Editorial / Kommt nun eine Impfpflicht für Pflegeberufe oder nicht? Die Regierung muss endlich handeln
Eine Gewissensfrage – so beschreibt der CHL-Direktor Romain Nati im Interview mit dem Radiosender 100,7 seine Entscheidung, künftig nur noch Personen mit einem Impfzertifikat einzustellen. Außerdem soll nicht-geimpftes Personal in Bereiche versetzt werden, in denen es kaum in Kontakt mit Patienten kommt. Bisher bleibt das „Centre hospitalier de Luxembourg“ das einzige Krankenhaus, das diesen Weg geht. Doch weitere könnten folgen, auch wenn sie sich bisher eher zögerlich zeigen und auf eine Entscheidung oder zumindest eine Empfehlung des Gesundheitsministeriums warten.
Die Entscheidung von Nati lässt tief blicken. Im CHL seien bisher 17 Prozent des Pflegepersonals nicht geimpft. Dr. Philippe Turk, Präsident der „Fédération des hôpitaux luxembourgeois“ (FHL), warnte Anfang Juli im RTL-Interview, dass bisher nur etwa 70 Prozent des Pflegepersonals in Luxemburg geimpft seien. Er forderte damals auch, Luxemburgs Regierung solle eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal einführen. Am 27. Juli reagierte dann die Regierung: mit einer weiteren, groß angelegten Impfkampgne für alle aus dem Gesundheitssektor, die im engen Kontakt mit vulnerablen Menschen stehen. Viel gebracht scheint diese neue Kampagne bisher nicht zu haben. Die aktuellsten Zahlen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) verraten: 76 Prozent des Gesundheitspersonals in Luxemburg sind vollständig geimpft. Weitere 2 Prozent haben die erste Impfung und 22 Prozent verzichten weiterhin auf das Vakzin.
Eventuell könnte man „möglicherweise“ eine Impfpflicht in den Krankenhäusern empfehlen, meinte Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) am Mittwoch, als sie mit der Entscheidung des CHL konfrontiert wurde. Und dass es noch keine offizielle Position der Regierung zu diesem Thema gebe.
Doch wieso eigentlich nicht? Es ist ja nicht so, als würde das Thema Impfpflicht plötzlich vom blauen Himmel fallen. Frankreich, Italien und Griechenland haben in den vergangenen Wochen den Schritt gewagt – wenn die Entscheidungen auch ziemlich umstritten waren. In Österreich entscheiden die einzelnen Bundesländer – in Niederösterreich etwa gilt die Impfpflicht für alle Mitarbeiter in Gesundheitsberufen ab dem 1. September. Davon betroffen sind auch alle Praktikanten und Schüler, die in den Pflegeberuf einsteigen möchten. Deutschland verzichtet auf eine Impfpflicht. Dort sind allerdings schon (Stand 23.7.) rund 87 Prozent des Pflegepersonals geimpft.
In der Chamber-Debatte zum Waringo-Bericht Mitte Juli musste sich Gesundheitsministerin Paulette Lenert schon einmal der Frage stellen, ob Luxemburg eine Impfpflicht braucht oder nicht. Damals sagte sie noch auf Nachfrage: Die Regierung wolle abwarten. Einen Monat später ist die Regierung wohl im Wartebereich eingeschlafen – oder hat sich im Sommerloch der Ferien verloren.
Wieder einmal müssen die Einrichtungen selbst ihre Konsequenzen ziehen und handeln, während die Regierung ewig zaudert, bevor mehr oder weniger bindende Empfehlungen herausgebracht werden. Ob nun für oder gegen die Impfpflicht – die Regierung sollte aus dem Sommerschlaf erwachen und endlich klare Anweisungen herausgeben, mit passendem Briefkopf.
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Wat soen dann Gewerkschaften, an d’Arbechtsrecht dozou? Do kéinten Prozesser an d’Haus stoen, déi esou wuel Patronat ewéi d’Regierung kéinten deier ze stoe kommen!
Wann ech daat geif Imposei’ert krei’en, geif ech den Beruff wiesselen !
Impfen soll an dierf ni eng Pflicht ginn och net vir Personal aus den Spideeler oder Pflegesecteur.All Mensch soll recht hun selwer ze entscheeden op hien eng Impfung wëll oder net an daat och ouni durno diskriminéiert ze ginn wëll op deen Wee steieren mir leider elo zou. Een deen sech net impfen well loossen huet matt Sëcherheet och seng Grënn an déi sollen respektéiert ginn. nee ech schaffen net an engem Spidol an och net an der Pflege an jo ech sinn geimpft.
Also wann meng Mamm am Cipa vun engem netgeimpftenen Pfleger ugestach gëtt a stieft, huelen ech denjenegen firu Geriicht….
Ech fannen misst Impfpflicht vir allen guer Leit gin. Dass onverantwortlech sech net impfen ze lossen. Sou geet den Virus nie eweg. Leit stiewen ,gin schweier krank an Longcovid. Et kann net sin dat mir Geimpftener eis Grondrechter net erem kreien. Et kann net sin dass mir Geimpftener nach emmer Mask mussen undoen ,ugestach gin ( gott sei dank mat kengem urgen suivi mai egal) gurch dei Ongeimpften. Ech fannen geet einfach elo duer!
Für alle Berufe und fertig-
Bei den Pocken waren wir schließlich auch nicht so pingelig, genau wie bei Polio, Masern …
@Paul
„Wat soen dann Gewerkschaften, an d’Arbechtsrecht dozou?“
Näischt, do steet kee Wuert driwwer dran.
@Danielle Tara
„Ech fannen misst Impfpflicht vir allen guer Leit gin. Dass onverantwortlech sech net impfen ze lossen.“
100% d’accord.
“ Sou geet den Virus nie eweg. “
Dee geet souwisou ni ewech.
@ Danielle Tara
„Dass onverantwortlech sech net impfen ze loossen…“
Bon. Begrënnt wann ech gelifft déi Ausso. Wat bewegt Iech esou eppes ze soen. Argumentéiert wegl.
Ech perséinlech si geimpft juste à titre d‘information. Mais ech sinn ëmmer nees basserstaunt wann ech liesen wéi meng Congénairen eppes vu sech ginn wat wahrscheinlech guer net op hirer Mëscht gewuess ass.
Ech si gespaant op Äere wuelreflektéierten Retour.
@Ujheen
@ Danielle Tara
„Dass onverantwortlech sech net impfen ze loossen…“
‚
‚Bon. Begrënnt wann ech gelifft déi Ausso‘
Ass Äre Google schonn erëm futti?