Evakuierungsoperation / Krise in Kabul: Luxemburger Militärmaschine A400M fliegt nach Islamabad
Der Militär-Airbus A400M mit der Luxemburger Flagge ist am Mittwoch um 16.45 Uhr nach Islamabad gestartet. Da die Maschine nicht die nötige Zertifizierung für Krisengebiete hat, landet sie in der pakistanischen Hauptstadt, um dort bei der Evakuierungsoperation Afghanistans auszuhelfen. Das bestätigte ein Pressesprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwochabend.
Luxemburgs Militärflugzeug A400M ist am Mittwoch um 16.45 Uhr vom Luftwaffenstützpunkt Melsbroek in Belgien nach Islamabad gestartet, um an der Evakuierungsoperation Afghanistans teilzunehmen. Das bestätigte ein Sprecher des Luxemburger Verteidigungsministeriums am Mittwochabend gegenüber dem Tageblatt. Das Flugzeug fliege nicht direkt nach Afghanistan, sondern in die pakistanische Hauptstadt. Die Menschen würden über eine Luftbrücke nach Islamabad gebracht werden – und dort in das Luxemburger Militärflugzeug steigen. Der Grund: „Das Flugzeug hat noch nicht die nötigen Zertifizierungen, um nach Kabul zu fliegen“, sagt der Pressesprecher.
Die belgisch-luxemburgische binationale Einheit sei zurzeit noch dabei, die nötigen Ausbildungen für Krisengebiete abzuschließen. „Das Flugzeug und auch die Piloten können das, aber sie müssen trainieren, bis sie die Zertifizierung erhalten“, sagt der Sprecher. „Wenn das in zwei Monaten passiert wäre, dann wäre das o.k., aber momentan dürfen sie noch nicht in Kabul landen.“
Um in Afghanistan landen zu dürfen, müssen die Spezialeinsatzkräfte an Bord laut Sprecher wissen, wie sie das Flugzeug beschützen. Die Piloten müssen außerdem wissen, wie das Raketenabwehrsystem funktioniert. „Man kann dem Soldaten nicht einfach Uniform und Gewehr geben und dann sagen ‚wir fliegen nach Afghanistan’ – sie müssen solche Einsätze trainieren“, sagt der Sprecher.
Belgisches Team bereitet Evakuierung vor
„Der luxemburgische A400M wird den strategischen Passagiertransport von Islamabad nach Europa übernehmen“, schreibt die Verteidigungsverwaltung am Mittwochabend in einer Pressemitteilung. Das Luxemburger Flugzeug sei Teil der belgischen Einheit, die für die Evakuierung von Staatsangehörigen und Angehörigen aus Afghanistan zuständig ist. Die gesamte Einheit bestehe derzeit aus vier Flugzeugen: dem Luxemburger A400M, zwei C130 und einer Falcon7X.
Etwa 100 Mitarbeiter seien Teil des Einsatzes – die genaue Anzahl und Zusammensetzung der Einheit werde „aus Sicherheitsgründen“ nicht veröffentlicht. Der Falcon-7X-Jet mit dem belgischen Konsulatspersonal und dem Vorbereitungsteam ist laut Presseschreiben bereits in Islamabad eingetroffen, um sich dort um die Koordination der Evakuierung zu kümmern.
Die Operation sei Teil der europäischen Rückführungsbemühungen und werde vom European Air Transport Command (EATC) koordiniert.
Ein Achtel aller Flugzeuge gehört Luxemburg
Die binationale Flotte umfasst laut Verteidigungsministerium acht A400M-Maschinen: sieben belgische und einen luxemburgischen Flieger, der auch die luxemburgische Flagge trägt – bis jetzt seien allerdings noch nicht alle geliefert worden. Rein theoretisch gehört Luxemburg allerdings nicht ein Flugzeug, sondern ein Achtel aller Flugzeuge, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Ob einer der vier Luxemburger Piloten das Militärflugzeug nach Islamabad fliegt, sei noch nicht bekannt. Die anderen Maschinen seien entweder in der Wartung oder woanders in Einsatz.
Vier Luxemburger und zwei Einwohner aus dem Großherzogtum mit afghanischer Herkunft befinden sich derzeit in Kabul. Die Verteidigungsdirektion stehe mit ihnen in Kontakt, um die Rückführung zu koordinieren und zu unterstützen. Ob die Einwohner Luxemburgs auch mit dem Luxemburger Flugzeug evakuiert werden, konnte der Sprecher dem Tageblatt am Mittwochabend nicht sagen.
Das Militärflugzeug A400M
Der luxemburgische A400M mit der Registrierung CT-01 hat bei einer Länge von 45 Metern und einer Spannweite von 42 Metern ein maximales Startgewicht von 140 Tonnen. Mindestens drei Besatzungsmitglieder werden im Cockpit benötigt, um den Militärfrachter zu fliegen. Das Flugzeug kostete knapp 197 Millionen Euro in der Anschaffung. Für die kommenden Jahre ist ein Budget von 420 Millionen Euro auf 35 Jahre vorgesehen – die Summe beinhaltet auch Betriebs- und Wartungskosten.
„Das Flugzeug braucht keine lange Start- und Landebahn, hat aber die gleiche Reichweite wie größere Transporter, bei einer höheren Geschwindigkeit“, erklärte Verteidigungsminister François Bausch („déi gréng“) vergangenes Jahr im Oktober bei der Ankunft des Flugzeugs am Findel. Primär soll die Maschine für Transportzwecke genutzt werden – es können bis zu 120 Soldaten gleichzeitig darin Platz nehmen. „Das Innere wurde gleich für mehrere Module gestaltet. Neben Personen können auch mehrere Tonnen Material transportiert werden, darunter schwere Fahrzeuge“, sagte Bausch. „Die Transportfläche kann außerdem auch für medizinische Zwecke umgebaut werden.“
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Wei‘ kann een daat iwert den Pakistan oofweckelen, wo’u dei‘ jo och Taliban ennerstezen ?
Wie kann es sein dass Hilfsoperationen durch Bürokratie ausgebremst werden? Schaurig, traurig! Die Scharia Kameltreiber kamen schneller voran.So wird das nichts.