Liwingen / Kleider und Schuhe auf 5.600 Quadratmetern: Das Rote Kreuz hat ein neues Logistikzentrum
Um den Bedürftigen unserer Gesellschaft noch besser helfen zu können, hat sich das Rote Kreuz einen neuen Logistikstandort gegeben. Auf 5.600 Quadratmetern befindet sich jedoch noch mehr als „nur“ das „Centre national de collecte et de tri“.
Wenn sich das Rote Kreuz vergrößern müsse, dann sei das eigentlich eine schlechte Nachricht, sagte Generaldirektor Michel Simonis am Mittwoch bei der Einweihung des Logistikstandortes in der rue Geespelt in Liwingen. Seit vielen Jahren leiste das Rote Kreuz einen Beitrag zur Sozialarbeit in Luxemburg. Durch das neue Zentrum könnten die Lebensbedingungen der Schwächsten der Gesellschaft weiter verbessert werden. Die acht „Croix-Rouge-Butteker“ und die vier „Caritas-Butteker“ müssten täglich beliefert werden. Die Kleiderspenden werden jeweils gewaschen und sortiert, bevor sie weitergegeben werden.
Tom Jungen (LSAP), Bürgermeister der Gemeinde Roeser, ging auf die administrativen Hürden ein, die genommen werden mussten, bevor die Baugenehmigung erteilt werden konnte. Doch heute seien die Räumlichkeiten des ehemaligen Möbelgeschäftes zu einem funktionalen Logistikzentrum geworden.
Corinne Cahen (DP), Ministerin für Familie und Integration, hat sich am Mittwoch auch ein Bild vom neuen CNTC („Centre national de collecte et de tri“) gemacht. Sie ging auf die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen ein, die beispielsweise bei den „épiceries sociales“ im Einsatz sind. Wer sich ehrenamtlich engagiere, mache dies, um zu helfen und um Gutes zu tun. Am Ende des Tages würde dies jedoch am meisten einem selbst helfen. Die ganze Logistik, die hinter der Lagerung und Verteilung von Lebensmitteln und Kleiderspenden stecke, werde oft vergessen, so die Ministerin weiter. Doch diese sei das A und O, um den Menschen helfen zu können.
Das Rote Kreuz hatte Ende 2019 die Hallen eines ehemaligen Möbelgeschäftes gekauft. Die 5.600 Quadratmeter wurden nach und nach umgebaut und renoviert. Heute befinden sich dort unter anderem das CNCT für Kleider- und Schuhspenden sowie die Logistikplattform „Spëndchen“ Asbl. Das Sammel- und Sortierzentrum für die Kleiderspenden gibt es seit 2015 und ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Roten Kreuz und der Caritas. Auf diese Weise wird es ermöglicht, den Bedarf an Kleidung von bedürftigen Personen zu decken. Das Zentrum versorgt auch die „Vestiaires“ des Roten Kreuzes sowie die „Kleederstuff“ der Caritas.
Die Logistikplattform „Spëndchen“ ist ebenfalls ein gemeinsames Projekt des Roten Kreuzes und der Caritas. Das Ziel ist es, Lebensmittel und verschiedene Gegenstände zu organisieren, die über die sozialen Lebensmittelgeschäfte verkauft und/oder verteilt werden. Die zwölf „épiceries sociales“ des Landes bieten finanzschwachen Menschen diese Lebensmittel wie auch Hygieneprodukte zu Preisen an, die sich auf ein Drittel oder sogar nur auf ein Fünftel (bei kurzer Haltbarkeit) des anderswo üblichen Preises belaufen. Das Familienministerium unterstützt diese Initiativen.
Die Informatikabteilung des Roten Kreuzes ist genauso in die Liwinger Räumlichkeiten eingezogen wie auch die „Services généraux“. In Liwingen arbeiten rund 80 Leute. Darunter Ehrenamtliche wie auch Angestellte und über 60 Menschen, die über eine Beschäftigungsmaßnahme („travaux d’utilité collective“) in die tägliche Arbeit eingebunden werden.
Secondhand-Laden „Vintage Mo(o)d“
Das Secondhand-Geschäft befindet sich auch in der rue Geespelt in Liwingen. Bei „Vintage Mo(o)d“ werden Kleidungsstücke und Gebrauchsgegenstände, die gespendet wurden, zum Verkauf angeboten. Das Geschäft steht jedem offen. Durch die Einnahmen können Kleidungsstücke für die Bedürftigen erworben werden, die oft in den Kleiderspenden fehlen, wie beispielsweise Unterwäsche. Öffnungszeiten: von Montag bis Freitag von 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr.
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