Doku „The Law of 3“ erscheint / Kungsleden-Expedition: Dreimal ist Raphaël Fiegens Recht
Obwohl auch beim dritten Versuch nicht alles nach Plan lief, konnte Abenteurer Raphaël Fiegen Anfang März dieses Jahres endlich einen Haken unter den Kungsleden machen. Den rund 500 Kilometer langen Fernwanderweg im schwedischen Teil von Lappland befuhr der Escher mit seinen Schlittenhunden als Hommage an seinen verstorbenen Vater Romain Fiegen. Am Freitag ist Premiere des Dokumentarfilms über die Expedition.
Drei Anläufe musste Raphaël Fiegen nehmen, ehe er endlich den Kungsleden (Deutsch: Königspfad) mit seinen Schlittenhunden bezwang (das Tageblatt berichtete). Die Versuche 2016 und 2019 waren fehlgeschlagen. Und auch 2022 lief es nicht rund. Nachdem der Großteil der Strecke reibungslos absolviert werden konnte, geriet die Expedition kurz vor dem Ziel in Gefahr. Denn obwohl Raphaël Fiegen eine Genehmigung hatte, gab es plötzlich kein Weiterkommen mehr. Die letzten 70 Kilometer führen durch ein Naturschutzgebiet und der Naturpark hatte seine Regeln kurzfristig geändert. Maximal drei Hunde durften demnach durch ihn hindurch, aber keine vier. Die drei als Schicksalszahl!
„Ich war zunächst richtig sauer, weil so eine Beschränkung für mich unlogisch und mein Projekt plötzlich wieder gefährdet war. Schneemobile dürfen rein und Hunde nicht? Verhandeln ging aber nicht, da war nichts zu machen. Also drehten wir um und absolvierten eine letzte Etappe von 100 Kilometer. Die war komplizierter, weil sie über Berge führte. Auch wenn das Ziel nicht dort war, wo ich wollte, so hat sich das Projekt für mich trotzdem realisiert. Ich betrachte es als geschafft und kann gut damit leben“, erklärte Raphaël Fiegen damals dem Tageblatt. Schlussendlich spulten er und seine Schlittenhunde 30 Kilometer mehr ab, als ursprünglich geplant.
Hommage an den Vater
Die Expedition war eine Hommage an seinen 2017 einem Krebsleiden erlegenen Vater Romain, der selbst Abenteurer war und 1994 als erster Luxemburger den magnetischen Nordpol erreichte. „Auch der Dokumentarfilm ist eine Hommage an ihn, v.a. die Widmung zum Schluss“, erklärt Raphaël Fiegen nun. 50 Minuten dauert „The Law of 3“, der am Freitag in Belval Premiere feiert und anschließend im Utopia laufen soll. Danach soll er in den gängigen Streamingdiensten abrufbar und später auch als DVD erhältlich sein. Im Original auf Luxemburgisch, wurde auch eine englische Version produziert, die in den nächsten Monaten auf ausländischen Festivals gezeigt wird. Regie führte der junge Luxemburger André Costa, dessen dritter Dokumentarfilm es ist, für die Musik sorgte der Rapper T the Boss. Die Crew bei der Kungsleden-Expedition bildeten Jérôme Houdrement, Andy Peiffer und Eric Steffen. Mit jeweils zwei Kameras und zwei Drohnen waren die drei mit André Costa, Raphaël Fiegen und den Schlittenhunden Torino, Kenai, Nayeli und Soul in Lappland unterwegs. Bereits auf der ersten Lappland-Expedition 2016 war ein Dokumentarfilm gedreht worden („Op 40 Patten“).
Torino und Soul leiteten nach der Rückkehr nach Esch, wo sie in unmittelbarer Nähe zur Waldschule ihr Zuhause haben, im Übrigen die zukünftigen Projekte von Raphaël Fiegen ein. Denn gleich neun kleine Schlittenhunde kamen bei ihrem Wurf im Sommer zur Welt, von denen Fiegen fünf behielt. „Im Frühjahr 2024 ist ein weiterer Wurf geplant. Ich brauche Nachwuchs für meine zukünftigen Expeditionen.“ Als Erstes will er mit einer Oberschulklasse ein pädagogisches Projekt rund um Permafrost starten und Schüler auf eine Lappland-Expedition vorbereiten. Das Unterfangen soll zum kommenden Schuljahr gestartet werden. Und dann plant Raphaël Fiegen eine Großexpedition auf der Kola-Halbinsel. Wann diese stattfinden kann, hängt allerdings stark von der weltpolitischen Lage ab. Denn Kola liegt im äußersten Nordwesten Russlands.
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