/ Kopf des Tages: Kristalina Georgieva wird Chefin des Internationalen Währungsfonds
Die derzeitige Nummer zwei der Weltbank, die Bulgarin Kristalina Georgieva, soll auf Christine Lagarde an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) folgen. Am Freitag wurde die Vize-Weltbankchefin von der EU für den Chefposten nominiert. Die 65-Jährige ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt, dabei war sie bereits mehrfach für internationale Führungsposten im Gespräch. Mit der internationalen Finanzwelt ist die promovierte Ökonomin gut vertraut. Einen Großteil ihrer Karriere verbrachte sie bei der Weltbank, dort spezialisierte sie sich auf Umweltwirtschaft. 2017 wurde sie deren Geschäftsführerin.
Als 2010 kurzfristig die bulgarische Kandidatin für den Posten der EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe absprang, übernahm Georgieva das Amt und behielt es bis 2014. Von 2015 bis 2016 war sie Vizepräsidentin der EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker und Kommissarin für Finanzplanung, Haushalt und Personal. Schnell erarbeitete sie sich den Ruf einer energischen und hartnäckigen Politikerin, die einen „eisernen Willen“ an den Tag legt, „wenn ihr ein Thema am Herzen liegt“, wie es aus Diplomatenkreisen heißt. Sie gilt als geschickte Verhandlerin, die gleichermaßen überzeugen und einen Konsens herstellen kann. Sie wurde auch als mögliche Nachfolgerin von EU-Ratspräsident Donald Tusk gehandelt, musste sich Anfang Juli aber dem Belgier Charles Michel geschlagen geben.
Seit 1993 bei der Weltbank
Bereits 2016 war sie unerwartet in die Runde der Finalisten für die Nachfolge des damaligen UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon gerückt. Letztendlich ging der Posten aber an den Portugiesen Antonio Guterres. Am 13. August wird Georgieva 66 Jahre alt und ist damit eigentlich zu alt für die Nominierung als IWF-Chefin. Die Altersgrenze liegt derzeit bei 65 Jahren. Die IWF-Mitglieder müssten für sie eine Ausnahme machen. Georgieva spricht fließend Russisch und hat in ihren Jahren als Direktorin für Russland bei der Weltbank von 2004 bis 2007 gute Beziehungen zu Moskau aufgebaut.
Georgieva kam 1953 in Sofia, der Hauptstadt des damals kommunistischen Bulgarien, als Tochter eines Straßenbautechnikers und einer Betriebsleiterin auf die Welt. Als Kind war sie nach den Worten ihrer Mutter „viel zu ruhig“ und steckte ihre Nase meist in Bücher. Später wandelte sich dies ins Gegenteil. An der Universität war sie laut Studienfreunden sehr beliebt und mit ihrer Gitarre der Mittelpunkt jeder Party. Nach ihrer Promotion in Wirtschaftswissenschaften absolvierte Georgieva Stationen an der London School of Economics, am Massachusetts Institute of Technology und an der Harvard Business School und unterrichtete auf den Fidschi-Inseln sowie in Australien, bevor sie 1993 schließlich bei der Weltbank anfing. Ein politisches Amt hatte sie in ihrer Heimat Bulgarien nie inne, sie steht jedoch der gemäßigten und pro-europäischen Rechten der Europäischen Volkspartei (EVP) nahe.
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Titel !! „“Kristalina Georgieva wird Chefin der Weltbank““
Nee, Chefin vum IWF an net vun der Weltkank !!
Richtig! Wir haben das verbessert. Danke für den Hinweis.