Düdelingen / Kulturverdienstpreis: Ehrung für Danielle Igniti und Mike Zenari
Ehre, wem Ehre gebührt. Danielle Igniti, langjährige „Queen“ des Düdelinger Kulturzentrums „opderschmelz“, wurde am Dienstagabend neben Fotograf Mike Zenari mit dem Kulturverdienstpreis der Südgemeinde geehrt. Beide stammen aus Düdelingen – und beide sind stolz auf ihre Herkunft.
Ja, es geschehen noch Zeichen und Wunder. Danielle Igniti erhält den Kulturverdienstpreis der Stadt Düdelingen. Beileibe nicht unverdient und zum Glück nicht posthum.
Zur Einstimmung am Mittwochabend gibt es Musik vom Quartett Pilz, Reis, Dahm, Martiny. Es erklingen wilde Töne, aber auch stille. Die Musik entspricht dem Temperament der Preisträgerin und ehemaligen Direktorin des Kulturzentrums „opderschmelz“. Vor allem aber der Jazzliebhaberin und Initiatorin des Jazzfestivals in Düdelingen.
Geboren wurde Danielle Igniti in Düdelingen, als Tochter italienischer Einwanderer. Sie hat die Kulturszene der Südgemeinde mehr als nur beeinflusst, sie hat sie in den letzten Jahrzehnten geprägt. So darf man Bürgermeister Dan Biancalana verstehen. Kreativ und kritisch sei Danielle Igniti gewesen, und so bleibe sie es auch.
Frau mit Kampfgeist
Sie habe die Kulturszene herausgefordert und Düdelingen über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt gemacht, heißt es. In seiner Laudatio geht Kulturfachmann Jo Kox im breitesten Sinne auf das Leben und Schaffen der Preisträgerin ein. Sie reihe sich ein in eine Liste von bedeutenden Personen, die in der Südgemeinde lokal geehrt, aber national repräsentativ für die Kunst- und Kulturszene gewesen seien. „Dein Klagen konnte man bis nach Luxemburg-Stadt hören“, so Kox. Dass Düdelingen Danielle Igniti, „eine Frau mit Vorbildcharakter“, nun ehre, zeuge vom Kulturverständnis der Stadt, der sie die Türen zur großen Kultur- und Kunstwelt geöffnet habe: „Als Frau und sozial engagierte Person mit Kampfgeist und Duchsetzungsvermögen, die 1990 in den Dienst der Gemeinde Düdelingen eingetreten ist und der Kulturszene entschlossen ihren Stempel aufgedrückt hat.“
In vielen Bereichen, sei es beispielsweise im Museum für zeitgenössische Kunst Mudam, beim „Fonds culturel national“, im Verwaltungsrat von Frac Lorraine Metz oder bei „Lët’z Arles“, zeige Danielle Igniti weiterhin, zu was sie fähig sei, so Kox in seiner erstaunlich frechen und freien Laudatio. „Danielle put Düdelingen on the map“, und sie habe das regionale Kulturzentrum zu dem gemacht, was es heute ist.
Dem kann die Preisträgerin nicht widersprechen.
„Ech sinn Diddelenger“, so Igniti selber. „Ech si keng Stater Madamm“. Das eine oder andere Mal wird sie mit ihrer Art und Weise auch Lokalpolitiker genervt haben, aber trotzdem: „Danke, dass ich den Preis bekomme, obgleich ein solcher Preis ja immer auch Abschied nehmen bedeutet.“
Kein Abschied
Allerdings hinterlässt die Preisträgerin nicht den Eindruck, sich verabschieden zu wollen, im Gegenteil. Stets habe sie versucht, Menschen zur Kultur zu führen, auch wenn diese das anfangs nicht so wollten. „Wir haben nicht auf die Kulturhauptstadt gewartet, um Kulturstadt zu sein“, so Igniti, die anschließend allen Künstlern und vor allem ihrem Team des „opderschmelz“ dankt für alles, was erreicht wurde. „Ich vermisse euch“, so Danielle Igniti am Ende des Abends.
Geehrt wird am Mittwochabend aber auch noch Mike Zenari, ebenfalls Düdelinger. „Ich bin der Mann hinter der Kamera“, sagt der junge Fotograf, der sich in Kulturkreisen in den letzten Jahren einen Namen gemacht hat – „ohne große Worte“, aber keinesfalls scheu.
Er und Danielle Igniti stehen für jene Sorte Kunstschaffende, die aus der Provinz stammen, ohne provinziell zu sein, und die dabei zeigen, was Sache ist. Und, in der Tat, auf Esch2022 haben beide nicht gewartet, um aus Düdelingen eine Kulturstadt zu machen und weiterhin zu deren Ruhm beizutragen. Man darf gespannt sein, denn jung sind beide noch.
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