/ Schulfrei oder nicht? Dürfen Luxemburgs Schüler fürs Klima streiken?
So kann es nicht weitergehen – das Klima muss besser geschützt werden. Das ist die Forderung, für die Tausende junge Menschen in Luxemburg am Freitag auf die Straße statt in die Schule gehen werden. Das stellt die Bildungseinrichtungen vor die Frage: Was tun, wenn die Schüler dem Unterricht fernbleiben?
Als das Tageblatt vor einigen Wochen ebendas beim Bildungsministerium nachfragte, hüllte man sich noch in vage Worte. Man begrüße das Engagement der Schüler, hieß es. Mittlerweile ist die Situation klarer: Den Schülern ist es erlaubt, am Streik teilzunehmen, wenn sie eine schriftliche Entschuldigung für ihr Fehlen einreichen. Minderjährige Schüler müssen auch die Erlaubnis ihrer Eltern einholen. Bleibt die Frage, ob ein entschuldigtes Fehlen noch ein Streik im eigentlichen Sinne ist.
Im Escher Lyzeum Guillaume Kroll hatte man sich schon vor dem offiziellen Schreiben des Ministeriums dazu entschlossen, den Schülern freizugeben – wenn eine Entschuldigung für das absehbare Fehlen abgegeben wurde. „Es war uns klar, dass einige Schüler dort mitmachen wollen. Unsere Sektion ‚Sciences naturelles‘ geht beispielsweise geschlossen hin“, sagt Direktor Patrick Straus stolz. Prüfungen, die an dem Tag angesetzt waren, wurden verschoben. Für den Streik selbst wolle man aber kein besonderes Projekt auf die Beine stellen. „Wir wollen lieber nachhaltige Projekte länger unterstützen, als jetzt nur einmal etwas zu unternehmen und danach gleich wieder zu vergessen“, betont Straus. Als Beispiel nennt er die Marketing-Kampagne, die von Schülern ausgearbeitet wurde, als das Lyzeum den Namen wechselte. Von Bio-Pullovern, über Bambus-Trinkbecher bis zu Stiften aus recycelten Materialien – die Artikel sollten nicht nur gut aussehen und den neuen Namen bekannter machen, sondern auch umweltfreundlich sein.
Von Bio-Pullovern und abgeschafften Plastiktüten
Auch im Lyzeum in Diekirch ist der Schülerstreik Thema. Man habe die Schüler und Lehrer über die Entscheidung des Ministeriums informiert, sagt Direktor Marcel Kramer gegenüber dem Tageblatt. Man erwarte auch, dass viele Schüler am Streik teilnehmen werden. Besondere Projekte rund um den „Climate Strike for Future“ gibt es nicht, aber er habe von einigen Lehrern gehört, die die Thematik im Unterricht aufgreifen und mit den Schülern diskutieren.
Das Athenäum in Luxemburg-Stadt hat den Schülern einen Brief an die Eltern mitgegeben, um über den Streik zu informieren. Jeder Schüler, der eine Entschuldigung für sein Fehlen abgegeben hat, darf an der Veranstaltung teilnehmen. Man sei als Schule sehr auf Nachhaltigkeit bedacht, heißt es auf Nachfrage des Tageblatt, und sensibilisiere die Schüler für Themen des Umweltschutzes. Es gebe immer wieder Anregungen von Schülern, um die Situation in der Schule zu verbessern. Ein jüngster Erfolg sei beispielsweise, dass die von Restopolis verkauften Baguettes und Backwaren nicht mehr in Plastiktüten verpackt werden. „Wir erwarten uns, dass uns nach dem Streik eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen und -forderungen erreichen werden“, schreibt die stellvertretende Direktorin Joanne Goebbels. Außerdem würden Lehrer in den nächsten Tagen den Klimaschutz verstärkt im Unterricht einbauen.
Konkrete Vorschläge (nicht) erwünscht?
Die „Ecole privée Fieldgen“ (EPF) will von ihren Schülern, die am Streik teilnehmen möchten, nicht nur eine formelle Entschuldigung. „Ich habe die Schüler darum gebeten, dass jede teilnehmende Klasse konkrete Verbesserungsvorschläge und Projekte ausarbeitet, wie man den Klimaschutz in unserer Schule weiter fördern könnte“, sagt die Direktorin des EPF Renelde Urbain. Man wolle so die Energie und das Engagement der Schüler für die Problematik auch nach dem Streik weiter fördern. „Das können Ideen sein, wie man den Abfall in der Schule verringern kann, die Ausarbeitung einer Sensibilisierungskampagne oder eine Ausstellung. Der Kreativität der Klassen ist keine Grenze gesetzt, sie sollen sich nur ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen.“
Das Ministerium selbst begrüße es, wenn die Lehrer in den Schulen den Klimastreik am 15. März und klimarelevante Themen verstärkt im Unterricht thematisieren. „Wir machen aber keinen allgemeinen Aufruf an die Schüler, Projekte oder Forderungslisten für Verbesserungen beim Ministerium einzureichen“, sagt Pressesprecherin Myriam Bamberg. Die Schulen selbst haben die Initiative, interne Projekte und Aktionen zum Thema auf die Beine zu stellen.
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Nein die haben schon genug Freizeit. Nicht jede „Modeerscheinung“ muss auch hier im Land mit gemacht werden, egal ob es in das Links Grüne Phantasie Gebilde reinpasst.
Was bitte hat ein Streik mit Freizeit zu tun? Bevor Sie solch eine coole Antwort abgeben, wäre es fair und menschlich angebracht, zu erklären wieso Sie Klimaschutz als ein „Phantasie Gebilde“ (sic) bezeichnen. Glauben Sie nicht, dass die kommenden Generationen auch nach Ihrem Ableben ein Recht auf einen lebbaren Planeten haben?
Nein, die sollen es am Wochenende oder während den Ferien machen. Was für Tagträumer werden jetzt hier im Namen einer Pseudo Oekolgie aufgezogen . Das wird Ihnen im Arbeitsleben schon vergehen. Die Politik macht es sowieso was sie will und ein Arbeitgeber würde denen schon den Ausgang zeigen.
Wie bitte??? Modeerscheinung?? Also falls Sie sich nicht für die Umwelt einsetzen wollen, ok, Ihr Problem! Aber sich stark für das gemeinsame Wohl einsetzen sehe ich eher als eine gesunde Einstellung!!
Was Greta Thunberg macht, ist eine Modeerscheinung. Ich bin auch für Naturschutz nur machen die Brüsseler Bürokraten nichts Globales in dem Sinne außer ein paar Verbote. Und Elektro Autos sind auch nicht die Antwort.
„Nein die haben“
„Links Grüne Phantasie Gebilde“
„egal ob es in das Links Grüne Phantasie Gebilde reinpasst.“
Vielleicht sollten die Schüler streiken und „Aus dem Norden“ an deren Stelle die Schulbank drücken. Schwerpunkte: Zeichensetzung, allgemeine Grammatik, kreatives Schreiben und korrektes Beenden von Sätzen (egal ob… oder).
Eine Person mit lese und schreib Schwäche, hat dann kein Recht auf eine Meinung und gehört ausgegrenzt und lächerlich gemacht.
Natürlich sollen sie demonstrieren. Wenn die Politik nichts unternimmt sollen die Leute auf die Straße, auch Schüler und Studenten.
Demonstrieren ist ja auf jeden Fall „lustiger“ als Schulstunden!
Wann dat Thema engem Eescht ass, dann demonstrei’ert een och an sengen Frei’stonnen !
Also muss daat net onbedengt an der Scho’ulzeit sinn !
Unüberlegte Kommentare abgeben ist ja auf jeden Fall „lustiger“als Überlegen!
Mit den von den jeweiligen Schulen angeführten Zusatzarbeiten dürfte im Gegenteil sogar jede Menge Freizeit verbraucht werden…
Für den Frieden, also die massive Aufrüstung der USA in Osteuropa, oder eventuel neuaufbau von Atomaren-Mittelstreckenraketen demonstriert Keiner. Aber da geht es doch nur ums eigene Überleben, und das scheint Unwichtig zu sein.
Äpfelchen und Birnchen…
Übrigens sollte dann auch jemand gegen die atomare Aufrüstung und territorialen Expansionsgelüste von RUssland demonstrieren, die sind nämlich weitaus bedeutender als auf der US-Seite mit ihrem Diktator.
Alles schéin a gudd, déi Jonk streiken a gin op d’Stroos. Dat ass hiert gudd Recht!
Allerdéngs wärt och dât wahrscheinlech néischt änneren, an dât ass traureg.
Si wëlle jo déi Erwuessen oprëselen mat hirem Streik.
Leider schaffen déi meescht Erwuessen an, grad Freidës, as vill Stress dorëmmer well jiddereen wëllt virum Week-End nach iergendeppes erliedegt kréien. Also wier ët nëmmen méi produktiv wann se Samschdës géifen hir Demo organiséiren. Schon eleng well do vill Leit akafe gin an dann beim Plastikspueren direct kënnen hellefen de Klima ze retten.
Mais Samschdes ass Party-Time ugesoot. Et muss een jo schliessléch am Liewen Prioritéiten setzen können.
si sellen samsdes a sonndes streiken, an hir bildung an der woch sérieux huelen, vill ginn nemme vun blödsnn do mat…
Gudden Moien, Samsdes a Sonndes streiken, ergëtt guer keen Sënn, well do schoulfräi ass. E Streik huet näicht mat Gefällegkeet géigeniwwer enger Autoritéit ze dinn, mee mat dem Ausdrock vun enger déiwer Onzefriddenheet vis-à-vis vun enger Autoritéit, op dat eng Schoul, eng Regierung oder eng Firma ass.
Bescht Gréiss
Genau ! Samsteg an Sonndes verfehlt sein zweck.
Eigentlech ginn d’Schüler nemmen mat well se dann net ant Schoul mussen. Dat Greta Thunberg gett als Marionett messbraucht fir hat an seng Krankheet esou ze plazeieren das et liewenslänglech an enger top Positioun ass an seng Stëmm emmer gewiecht huet. Dat ass fir hat flott mee et ass net ganz eierlech.
Hei bei eis allerdings ass et een nationalen Mouvement deen vun deenen pur Hippies ugedriewen gett dei mir emmer an der Schoulen haten. Selbstverständlech ass d’Klima een nobelt Ziel mee ech ginn elo op meng 50 zou an eigentlech ass neischt besser ginn. Ausser d’Technik. Dat war et. An dei ass net besser ginn weingst Klimazieler mee weingst Effizienz an Profitgedanken.
Dat Ganzt ass rem een heucheleresch Aktioun dei kengem weider helleft. Ausser de Schüler dei an der Staat hieren Spass hunn an dat Gefill kreien Demokratie ze liewen. Vleit ass dat dann och dat wichtst dobei. Esou gett dei Gring Partei – oder zumindest den gringen Gedanken – gestärkt.
Jiddereen deen do matmécht sollt als éischt mol den Handy ofginn. Dee verbräuch schlisslech och vill Energie a besteet e.a. äus Elementer, déi an Afrika an Asien weder klimafrëndlech, nach ëmweltgerecht gefördert ginn, voire souguer oft duerch Kanneraarbecht. A vläit sollt een eise Streiker och mol bäibréngen, dass 2 bis 3 mol am Joer an d’Vakanz fléien a sech vum Pappa mam SUV iwwerall hi’féiere loossen och net klimaförderlech ass. Da‘ wier di „Streik“-Begeeschterung séier um Enn.
Ech hunn lo 17 joer an hätt keen Problem mein Handy ofzeginn an, an d’Vakanz ze fleien ass och eng saach dei sech haut net mei jiddereen leeschten kann.
Et reent. Wetten et ginn der guer net esou vill dohin!