Luxemburg / Kurz und knapp: Das sind die beliebtesten Babynamen des Jahres 2022
Der Vorname begleitet einen Menschen ein Leben lang. Und wer bei der Namensgebung im Trend liegen will, entscheidet sich aktuell offenbar für kürzere Varianten – wie die Nachfrage bei Gemeinden in Luxemburg zeigt.
Liv – so heißt Luxemburgs Neujahrsbaby 2023. Um 0.21 Uhr hat das kleine Mädchen im „Centre hospitalier de Luxembourg“ das Licht der Welt erblickt und löst damit den am 1. Januar 2022 um 0.15 Uhr geborenen Kyo ab. Mit den kurzen Namen, die die jungen Eltern für ihre Neujahrsbabys gewählt haben, liegen sie offenbar voll im Trend. Denn: Vor allem kurze Vornamen mit oftmals nur einer Silbe erfreuen sich hierzulande großer Beliebtheit.
Einige Namen tauchen dann auch häufiger auf als andere. Bei der „Ville de Luxembourg“ war bei rund 6.070 bis zum 30. Dezember angemeldeten Geburten bei den Mädchen der Name Emma am beliebtesten. Es folgen Mia und Olivia. Bei den Jungs führt Leo oder Léo die Rangliste an, gefolgt von Gabriel und Noah. Emma und Mia waren bereits 2021 und 2020 in den Top fünf in Luxemburg-Stadt vertreten. Liam – in diesem Jahr bei den Jungs auf Rang vier – kam ebenfalls in den letzten zwei Jahren in der Hitliste vor.
Von der Gemeinde Luxemburg heißt es weiter, dass bei den gewählten Varianten generell eine große Vielfalt besteht – was die kulturelle Diversität der Bevölkerung in der Hauptstadt widerspiegele. Bei der Wahl wird frisch gebackenen Eltern generell im Großherzogtum viel Freiheit gelassen und doch ist nicht alles erlaubt: Abgelehnt werden Namen, die dem Kind schaden könnten – bei Devil war das laut der Gemeinde Luxemburg zum Beispiel der Fall. Auch Eigennamen anderer Personen, wie beispielsweise Beckham, werden normalerweise nicht genehmigt.
Emma, Luca, Maria, Charel
Auffällig ist: In Esch fallen Platz eins und zwei bei den Mädchennamen gleich aus wie in der Hauptstadt. Bei den bis zum 28. Dezember 703 gemeldeten Geburten wurde Emma neunmal gewählt und kam damit am häufigsten vor. Auf Platz zwei folgt Mia (achtmal) und auf Platz drei Rose (sechsmal). Bei den Jungen ist Luca am beliebtesten – neunmal entschieden sich die Eltern dafür. Liam wurde achtmal gewählt und Gabriel siebenmal. Zwar käme es vor, dass auch Kurioses dabei sei – einen Namen ablehnen musste die Gemeinde Esch in diesem Jahr allerdings nicht.
Im Norden des Landes scheinen sich auch andere Namen größerer Beliebtheit zu erfreuen – zumindest was die weiblichen Neugeborenen angeht. In Ettelbrück führen nacheinander Maria, Laura und Amelie die Hitliste an. Bei den Jungen ist es Charel, gefolgt von Liam – der in Esch ebenfalls auf Platz zwei landet. Leo – der in der Hauptstadt den ersten Platz belegt – landet in Ettelbrück auf Platz drei. Kuriose Namen hätte es in diesem Jahr keine gegeben, ebenso mussten keine Namenswünsche abgelehnt werden.
In Luxemburg muss eine Geburt immer in der Gemeinde angezeigt werden, in der das Kind zur Welt gekommen ist. Deshalb haben in puncto Geburtenregistrierung vor allem die Kommunen Luxemburg, Esch und Ettelbrück alle Hände voll zu tun – denn auf deren Territorien liegen Krankenhäuser, in denen Babys geboren werden. Ein Kind wird auch immer in der Gemeinde angemeldet, in der es wohnen wird.
Große Vielfalt in Remich
Emma ist auch in Differdingen ein beliebter Name: Vier der 352 angemeldeten Babys wurden so benannt. Die Poleposition in Differdingen teilt sich Emma mit Clara und Mila. Bei den Jungen wurden im vergangenem Jahr vier Rayans und drei Théos angemeldet. Kuriose Namen gab es laut dem Bürgeramt der Gemeinde auch in Differdingen nicht.
Bei den deutschen Nachbarn oft gewählt
Emilia und Noah stehen in Deutschland auf Platz eins des Rankings der beliebtesten Vornamen 2022 des Experten Knud Bielefeld. „Beide Namen sind schon länger in den Top Ten“, sagte Bielefeld der Deutsche Presse-Agentur (dpa). Emilia stand bereits 2021 an der Spitze der Mädchen-Vornamenliste. Da stand bei den Jungs Noah hinter Matteo auf Platz zwei. Im Jahr 2020 war Noah aber schon mal an erster Stelle. Bei den Mädchen folgen auf Emilia die Namen Mia, Sophia, Emma und Hannah. Bei den Jungen gehören neben Noah die Namen Matteo, Elias, Finn und Leon zu den Top fünf. Der bereits 2020 erstmals nach neun Jahren von Platz eins verdrängte Name Ben ist weiter abgerutscht und nun nur noch auf Platz zehn zu finden. Für die bundesweite Auswertung haben Bielefeld und sein Team auf Erstnamen-Daten aus 423 Städten zurückgegriffen. Zwei Drittel der Daten kommt von Standesämtern und der Rest aus Babygalerien von Geburtskliniken. Bielefeld hat eigenen Angaben zufolge etwa 250.000 Geburtsmeldungen erfasst. Das entspricht etwa 34 Prozent der in Deutschland geborenen Babys. (dpa)
In Remich wurde indes bei 41 Anmeldungen lediglich der Name Alice zweimal genutzt. Alle anderen kamen nur einmal vor. Da in Remich Angehörige vieler Nationalitäten leben, gibt es auch eine große Vielfalt an Namen aus verschiedenen Ländern. Bei 58 angemeldeten Babys in Diekirch kamen indes Alina, Constança, Mat(h)ilde, Leonor sowie Noah und Tomás doppelt vor. Hier stellt man einerseits fest, dass ein Großteil der Kinder nur noch einen Vornamen hat und dass kurze Varianten beliebt sind. Auffällig viele Namen würden außerdem mit „M“ oder „L“ beginnen, wie es eben bei Mia oder Liam der Fall ist. Im kommenden Jahr wird sich dann zeigen, ob sich diese Namen weiter durchsetzen können.
- „Gibt noch viel zu tun“: Lydie Polfer äußert sich zur Sicherheit an Zebrastreifen - 20. November 2024.
- Nach Urteil im Zebrastreifen-Streit: Gemeinde legt Berufung ein - 18. November 2024.
- Nach Urteil im Zebrastreifen-Streit: Gemeinde will am Montag reagieren - 15. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos