Luxemburgs Regierung scheint Medienberichten zufolge erste Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Betracht zu ziehen. Diese Berichte haben regierungsnahe Quellen dem Tageblatt bestätigt. Das, weil sich die hohen Infektionszahlen bisher nicht auf die Krankenhausbelegung auszuwirken scheinen. Zurzeit werden etwa 83 Personen im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion stationär behandelt – jedoch müssen derzeit nur 13 Personen auf der Intensivstation behandelt werden. Im Raum stehen nebst einer Aufhebung der Sperrstunde im Horeca-Bereich auch Lockerungen für Sport und Kultur. Zukünftig sollen laut Tageblatt-Informationen auch wieder mehr Menschen bei öffentlichen oder privaten Treffen zusammenkommen dürfen. Derzeit gilt im Horeca-Sektor noch eine Sperrstunde ab 23 Uhr und die 2G-plus-Regelung. Die neuen Maßnahmen sollen frühestens am Freitag verkündet werden. Dann soll der Regierungsrat noch einmal den endgültigen Gesetzentwurf absegnen.

Für akkreditierte Sportvereine gelten derzeit folgende Corona-Bestimmungen: Wenn weniger als zehn Personen zusammen Sport treiben, gelten keine Restriktionen. Wenn mehr als zehn Personen zusammenkommen, gilt für Sportler, Trainer und Schiedsrichter zwischen 12 und 19 Jahren die 3G-Regel. Für Sportler, Trainer und Schiedsrichter über 19 Jahren gilt die 2G-plus-Regel. Für andere sportliche oder kulturelle Veranstaltungen gilt das 3G-plus-System für Personen zwischen 12 und 19 Jahren. Für alle Personen über 19 gilt 2G+. Mit der jüngsten Änderung des Covid-Gesetzes Mitte Januar wurden Menschen mit einem vollständigen Impfplan, der weniger als 180 Tage alt ist, Personen, die eine Auffrischungsimpfung erhalten haben und Genesene, die über eine entsprechende Bescheinigung verfügen, von der Testpflicht im 2G-plus-System ausgenommen.

ADR will Tag der Freiheit

Die CSV hat am Dienstag im Parlament eine dringende Sitzung des Gesundheitsausschusses angefragt, zu der auch die Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) und Premierminister Xavier Bettel (DP) eingeladen werden sollen, um die aktuelle pandemische Lage zu bewerten. Es sei nötig, die Corona-Maßnahmen und deren Auswirkung auf die sanitäre Lage zu bewerten und im Zeichen der jüngsten Entwicklungen neu zu beurteilen.

Die „Alternativ Demokratesch Reformpartei“ hat sich in einer Pressemitteilung für einen Luxemburger Tag der Freiheit ausgesprochen. Dieser soll der Oppositionspartei zufolge auf den 1. März gelegt werden. „Die ADR ist überzeugt, dass es an der Zeit ist, die Covid-Maßnahmen in Luxemburg aufzuheben“, schreibt die Partei in einer Pressemitteilung. Die sanitäre Lage sei, anders als die gesellschaftliche Stimmung im Land, beruhigend, weshalb es an der Zeit sei, den Menschen ihre Freiheiten zurückzugeben. Die ADR fordert dementsprechend die Aufhebung aller Corona-Maßnahmen sowohl im Privaten als auch auf der Arbeit, im Sport, der Kultur und im Horeca-Bereich.

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Sidney Wiltgen

Geboren 1994, legt Sidney Wiltgen 2016 seinen Bachelorabschluss in Geschichte und Politik an der Universität Heidelberg ab. Nach einem Praktikum in der Politikredaktion des Tageblatt führt Sidney sein Studium mit einem „Master en histoire européenne contemporaine“ an der Universität Luxemburg fort. Noch während seines Studiums landet er wieder beim Tageblatt und beschäftigt sich nach seinem Abschluss vor allem mit der politischen Aktualität und der 'politique politicienne" Luxemburgs.

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