/ Konsumtempel der Superlative: Shoppingcenter Cloche d’Or öffnet am 28. Mai seine Türen
Es herrscht hektisches Treiben im größten Einkaufszentrum von Luxemburg und der Großregion. Nur noch wenige Tage verbleiben bis zum offiziellen Eröffnungstermin. Doch als wir dem Shoppingcenter Cloche d’Or – rund 75.000 Quadratmeter groß – einen Besuch abstatten, können wir uns kaum vorstellen, dass bis zum kommenden Dienstag alles fertig sein soll …
Es ist ein Konsumtempel der Superlative: Nach den Plänen der Architektenbüros Fabeck und Schemel-Wirtz und im Auftrag der Immobilienentwickler Ceetrus (ehemals Immochan) und Promobe entstand in den letzten Monaten im neuen Stadtviertel „Ban de Gasperich“ ein Einkaufstempel, wie ihn das Land bis dato nicht kannte. Weniger als zwei Jahre sind seit der Grundsteinlegung an der Ecke Boulevard Raiffeisen und Boulevard Kockelscheuer vergangen, im Eiltempo wuchs das imposante Bauwerk mit den beiden markanten Zenit-Wohntürmen in die Höhe. In den letzten Wochen ging es vor allem um die Feinarbeit.
Eigentlich sollte die feierliche Eröffnung bereits am 15. Mai stattfinden. Kurz vor diesem Datum ließen die Verantwortlichen allerdings verlauten, dass sich der Termin um zwei Wochen verzögere. Serge Estgen, Sprecher der Becca-Gruppe, zu der auch Promobe gehört, erklärte damals, dass die Verspätung darauf zurückzuführen sei, dass man noch verschiedene Tests der Klimaanlage durchführen wolle, um sicher zu sein, dass alles perfekt funktioniere. Nun soll es am kommenden Dienstag, dem 28. Mai so weit sein. Doch allenthalben wurde bei unserem Besuch am Dienstag noch fleißig gearbeitet. Einzelne Lokale waren sogar noch völlig leer …
2.600 Parkplätze für die Besucher
Ist also bis kommenden Dienstag wirklich alles fertig? Serge Estgen ist sich sicher: „Für Außenstehende mag es derzeit vielleicht so aussehen, dass es unmöglich sei, dieses Datum einzuhalten. Das ist es aber: Das Einkaufszentrum wird am 28. seine Türen öffnen!“
Mehr als 130 Verkaufslokale sind es insgesamt, die sich auf die drei Stockwerke des angenehm hellen, sehr luxuriös wirkenden Mega-Einkaufszentrums verteilen. Viele bereits im Land bekannte Marken sind vertreten, aber auch etliche neue, von denen es bislang keinen Ableger in Luxemburg gab, sind darunter. So zum Beispiel die exklusive skandinavische Modemarke Arket, & Other Stories (H&M-Gruppe), Weekday, Bershka, Izac, Cosmoparis, Finsbury und Oysho. 20 internationale Restaurants im sogenannten „World Foodhall“ (insgesamt 4.000 Quadratmeter) und ein 12.500 Quadratmeter großer Auchan-Hypermarkt vervollständigen das Angebot. 2.850 Stellplätze sollen den Besuchern – die Verantwortlichen rechnen mit mehr als 10 Millionen pro Jahr – in einem Parkhaus zur Verfügung stehen, kann man auf der offiziellen Website von Auchan lesen. „Davon sind“, so erklärt Estgen, „allerdings 250 für die künftigen Bewohner der Zenit-Türme vorgesehen, sodass 2.600 für die Kunden des Einkaufszentrums übrig bleiben.“ Auch die Parkplätze sollen ab Dienstag pünktlich zur Eröffnung zugänglich sein, bestätigt der Sprecher.
„Kein weiterer schwerer Unfall“
Im November 2016 geriet die Baustelle des Einkaufszentrums durch einen schrecklichen Unfall negativ in die Schlagzeilen. Eine Betonplatte hatte sich aus immer noch ungeklärter Ursache gelöst, mehrere Stockwerke durchschlagen und drei Arbeiter getroffen, von denen einer tödlich und ein weiterer schwer verletzt wurde. Die Arbeiten waren damals eine Zeit lang unterbrochen worden, um den zuständigen Behörden die Ermittlungen zu ermöglichen. Bis zu dem verhängnisvollen 10. November waren keine schweren Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften festgestellt worden. Glücklicherweise sollte es bei diesem einen schweren Unfall bleiben, wie der Sprecher von Promobe, Serge Estgen, dem Tageblatt gegenüber betonte. „Natürlich bleibt es nicht aus, dass es auf einer Baustelle dieses Ausmaßes zu Zwischenfällen kommt. So wurde ein Arbeiter am Fuß verletzt, als ihm ein schwerer Gegenstand darauf fiel. Auch war etwa ein Armbruch zu verzeichnen. Doch wirklich schwere Unfälle blieben nach dem dramatischen Zwischenfall aus.“
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Die neuen Kathedralen: die Kosumtempel!
D’Kathedralen vun den 1980er bis 00er. En Auslaafmodell! An den USA as well d’Halschent vun de Malls zou. Do wou d’Leit net op d’Suen oppasse mussen zéien se nach, mee an der Quanitéit bezweiflen ech stuark.
Die Namen vieler neueröffneter Geschäfte kann man dann in 1 bis 2 Jahren morgens in seiner Tageszeitung lesen, in der Rubrik FAILLITES. Falls man sich die Mühe gibt sie unter den zig- anderen zu finden.
Richtig, Hauptsache es wird kosumiert, auch an Sonn-und Feiertagen, damit das Wachstum stimmt. Wieviele Geschäfte dabei draufgehen und wieviele Haushalte, Menschen, sich dabei verschuden ist zweitrangig. Deren Pech!
Liebe Politiker, Immobilienmenschen, Planbüros, Thinktanks und andere Verantwortliche für den Bau solcher „Malls“: Ja, es stimmt. Hier in Luxemburg verdient man im Durchschnitt mehr als in den Nachbarregionen, und dass wir Einheimischen schon allein durch den Wert unserer Immobilien – zumindest auf dem Papier – alle Millionäre sind: geschenkt. Dennoch solltet ihr ein fundamentales Naturgesetz nicht verdrängen: Auch wir können einen Euro nur einmal ausgeben.
All ërem een „Konsumtempel“ fir verschidde Portmonniën,
déi matt deenen méi klenge Portmonniën ginn ewéi
gewient iwert d’Grenz akaafen.
In Luxemburg wachsen die Bäume zwar nicht in den Himmel, aber die modernen Konsumtempel!