Luxemburg / La Voix des Survivant(e)s fordert verbesserte Bedingungen für Opfer von Gewalt
La Voix des Survivant(e)s hat in einem Treffen mit Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) Probleme der körperlichen und geistigen Gesundheit von Opfern innerfamiliärer, sexueller oder geschlechtsspezifischer Gewalt besprochen – und Forderungen gestellt.
Eine Delegation von La Voix des Survivant(e)s wurde von der Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) empfangen, um Probleme der körperlichen und geistigen Gesundheit von Opfern innerfamiliärer, sexueller oder geschlechtsspezifischer Gewalt zu besprechen. Außerdem fordert die Organisation eine Verbersserung der „réponse sanitaire“. Das geht aus einer Pressemitteilung der Organisation vom Montag hervor.
„Neben den direkten Verletzungen infolge körperlicher Gewalt leiden die Opfer auch unter erhöhten Raten psychischer Störungen wie Depressionen, Angstzuständen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Drogenmissbrauch und Suizidabsichten“, schreibt La Voix des Survivant(e)s. Die Opfer könnten auch funktionelle Erkrankungen entwickeln, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Die körperlichen und geistigen Auswirkungen mehrerer Gewaltepisoden seien kumulativ und könnten bei den Opfern auch dann noch auftreten, wenn sie nicht mehr unter der Gewalt leiden.
Eine Verbesserung der „réponse sanitaire“
Die Organisation wünsche sich eine Verbesserung der „réponse sanitaire“, die von den staatlichen Behörden eingeführt wurde. Und hat dafür gleich mehrere Vorschläge im Gepäck. Im Bereich Monitoring möchte La Voix des Survivant(e)s einen thematischen Bericht über die Auswirkungen sexueller und sexistischer Gewalt auf die Gesundheit erstellen lassen. Die Kosten der mit Gewalt verbundenen Gesundheitsausgaben sollen beziffert werden. Außerdem schlägt die Organisation die Einrichtung einer Kommission gegen geschlechtsspezifische Gewalt im „Conseil Supérieur de certaines Professions de Santé“ vor.
Eine verbesserte Nothilfe für Kinder, Jugendliche und Opfer häuslicher Gewalt soll den Zugang zu Auswegen erleichtern. Unter anderem fordert die Organisation die Einrichtung eines sogenannten Barnahuis zur Betreuung von Opfern sexueller Gewalt im Kindesalter, in Synergie mit einem pädiatrischen Notdienst. Ein Barnahuis vereint alle notwendigen Dienste, die ein Kind in Not benötigt. Zusätzlich schlägt sie vor, einen Dienst für Jugendliche im Alter der sexuellen Reife ab 13 Jahren, sowie eine permanent erreichbare Hotline einzurichten.
Psychosomatischen und psychotraumatologischen Störungen sollen insgesamt besser behandelt werden, um so die Behandlung komplexer Traumata effizienter zu gestalten. Auch die Schulung und Sensibilisierung von (ehemaligen) Opfern, Fachpersonal und der Öffentlichkeit gehört zu den Forderungen von La Voix des Survivant(e)s.
Daneben setzen sich die Organisation für gesetzliche Reformen in Bezug auf psychologische Gewalt ein, die den Zugang zu (zahn)medizinischer Versorgung erleichtern und die finanzielle Last der Opfer reduzieren sollen. Die Erstellung von eingehenden Gutachten oder Gegengutachten soll ermöglicht werden, indem eine Antwort auf die unzureichende Anzahl von Psychiatern als Gerichtsgutachter gefunden wird.
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