Hochwasser in Luxemburg / Land unter an Sauer und Mosel – Polizei appelliert an Autofahrer
Starke Regenfälle haben in der Nacht auf Dienstag zur Ausnahmesituation für die Rettungskräfte in Luxemburg geführt: Von Schengen bis Diekirch traten Flüsse über die Ufer. Besonders dramatisch zeigte sich die Lage in Ettelbrück, wo das Wasser geparkte Autos überflutete.
Hochwasseralarm für die Rettungskräfte in Luxemburg: Seit Montagabend um 21 Uhr rücken Polizei und Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen an Sauer und Mosel aus. Die Besetzung der Notrufzentrale der Feuerwehr wurde noch in der Nacht von fünf auf zwölf Personen erhöht. „Bis 11 Uhr kommen wir auf insgesamt 320 Einsätze“, erklärt Christopher Schuh von der Einsatzzentrale CGDIS („Corps grand-ducal d’incendie et de secours“) gegenüber dem Tageblatt. Verletzte seien nicht zu beklagen. Insgesamt habe sich die Lage am Dienstagvormittag „beruhigt“.
Besonders dramatisch hatte sich die Hochwassersituation am Dienstagmorgen in Mersch und Ettelbrück gezeigt. Die Polizei appellierte noch um 12.45 Uhr an Autofahrer, die ihre Wagen auf den Parkplätzen Lohr und Schlasspesch in Mersch sowie auf dem Parking Hall Irbicht in Beringen abgestellt hatten: Sie sollten wegen des Hochwassers so schnell wie möglich ihre Fahrzeuge entfernen.
Update: Informations aux automobilistes concernant les inondations de certains parkings à Mersch –
Les parkings suivants restent concernés :
"Lohr" sous le pont de l’Alzette, "Schlasspech" (près du terrain de foot) et "Hall Irbicht" à Beringen. #Inondations #Mersch— Police Luxembourg (@PoliceLux) February 4, 2020
Noch in den frühen Morgenstunden hatte die Polizei eine ähnliche Warnung für Ettelbrück veröffentlicht. Offenbar kam diese aber für viele zu spät: Der Parkplatz Deich in Ettelbrück wurde von der Alzette überschwemmt, zahlreiche Autos versanken in den Fluten (siehe Fotostrecke). Um 11.40 Uhr teilte die Polizei in einer Pressemitteilung mit: „Alle Autobesitzer, die ihre Fahrzeuge noch nicht vom Parking Deich entfernt haben, werden aufgerufen, umgehend mit ihrem Fahrzeugschlüssel vorstellig zu werden, damit ihre Fahrzeuge noch vor dem Versinken gerettet werden können.“
„Einige Autos drohten weggeschwemmt zu werden“, berichtet Christopher Schuh vom CGDIS über die Situation in Ettelbrück. Die Rettungskräfte setzten Spezialfahrzeuge ein, um die Fahrzeuge aus dem Wasser zu bewegen. „Rettungsschwimmer brachten an den Autos Kranhaken an, dann wurden sie aus dem Wasser gezogen“, sagt Schuh. Grund war auch, um Umweltschäden wegen auslaufender Kraftstoffe zu vermeiden. „Man muss hier schon von einer Bergung sprechen“, sagt Schuh. Die Autos würden von Abschleppwagen abtransportiert, die Besitzer von der Polizei informiert.
Die meisten Einsätze betrafen laut CGDIS in der Nacht überflutete Keller und Straßen. Aber die Rettungskräfte mussten auch Menschen aus vom Wasser eingeschlossenen Autos retten – unter anderem bei Grevenmacher und bei Mertzig: „Eine Frau, die heute Morgen um 6 Uhr zur Arbeit fahren wollte, fuhr zwischen Everlingen und Useldingen in die überflutete N22 – sie musste den Notruf wählen“, sagt Schuh.
Insgesamt mussten die Rettungskräfte vier Menschen aus ihren Fahrzeugen bergen. „Sie sind auf überschwemmte Straßen gefahren, der Motor ging aus und sie waren in den Wassermassen gefangen.“ Die Feuerwehr habe die Autofahrer mit Wathosen befreien können oder sei mit Spezialfahrzeugen an die Fahrzeuge herangefahren. In Mertert rettete sich ein Fahrer aufs Autodach.
In Mertzig und Mertert blockierten Autos die überfluteten Straßen, drei Menschen mussten von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden. Die Einsatzzentrale warnt vor Trümmern auf den Bürgersteigen.
Erhebliche Niederschläge im Zentrum und im Westen
„Während der ersten Hälfte der Nacht kam es vor allem im Zentrum und Westen des Landes zu erheblichen Niederschlägen“, meldet die Hochwasser-Vorhersagezentrale des Luxemburger Wasserwirtschaftsamts. Der Hochwassermeldedienst ist für die Einzugsgebiete von Sauer, Alzette und Chiers in Warnbereitschaft. Für diese Gebiete bestehe auch am Dienstag noch „Gefahr von größeren Überschwemmungen, die Ausuferungen verursachen, die erhebliche Auswirkungen auf Menschen und Eigentum haben“.
An der Mosel deutet die „aktuelle meteorologische Situation auf ein potenzielles Hochwasserrisiko hin“, meldet die Hochwasserzentrale. Am Dienstagmorgen wurden Straßen in Schengen und Remich überschwemmt. Im Süden ist es laut CGDIS nur zu wenigen Einsätzen gekommen, Gleiches gilt für den Norden rund um Wiltz und das Einzugsgebiet der Our.
CGDIS zufolge stiegen die Pegel an Sauer, Alzette und Mosel am Dienstagmorgen noch leicht an. „Die Einsatzzentren entlang von Sauer und Mosel haben die Pegel im Auge und stehen in Kontakt mit den Gemeinden“, sagt Christopher Schuh. „Ich denke, wir können Entwarnung geben, die Situation ist unter Kontrolle.“
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Was passiert eigentlich wenn mein Tesla in der Deichwiss unter Wasser steht?
Groussen Merci un d’Rettungsdengschter, virun allem dei Fräiwelleg 🙂
@Er: e massive Kurzschluss!
@Er: dann bekommst du dei Geld von der Versicherung zurück, und so ein Schrott kommt nicht mehr ins Haus. Wir wollen doch wieder stressfrei in den Süden fahren
Sie
“ Wir wollen doch wieder stressfrei in den Süden fahren“
Stressfrei? Selten so gelacht.
Suivez le Boeuf.
@Gerner: Stressfrei heißt einmal Volltanken und 1000 km durchfahren. Entweder haben Sie auch so ein blödes E- Auto gekauft oder Sie gehören zum bedauernswertem ´Leierpersonal´, das während der Ferienzeit reisen muss.