PAG angenommen / Kontrolliertes Wachstum in Echternach
Vor etwas mehr als zwei Jahren haben die Gemeindeverantwortlichen den allgemeinen Bebauungsplan (PAG) auf den Instanzenweg geschickt. Nachdem das Innenministerium und das Umweltministerium mehrere Änderungen vorgeschlagen hatten und die 51 Beschwerden der Bewohner berücksichtigt wurden, nahmen die Räte den PAG am vergangenen Montag endgültig an.
Die Abstimmung des allgemeinen Bebauungsplans (PAG) fand nicht wie sonst im Rathaus statt, sondern im Trifolion. Der erwartete Besucheransturm blieb jedoch aus. Lediglich vier Einwohner hatten den Weg in das Kulturhaus gefunden. Daran konnte auch der Parteiwechsel von Christophe Origer, der vergangene von der CSV zu den Grünen wechselte, nichts ändern.
Zurzeit wohnen rund 6.000 Menschen in Echternach. Mit der Änderung des PAG in den Bereichen „Oachtergäiert“, „Manertchen“ und „Krunn“ wird die Einwohnerzahl in den kommenden Jahren wahrscheinlich auf über 8.000 steigen. Nach der Fertigstellung der „Oachtergäiert“ sollen in dem Viertel rund 1.600 Menschen ihr neues Zuhause finden. Vor allem junge Erwachsene, die bereits in der Gemeinde gewohnt haben, möchte man dorthin locken und ihnen somit die Möglichkeit bieten, durch erschwinglichen Wohnraum weiterhin in der Gemeinde Fuß zu fassen. Auch die „Cité Manertchen“, die Ende der 1970er gebaut wurde und etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt, soll weiter wachsen. Hier sollen in Zukunft 214 neue Wohneinheiten entstehen.
Baulücken schließen
Das Stadtzentrum soll hingegen nicht so dicht bebaut werden, wie ursprünglich von den Gemeindevertretern geplant. „Wir wurden von den Ministerien regelrecht zurückgeschraubt“, kommentierte Yves Wengler, der Bürgermeister der Abteistadt den neuen Bebauungsplan. Carole Zeimetz von den Grünen lobte hingegen die Vorschläge der Ministerien, da es durch diese Änderungen zu weniger Bodenversiegelung komme. Besonders erbost zeigte sich der Bürgermeister darüber, dass die geplanten Fußballplätze in der Nähe des Sees nicht gebaut werden dürfen und die Ministerien keinen Alternativstandort vorgeschlagen haben. Die alten Anlagen des FC Daring sollen in den kommenden Jahren verschwinden. Auf diesem drei Hektar großen Areal sollen dann der neue Busbahnhof sowie mehrere Residenzen entstehen.
Das Bauland der Abteistadt wird allerdings nicht erweitert. Die Häuser können allerdings in Zukunft höher gebaut werden. Doch nicht nur die Menschen sollen sich in Echternach wohlfühlen. Auch an die Tiere wurde im PAG gedacht. Studien des Umweltministeriums haben ergeben, dass in den unterschiedlichen Wohnvierteln sowie den angrenzenden Wäldern insgesamt zwölf verschiedene Fledermausarten leben. Aus diesem Grund sollen einige Flächen unbebaut bleiben und den Tieren als Flugkorridore dienen. Zudem soll das Beleuchtungssystem angepasst werden. Carole Hartmann (DP) geht der PAG jedoch nicht weit genug. Sie forderte den Schöffenrat auf, zukünftig aktiver gegen ungenutzte Baulücken vorzugehen.
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