Marienthal / Kochen und wandern mit Alpakas: Das Feriencamp „Better together“ setzt auf Inklusion
Die Ferienzeit ist ideal dafür geeignet, Neues zu erleben. Diese Erfahrung machen derzeit 18 Jugendliche im Ferienlager „Better together“: Ob gemeinsames Kochen, Wanderungen mit Alpakas oder das eigene Schauspieltalent fördern, bei diesem inklusiven Projekt stehen Neuentdeckungen im Mittelpunkt.
Das idyllisch gelegene Jugendzentrum „Marienthal“ befindet sich mitten im Grünen in Helperknapp. Der „Service national de la jeunesse“ (SNJ) hat hier das Ferienlager „Better together“ errichtet, das sich an junge Menschen mit und ohne besondere Bedürfnisse richtet.
Geschlafen wird im Camp ganz naturnah in Zelten: Um 8.15 Uhr heißt es aufstehen. Nach dem Frühstück geht es los mit den Ausflügen und Workshops. Während der Montag ganz im Zeichen der Musik stand, wurde am Dienstag das schauspielerische Talent der TeilnehmerInnen erprobt. „Das Camp soll im Zeichen der Nachhaltigkeit stehen“, erzählt der 24-jährige Francesco, einer der beiden Leiter. Umweltbewusstsein und Kreativität miteinander verbinden – das gelingt beispielsweise im Rahmen von Upcycling-Workshops, bei einem Besuch auf dem Stausee, Meditation oder Kochen mit Resten. Abgeschlossen wird der Tag stets mit einer Geschichte.
Michèle und Francesco organisieren die verschiedenen Aktivitäten und achten darauf, dass alles läuft. Inklusion wird hier großgeschrieben: Jeder einzelne Programmpunkt sei darauf ausgelegt, dass jeder mitmachen kann, egal, welche Bedürfnisse man hat, erzählt die 26-jährige Michèle. Sie betreut seit zehn Jahren Kinder und Jugendliche in Ferienlagern.
Bei den inklusiven Camps habe sie nie schlechte Erfahrungen gemacht, so die Pädagogin weiter. Nach einer anfänglichen Kennenlernphase hätten die Gruppen stets gut miteinander harmoniert. Hier, im „Better together“-Lager, setzt sich das Team aus insgesamt 13 Betreuern zusammen. Bei einigen TeilnehmerInnen ist eine Eins-zu-eins-Betreuung erforderlich, weswegen das Personal auch entsprechend ausgebildet werden muss. Die Betreuer durchlaufen eine Weiterbildung von mindestens 150 Stunden. Viele von ihnen sind noch recht jung, doch ihre Erfahrungen in solchen Feriencamps scheinen sie in ihrer Wahl zu bestärken: Nicht wenige sähen danach ihren beruflichen Weg eindeutig im sozialen Bereich, sagt Michèle.
In dieser Woche Zeltlager stecken monatelange Vorbereitungen, berichten die beiden Leiter des Camps. Bereits ein halbes Jahr im Voraus müssen die verschiedenen Aktivitäten gebucht werden.
Claude Meisch (DP), Minister für Bildung, Kinder und Jugend, hat sich am Dienstag ein Bild vom Leben im Ferienlager gemacht. So erfuhr er von SNJ-Direktor Georges Metz und den Verantwortlichen des Camps, dass es allgemein an Freizeitangeboten für Kinder mit besonderen Bedürfnissen mangelt. Die Nachfrage dazu sei hoch. Jeder Jugendliche habe das Recht, seinen Platz in unserer Gesellschaft zu finden, betonte Meisch. Diese Aktivitäten trügen zur Entwicklung der kognitiven und physischen Kompetenzen bei.
Der SNJ organisiert über das Jahr rund 30 Zeltlager und Ferienkolonien. Um die 1.300 junge Menschen zwischen vier und 21 Jahren nehmen daran teil. Die Ferienlager befinden sich vornehmlich in den Zentren des SNJ: im Marienthal, in Lultzhausen, Erpeldingen, Weicherdingen und Hollenfels.
Eine Liste mit allen Camps und Kolonien ist auf www.colonies.lu zu finden. Bei einigen sind noch Plätze für diesen Sommer frei.
was kochen alpakas denn so ? und wie? …