Luxemburg / Konsumentenschutz: Bank darf Konto ohne Angabe eines Grundes schließen
Die Kunden der ING machen in den sozialen Medien ihrer Unzufriedenheit wegen den Kontoschließungen Luft
Immer mehr Kunden von ING Luxembourg erhalten die Mitteilung, dass sie ihre Konten schnellstens schließen müssen – ohne Angabe eines Grundes. Diese Vorgehensweise ist leider legitim, sagt der Konsumentenschutz.
„Leider steht in den Konditionen, dass die Bank keinen Grund angeben muss, wenn sie ein Konto schließen will“, sagt der Präsident des Konsumentenschutz (ULC), Nico Hoffmann dem Radiosender RTL. Für den ULC sei das eine schlechte Nachricht, weil der Kunde mit vollendeten Tatsachen konfrontiert werde.
„Jeder Konsument hat recht auf ein Basiskonto“, sagt Hoffmann. In diesem Fall bleibe den Kunden aber nichts anderes übrig, als zu einer anderen Bank zu wechseln. „Es gibt jetzt aber bereits Banken, welche die neuen Kunden nicht aufnehmen wollen“, sagt der Präsident des ULC.
„Es wird höchste Zeit, dass die Regierung Verantwortung übernimmt und ein Gesetz im Interesse der Kunden erlässt, damit solche Fälle in Zukunft nicht mehr vorkommen“, sagt Hoffmann. Auch hier müsse man sich fragen – wie bei anderen Angelegenheiten im Bankensektor – was die Konsumenten den Finanzinstituten überhaupt wert seien.
Immer mehr Konten geschlossen
Immer mehr Kunden von ING Luxembourg erhalten die Mitteilung, dass sie ihre Konten schnellstens schließen müssen: „Nach Überprüfung unseres Angebots haben wir entschieden, ihre Konten leider bald schließen zu müssen.“ Wer sich davon nicht beeindrucken lässt und auf „abbrechen“ klickt, erhält eine weitere Warnung: „Sind Sie sicher? Wenn Sie das verschieben, dann riskieren Ihre Konten blockiert zu werden, ohne dass Sie die Möglichkeit haben, uns Daten zum Weiterleiten des Restbetrags anzugeben.“
Auch in anderen Ländern, in denen die ING aktiv ist, gab es zuletzt ein ähnliches Vorgehen. Welche Strategie die Bankengruppe nun in Luxemburg verfolgt, bleibt unklar. Dass die Konten von Privatleuten geschlossen werden, sei bereits seit mehreren Monaten bekannt, sagt Maria-Helena Macedo, die beim LCGB für den Finanzbereich zuständig ist, gegenüber dem Tageblatt. „Das ist nichts Neues.“ Bei den Kontenschließungen gehe es darum, Geld zu sparen.
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