielsweise während einer Halbfinalserie, wie bei den Steinseler Damen.“ Denn sollte es, was niemand hofft, in dieser Saison noch zu einem weiteren Ausbruch kommen, dann wäre man beim T71 damit durch: „Obwohl es natürlich blöd ist, dass es fast alle auf einmal getroffen hat.“
Rang eins noch möglich
Dabei schielt Düdelingen noch immer Richtung Rang eins, den man rein rechnerisch mit vier Siegen noch erreichen kann, das Freilos fürs Halbfinale, für das auch Rang zwei berechtigt, will man im T71-Lager aber auf jeden Fall noch ergattern: „Das Heimrecht ist nicht zu unterschätzen, vor allem jetzt, wo wieder Zuschauer erlaubt sind.“ Dass die Nachholbegegnungen somit ebenfalls vor einer gewissen Anzahl an Fans gespielt werden dürfen, freut den 27-Jährigen umso mehr: „Wenigstens dafür war die Zwangspause gut.“ Moura und seine Teamkollegen glauben jedenfalls noch fest an den Spitzenplatz nach der Qualifikationsphase: „Statistisch gesehen stehen wir zurzeit, sowohl was die Offensive als auch die Defensive betrifft, auf Rang eins.“ Und dass auch die Konkurrenz nur mit Wasser kocht, wurde für Kevin Moura in den letzten Wochen ebenfalls deutlich: „Wenn bei Walferdingen verschiedene Spieler fehlen, wird es für sie auch nicht einfach.“ Ettelbrück, der Meister des Jahres 2019, sieht er als den schwierigsten Gegner an: „Sie wissen auf jeden Fall, wie es in dieser Phase läuft.“ Fels ist für den 27-Jährigen hingegen immer für eine Überraschung gut: „Man darf diese Begegnung keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen.“ Das Hinspiel wurde nämlich erst nach zwei Verlängerungen entschieden: „Bei diesem fieberte ich vor dem Bildschirm mit, war dann umso glücklicher, dass doch noch ein Sieg herausgesprungen ist.“
Für Kevin Moura könnten die kommenden Wochen unterdessen etwas Besonderes sein. Auch wenn der 27-Jährige, der vor der letzten Saison von der Résidence Walferdingen in die „Forge du Sud“ wechselte, mit seinem ehemaligen Klub bereits im Pokalfinale stand, schaffte er es bisher noch nie in der Meisterschaft in eine Halbfinal- oder Finalserie: „Klar brennt man dann umso mehr darauf.“ Auch das anstehende Ende der Karrieren von Frank Muller und Tom Schumacher motiviert ihn da zusätzlich: „Wenn man dann nicht hundert Prozent geben möchte, um mit diesen beiden Spielern noch etwas zu gewinnen, wann dann?“ Da freut es Kevin Moura umso mehr, dass er inzwischen wieder auf seinem Top-Level spielen kann: „Nach meiner Verletzungs- und Krankheits-Pause brauchte ich zwei Wochen, um wieder meinen Rhythmus zu finden.“
Und so hat der Aufbauspieler nicht nur einen Blick auf die kommenden Wochen, sondern auch schon auf die nächste Saison mit dem T71 Düdelingen gerichtet. Denn mit Joe Kalmes von den Musel Pikes meldete der Klub in der letzten Woche einen ersten Top-Transfer: „Das hat mich natürlich sehr gefreut, ich kenne Joe aus der Nationalmannschaft und war persönlich auch hinter ihm her, damit er zu uns wechselt.“ Für Kevin Moura könnten jedenfalls in Zukunft die ersten Titel kommen.
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