Skin dreht Internetvideos / Kurze Filme, hoher Aufwand
Wer heutzutage etwas auf sich hält, lädt Kurzfilme in den sozialen Netzwerken hoch, um sich selbst, eine ausgewählte Region oder ein beliebiges Produkt vorzustellen und zu vermarkten. Viele Internetnutzer verfügen jedoch nicht über die technischen Fähigkeiten oder es fehlt ihnen schlicht an Zeit, um diese professionellen Videos zu erstellen. Die Luxemburger Produktionsfirma Skin hat sich auf diese Art von Videos spezialisiert.
1994 wurde Luxemburg-Stadt mit ihren Festungsanlagen in die Liste des Unesco-Welkulturerbes aufgenommen. Im Auftrag des Kulturministeriums hat die Produktionsfirma Skin ein Kurzvideo erstellt, um die Sehenswürdigkeiten zu promoten. Das Video dauert lediglich 1 Minute und 47 Sekunden. Der Zuschauer begleitet eine Parkour-Sportlerin, einen Skater, einen BMX-Fahrer und einen Trickfußballer auf ihrem Streifzug durch die Hauptstadt und die Überreste der Festung. Untermalt wurde das Video mit rhythmischer Musik. Es wurde mehrere tausendmal auf den verschiedenen Plattformen angeklickt. Wie viel Arbeit hinter einem solchen Video steckt, kann der Internetnutzer im besten Fall nur erahnen.
„Der ganze Prozess von der Idee bis zum endgültigen Schnitt für dieses Video dauerte fast zwei Monate. Der Dreh mit den verschiedenen Sportlern hat schon vier Tage gedauert. Der Schnitt noch einmal rund drei Tage“, erklärt Pol Arlé, einer der Mitbegründer von Skin, gegenüber dem Tageblatt. Arlé hat die Produktionsfirma im Februar 2019 mit seinem Partner Raoul Schmitz gegründet. Ihre Büros haben sie in der Kreativfabrik „Bamhaus“ in Dommeldingen. Mittlerweile arbeiten vier Personen sowie eine Eventmanagerin für Skin. Auch der Nachwuchs wird von Skin gefördert und kann mithilfe von Praktika Einblicke in diesen doch recht neuen Berufszweig erhalten. „Jährlich haben wir zwei bis drei Schüler, die ihr Praktikum bei uns absolvieren“, so Arlé.
„Das Spannende an unserer Arbeit sind meiner Meinung nach der Anfang und der Schluss von jedem Projekt. Wir brauchen eine zündende Idee und wir müssen eine Lösung für ein kreatives Problem finden. Die meisten Kunden lassen uns sehr viele künstlerische Freiheiten“, fügt Raoul Schmitz hinzu. Zu den Kunden von Skin zählen vorrangig luxemburgische Kultureinrichtungen und die unterschiedlichen Ministerien, die Videos für ihre sozialen Kanäle in Auftrag geben. Private Kunden sind da schon eher selten.
Die Corona-Pandemie hat auch Spuren in der Kurzfilmindustrie hinterlassen und die Arbeitsmethoden verändert. „Während des Lockdowns haben wir ein Video mit dem Hashtag Bleifdoheem für das Gesundheitsministerium gedreht. Wir haben da auf Inhalte aus den sozialen Medien zurückgegriffen und diese dann zusammengeschnitten, da auch wir nicht drehen durften. Das Gleiche haben wir für den Europatag gemacht. Nach dem Lockdown haben wir dann erstaunlicherweise sehr viele Anfragen erhalten. Alle sind auf den sozialen Medien vertreten und diese Kanäle müssen gefüttert werden. Ob das auch in Zukunft so weitergeht, kann niemand sagen, da Etats wegen Corona vielerorts gekürzt werden müssen. Auch die Drehaufnahmen haben sich verändert. Wir müssen uns hier ebenfalls an alle geltenden sanitären Regeln halten“, erklärt Pol Arlé.
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