Caritas-Skandal / Kommt der Sozialplan? Zukunft von rund 30 Mitarbeitern ungewiss – Gehälter für September noch gesichert
Das Krisenkomitee der Caritas hat sich am Montagnachmittag mit den Gewerkschaftsvertretern des OGBL getroffen. Die Gehälter für September sind demnach für jeden Beschäftigten gesichert. Ungewiss ist jedoch die Zukunft von rund 30 Mitarbeitern.
Die Gewerkschaft OGBL hatte am Montagnachmittag ein Treffen mit dem bei der Caritas eingesetzten Krisenkomitee. „Die Gehälter für September sind gesichert“, erklärte OGBL-Zentralsekretär Smail Suljic anschließend im Gespräch mit dem Tageblatt. Auch seien die neuen Stiftungsentitäten kurz davor, fertiggestellt zu werden. Es würden derzeit Kandidaten für den Aufsichtsrat gesucht werden, so Suljic. Auf die Forderung des OGBL, in dem Aufsichtsrat vertreten zu sein, um künftig solche Fälle zu vermeiden, sei das Krisenkomitee jedoch nicht eingegangen.
Während die Finanzierung für einen Großteil der Caritas-Mitarbeiter somit gesichert scheint, müssen wohl um die 30 Mitarbeiter der Caritas noch um ihre Zukunft bangen. „Es handelt sich hierbei um Mitarbeiter, die hier in Luxemburg für die Verwaltung der internationalen Projekte zuständig waren“, sagte Suljic. Die betroffenen Personen wüssten demnach schon Bescheid. Diese seien teils mit finanziellen Mitteln der Caritas und des Außenministeriums bezahlt worden. „Es ist aber so viel Geld abhandengekommen, dass für diese Mitarbeiter ein Sozialplan verhandelt werden muss“, so Suljic. Man hoffe jedoch, noch für vereinzelte Personen eine Lösung zu finden – andere hätten bereits angedeutet, die Caritas aus eigenen Stücken verlassen zu wollen.
Ob es tatsächlich zu einem Sozialplan kommen wird, sei jedoch noch nicht entschieden – das müsse „zeitnah geklärt werden“. Wann genau das Krisenkomitee eine entsprechende Entscheidung fällen wird, sei nicht sicher. „Es wird aber keine zwei Wochen mehr dauern“, schätzt Suljic. In diesem spezifischen Fall sei ein Sozialplan aber auch kein Drama. Der Gewerkschafter glaubt, dass man schon zu einer Lösung finden werde.
Mitte Juli war ans Licht gekommen, dass bei der Caritas über mehrere Monate hinweg 61 Millionen von der Caritas auf spanische Konten überwiesen wurden. Die Finanzchefin wurde per Haftbefehl gesucht, ehe sie sich der Polizei stellte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit in dem Fall, in dem es auch Monate nach dem Auffliegen des Betrugs viele offenen Fragen gibt. Auch die Rolle der Banken, die der Caritas mehrere Kreditlinien in Millionenhöhe gewährt und wohl auch bei der Kontrolle der Überweisungen versagt haben, wird derzeit untersucht.
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