/ Kostenloser Nahverkehr in Luxemburg: Besserer Service statt Stellenabbau
Ab 1. März 2020, so sieht es das Regierungsabkommen vor, wird der öffentliche Verkehr, darunter auch der Personentransport per Bahn in Luxemburg gratis sein. Wie setzt die CFL dies um? Der zuständige Minister François Bausch und Marc Hoffmann (CFL) gaben am Montag Erklärungen.
Es werde keinen Abbau von Personal geben – an diese Prämisse im Rahmen der neuen Tarifregeln, die ja auch im CFL-Statut festgehalten ist, erinnerte Minister Bausch in Anwesenheit von Vertretern der beiden Eisenbahngewerkschaften FNCTTFEL und Syprolux. Die freien Kräfte sollen zu einer besseren Kundenbetreuung genutzt werden. In diesem Zusammenhang rüstet die nationale Eisenbahngesellschaft zurzeit auf und stattet alle Mitglieder ihres Personals, die in Kundenkontakt stehen, mit Tablets aus.
Auf diese Weise sollen zeitnah bzw. in Realzeit Informationen über den Verkehr auf dem Netz, über Verspätungen, Pannen und andere Zwischenfälle an die Kunden gemeldet werden können; dies in Kombination mit dem neuen Informatiksystem Auris, das die entsprechenden Daten über das Netz liefern wird, und dem speziellen Programm RailTab. Besonderes Augenmerk will die CFL also auf den Empfang und die Begleitung der wachsenden Kundschaft legen.
Plus 70 Prozent Fahrgäste
Die Zahl der Kunden nahm in den letzten sieben Jahren um 70 Prozent zu, wie der Minister erklärte – und die Zahlen steigen weiter. Dies habe mit einem wachsenden und besseren Angebot zu tun; von der Preisbefreiung der Fahrten verspricht sich Bausch kaum zusätzliche Nutzer. Vom Ausbau des Bahnhofs Luxemburg und jenem von anderen Strecken, so etwa jener nach Wasserbillig, schon. Die CFL, die zurzeit mit neuem Material beliefert wird, muss also auch künftig mit einer Zunahme des Passagieraufkommens rechnen, der kostenlose Transport wird hingegen eher eine logistische Herausforderung sein.
Im Übrigen wird nicht alles kostenlos angeboten werden: So wird die erste Klasse bestehen bleiben. Für sie und für die vielen grenzüberschreitenden Fahrten müssen auch nach dem 1. März 2020 Tickets gelöst werden.
Die Eisenbahngesellschaft will die „Erfahrung des Bahnhofs durch die Kunden neu erfinden“, ihnen eine tägliche qualitativ hochwertige Dienstleistung bieten. Mehr Personal auf den Bahnsteigen soll für einen besseren Empfang und mehr Informationen sorgen: In zwei Bahnhöfen (Ettelbrück und Bettemburg) sollen Pilotprojekte in Richtung Kundenfreundlichkeit gestartet werden.
Die Rolle der Zugbegleiter wird von der Gesellschaft überarbeitet. Diese sollen „Botschafter der CFL“ werden, die Passagiere bereits auf dem Bahnsteig empfangen, Durchsagen machen, Antworten auf die Fragen der Gäste liefern, über Störungen informieren, aber auch Zählungen und Umfragen durchführen sowie darauf achten, dass das Material in Ordnung ist, und beispielsweise Toiletten, die einer Reparatur bedürfen, melden.
Auch die sog. „Agents d’accueil“ und die „Chefs de surveillance“, das Personal an den Bahnsteigen also, soll pro-aktiv auf die Bedürfnisse der Reisenden eingehen, die Informationen der Hinweistafeln und der Durchsagen an den Bahnsteigen überprüfen, aber auch Gäste im Falle von Störungen im Zugverkehr auf entsprechende Alternativen (Bussen, Taxis usw.) hinweisen. Da ab 1. März des kommenden Jahres weniger Fahrkarten verkauft werden, sieht die CFL die Notwendigkeit nicht mehr gegeben, Verkaufsstellen in ihrer bisherigen Menge zur Verfügung zu stellen.
Schließungen von Fahrkartenschaltern
So ist geplant, bis spätestens zum März des kommenden Jahres die Verkaufsstellen in Bettemburg, Petingen, Rodange, Mersch, Ettelbrück, Clerf, Ulflingen und Wasserbillig zu schließen. Die Kunden werden auf eine breite Auswahl an digitalen Angeboten zurückgreifen können. Smartphone-Anwendungen (Apps), das Internet-Angebot, kostenloses WiFi an Bahnhöfen und in den Zügen sowie SOS-Säulen in vielen Bahnhöfen zählen hierzu.
Zur Sicherheit der Nutzer wird die Videoüberwachung ausgebaut (in Bahnhöfen, in Zügen und auf Park&Ride-Plätzen. Bereits jetzt würden 80 Prozent der Bewegungen überwacht, hieß es dazu am Montag. Die Aufnahmen werden im Bedarfsfall der Polizei zur Verfügung gestellt; im Normalfall werden die Aufnahmen nach zwei Wochen gelöscht.
Der Ticketkauf kann neben den weiterhin bestehenden Fahrkartenschaltern auch über Apps, über das Internetangebot cfl.lu, über das Callcenter der CFL oder über den telefonischen Informationsdienst getätigt werden. Im Bahnhof Luxemburg wird weiterhin ein Empfangs- und Verkaufszentrum bestehen, internationale und nationale Tickets können daneben künftig im Bahnhof Belval-Université gekauft werden.
Im Escher Bahnhof wird ein Schalter von einem TICE-Mitarbeiter besetzt sein, der auch Zugtickets erster Klasse und grenzüberschreitende Tickets verkaufen wird. Die Ticketautomaten werden weiterhin bestehen, bei ihnen wird der Fokus aber künftig auf grenzüberschreitende Produkte gelegt werden. In den bisherigen Bahnhöfen mit Wartesaal werden diese den Gästen auch künftig zu den gleichen Zeiten wie bisher zur Verfügung stehen.
Alternativen für 16 Schalterbeamte
74 der insgesamt 90 CFL-Schalterbeamten sind durch die geplanten Schalterschließungen nicht betroffen; die 16 verbleibenden CFL-Mitarbeiter haben die Wahl zwischen drei Alternativen: Sie können entweder Empfangspersonal an den Bahnsteigen werden, in Schalter wechseln, die nicht von den Schließungen betroffen sind, oder sich für einen anderen Job bei der CFL melden.
Die Gewerkschaften, die in die Vorbereitungen einbezogen wurden, bedauerten am Montag u.a., dass in Ulflingen künftig nur mehr Personal zu finden sein wird, wenn es dort zu Bauarbeiten kommt.
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Bravo. Also,geht doch. Kostenlos ist nicht gleich Qualitätseinbruch. Service des Personals und Disziplin der Kunden
werden diese Qualitätsnorm bestimmen.Das war auch vorher nicht anders. Und die „Erstklässler“(!) müssen nicht fürchten denn ihnen bleibt ihre Privatsphäre ja erhalten.
Der Gratistransport ist nichts weiter als eine Tapete für das Wolkenkuckucksheim in dem die Politik lebt. Seine Einführung wird mit widersprüchlichen Argumenten von den verantwortlichen Parteien LSAP und DP gerechtfertigt und liegt keinem wirklichem Bedürfnis, keiner Strategie, keiner klaren Zielsetzung zugrunde sondern ist das Ergebnis eines politischen Pferdehandels zwischen den Koalitionsparteien, ein erschreckendes Beispiel inhaltlicher Leere. Der „Nulltarif“ macht den öffentlichen Transport und seine Benutzer zu Geiseln wechselnder Regierungen und Parteiprogrammen. Daran ändern auch die gestern vorgestellten kosmetischen Massnahmen nichts. Sie können von nachfolgenden Regierungen gestrichen werden. Viel schwerer wiegt dagegen die Schliessung der Schalter. So wird es den Kunden der Nordstrecke nicht mehr möglich sein internationale Fahrkarten für die Verbindungen über Lüttich nach Maastricht, Amsterdam, Brüssel, Köln und Norddeutschland spontan am Schalter zu kaufen. Davon wird auch der Fahrradtourismus über die Vennbahnpiste, ein wichtiges Element im Tourismuskonzept der Nordregion, betroffen sein. Denn die Automaten an den Bahnsteigen liefern nur Tickets bis Troisponts – und gar keine für den Radtransport. Die CFL verweist auf Apps und das Internetangebot: Leider werden nur die wenigsten Touristen mit der dafür notwendigen Ausrüstung von Computer und Drucker im Gepäck anreisen!
„Gratistransport“, dât ass nach nëmmen d’KIISCHT um Kuch seet den Här Minister François Bausch.
Computer a Printer? Smartphone, gratis WiFi an dann kritt een en Code um Smartphone, deen vum Schaffner gescannt gett. Sou einfach as dat hautesdaags, wann ee wëll. Fluchticketen brauch een oft och well net méi um Pabéier, en 2D-Code geet duer.
Ma dann wönschen ech iech „Bonne Chance“: d´Eisebunnsnetz ass mei komplizeiert wie daat -an ett gett den „Tarifdschungel“. cfl.lu oder eng App um Smartphone seet iech nett datt den Ticket Letzebuerg-Liège-Maastricht retour e gudd Steck mei bölleg ass wei den Ticket Letzebuerg-Liege retour an Dir dovir besser direkt en Ticket bis op Maastricht kaaft – och wann Dir nemmen op Liège wöllt. An daat ass nemmen een Beispill vun villen…
Stëmmt. Esou Tarif-Geschichte gett et. Och am Trafik Richtung Däitschland a bis eriwer an d’Schwäiz. Ech géing meng Hand awer net an d’Feier halen dat e Beamten um Guichet mer dat seet. Op däer aner Säit: Déi „Tricksereien“ mat verschiddenen Tarifer – heiansdo ass et och méi gënschteg, eng länger Rees an zwee ze deelen – kann en och um Internet genee erausfannen.
Sin do d’Beamten am Guichet net meeschtens iwwerfroot a verléiere sech selwer am Dschungel?
Do ass dach irgendwou e Knout an der Leitung, oder.
Gëtt et schonn éiweg einfach en ‚A‘ op de 64222 simsen an de Billjee kënnt zréck, all 10. gratis.
Fir international Billjeeë rifft een an d’Stad un an da kritt een de Billjee heemgeschéckt. Kee Mënsch brauch dofir an d’Stad ze fueren.
Mä ech huelen un zu Ettelbréck hunn se och keen Telefon, soss géif sech de Schäfferot net esou kënstlech opreegen.
Ooooooooooooh, dann „strahlt“ et elo och op der Bunn ?
„So wird es den Kunden der Nordstrecke nicht mehr möglich sein internationale Fahrkarten für die Verbindungen über Lüttich nach Maastricht, Amsterdam, Brüssel, Köln und Norddeutschland spontan am Schalter zu kaufen. “
Dann kaufen sie ihn eben spontan im Zug.
So einfach ist das nicht: Im Fernverkehr gibt es spontan im Zug leider keine ermässigten Spezialtarife (die oft von Angebot und Nachfrage abhängen) sondern nur den vollen Preis, den Bordtarif – und das wird teuer, ganz davon abgesehen dass man in unseren Nachbarländern Belgien und Frankreich ohne gültiges Ticket eventuell als Schwarzfahrer gilt …
„So einfach ist das nicht: Im Fernverkehr gibt es spontan im Zug leider keine ermässigten Spezialtarife “
Sie müssen sich schon entscheiden, Spezialtarif oder Spontaneität, beides zugleich geht nicht.
Wie meinen?
nichts auf der welt ist kostenlos, die regierung wird sicherlich die steuern indirekt erhoehen und das durch den wegfall der kilometerpauschale, die auf dem land lebenede bevölkerung wird wieder das nachsehen haben wie bei so vielem in unserem ach so reichen land.
An wén denkt un eis Buschauffeuren/innen ??
Mir All sin an eisen Gedanken emmer bei Iech Här Pingeli?
Oohhhh armen Pingeli, ech wann ech eng Kéier ganz gudd Zéit hun. A wanns De net gees ……….
„An wén denkt un eis Buschauffeuren/innen ??“
Den Här Bausch. Déi ginn elo net méi iwwerfall fir hir pur Sou ofzehuelen a si brauchen och kee Kassensturz ze maachen, d’Billjeeën zielen, an e Guichet laatsche fir neier ze beschafen, hu keen Defizit méi wann se sech iren oder hinnen Falschgeld ugedréit gëtt.
Déi sinn happy.
Déi ginn och aus dem Verkéier gezunn. An 10 Joer ass alles automatesch a robotergesteiert. Mir gi schéinen Zäiten entgéint!
Wou ass dann do de Problem?
Déi brauche keng Pausen, keng Toiletten, fuere 24/7, si weder voll nach midd a si fueren net duerch rout, net iwwert de Stréch a si bleiwen tatsächlech bei engem Stoppschëld stoen.
Richtig Urban, an de Patron kann sech nach e puer mega deier Sports oder Oldtimer an den Hangar stellen. Ech vergonnen dem se.
Nix Problem. Augen zu und durch!
Kurze Zwischenfrage :
Sind eigentlich leere Züge, leere Trambahnen und leere Busse, auch wenn sie gratis sind, klimatechnisch gesehen, als vorteilhafter anzusehen als vollbesetzte Flugzeuge, auch wenn sie nicht gratis sind?