Budget / Kontinuität und eine gefüllte Gemeindekasse: Was 2024 in Niederanven geschehen wird
Das Niederanvener Budget für 2024 schließt mit einem Bonus von etwa zwei Millionen Euro ab. Trotzdem sollen die Investitionen weiterhin hoch bleiben. Dafür sind 23 Millionen Euro aus der Reserve eingeplant.
Wie viele andere Gemeinden auch hat Niederanven am Freitag seinen Haushalt für das nächste Jahr präsentiert. „Es ist ein Budget der Kontinuität“, sagt Bürgermeister Fréd Ternes (CSV) gegenüber dem Tageblatt. Die präsentierten Projekte sind nicht neu, verschiedene davon werden nun nach langer Planung umgesetzt. Für die außerordentlichen Ausgaben sind knapp 35 Millionen Euro vorgesehen – 2023 waren es dem rektifizierten Budget zufolge etwa 27 Millionen.
Haushalt 2024
Ordentliche Einnahmen: 65.631.471 Euro
Außerordentliche Einnahmen: 8.826.535 Euro
Ordentliche Ausgaben: 39.915.864 Euro
Außerordentliche Ausgaben: 34.744.399 Euro
Bonus 2023: 2.274.893 Euro
Bonus 2024: 2.072.636 Euro
Am meisten Geld investiert die Gemeinde nächstes Jahr in das Projekt „rue Laach“: Sieben Millionen Euro sind für die Renovation eines Hofes vorgesehen. Die Arbeiten haben bereits begonnen, bis voraussichtlich 2026 soll es fertig sein. „Das ‚Café littéraire’ kommt dort rein, der Club Senior bekommt Räumlichkeiten und unter dem Dach können Start-ups sich etablieren – um den Hof sollen später Seniorenwohnungen und weitere Appartements gebaut werden“, sagt Ternes. Ein weiterer wichtiger Punkt im Budget 2024 ist der Bau eines Gebäudes für die drei Außendienste der Gemeinde: Garten, Wasser und Straßen. 11,7 Millionen Euro wird das Projekt insgesamt kosten, für den Abschluss der Arbeiten sind nächstes Jahr 4,5 Millionen Euro vorgesehen.
Prioritär ist laut Ternes allerdings das „Centre médical“, in dem zwölf Mediziner unterkommen sollen. „Wir haben schon eine Konvention mit einer Vereinigung von sechs Ärzten unterschrieben“, verrät Ternes. Der Bürgermeister erwähnte während der Gemeinderatssitzung am Freitag, dass auch die Niederanvener Apotheke möglicherweise dort ihr neues Zuhause finden könnte. Das Projekt wird im Januar aufgrund von neuen Anpassungen noch einmal im Gemeinderat gestimmt. „Dann können wir sofort Anfang des Jahres mit der Ausschreibungsphase für die Rohbauarbeiten beginnen und im Herbst ist hoffentlich Baubeginn“, sagt Ternes. Niederanven investiert nächstes Jahr zwei Millionen Euro in das Projekt und das Gebäude soll voraussichtlich 2027 stehen.
Reserve von 70,5 Millionen Euro
Im Budget sind außerdem etliche Studien vorgesehen. Dazu gehören unter anderem die Neugestaltung des Café-Restaurants „Waldhaff“, die Neugestaltung des alten Wasserturms in Senningerberg, die Renovierung des „Loisi“, das Projekt „Outdoorkids“, die Renovierung des Schulgebäudes, die „Bëschcrèche“ in Senningerberg und die Neugestaltung des Dorfplatzes in Ernster. Auch für die Windräder, die in Niederanven installiert werden sollen, wird die Gemeinde eine Studie für eine halbe Million Euro in Auftrag geben. Die Windenergie spielt eine essenzielle Rolle für Niederanven. Die Kommune will bis 2030 nämlich klimaneutral funktionieren (das Tageblatt berichtete). Um dieses Ziel zu erreichen, sind bei den außerordentlichen Ausgaben des Budgets 2024 insgesamt 2.918.000 Euro vorgesehen. Dafür setzen sie auch verstärkt auf Fotovoltaik-Installationen.
Niederanven befindet sich im Vergleich mit verschiedenen anderen Gemeinden in einer relativ stabilen finanziellen Situation. Der Grund: Die Gemeinde hat sich in den vergangenen 20 Jahren eine Reserve von 70,5 Millionen Euro angespart. Die Kommune greift 2024 auf 23 Millionen Euro von diesem Geld zurück, um die Investitionen weiterhin hochzuhalten. Das steht jedenfalls im voraussichtlichen Budget. Für 2023 waren ursprünglich 14 Millionen vorgesehen, doch laut rektifiziertem Budget waren es schlussendlich nur drei Millionen Euro.
Die Gemeinde muss nächstes Jahr, wie alle Kommunen, wesentlich mehr für die Gehälter ausgeben. 2024 wird die Gemeinde voraussichtlich 8.592.000 Euro an seine Angestellten ausbezahlen – 2022 waren es 6.790.000 und 2023 7.642.000 Euro. Innerhalb von zwei Jahren ist das eine Steigerung von 26,54 Prozent. Dafür ist hauptsächlich die Indexierung verantwortlich.
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