Jahresrückblick am „Bäerbelendag“ / Laufbahnen, Nachwuchssorgen und „Taxifahrten“: Die Anliegen der Feuerwehrleute
Auf mehr als 70.000 Einsätze werden die Mitarbeiter des Rettungskorps CGDIS dieses Jahr kommen. Darunter auch viele, die eigentlich kein Notfall waren. Die erste nationale „Bäerbelefeier“ der Rettungskräfte war für Generaldirektor Paul Schroeder auch die Gelegenheit, auf einige Probleme hinzuweisen.
Barbara von Nikomedien wird nicht nur von Bergleuten als Schutzpatronin verehrt, sondern auch von jenen, die beruflich mit Feuer zu tun haben. Die Mitarbeiter des nationalen Rettungsdienstes trafen sich am Donnerstagmorgen im hauptstädtischen Cercle zur ersten nationalen „Bäerbelefeier“ ihrer Zunft seit der Gründung des CGDIS vor vier Jahren.
Der Barbaratag wird zwar erst am 4. Dezember gefeiert, doch man sei der Zeit eben voraus, meinte die Präsidentin des Verwaltungsrats des Großherzoglichen Feuerwehr- und Rettungskorps (CGDIS), Lydie Polfer. Es war am Donnerstagmorgen das erste Mal, dass sich die Rettungsdienste zu einem nationalen „Bäerbelendag“ trafen. Man wolle damit eine neue Tradition ins Leben rufen.
Für Generaldirektor Paul Schroeder auch eine Gelegenheit, auf einige Probleme hinzuweisen. 2022 sei für die Rettungsdienste ein äußerst arbeitsintensives Jahr gewesen. War 2021 bereits mit etwas über 67.000 Einsätzen ein neuer Rekord aufgestellt worden, werden es dieses Jahr mit Sicherheit mehr als 70.000 sein. Es gebe Tage, da würden zwischen 230 und 250 Einsätze gefahren.
Ein Großteil der Arbeit wird, wie auch schon vor der Reform von 2018, von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern geleistet. Neben rund 750 hauptamtlichen Mitarbeitern zählt der nationale Rettungsdienst heute rund 3.800 freiwillige Helfer. Und langweilen tue sich niemand, sagte Schroeder. Freiwillige Helfer können sicher sein, dass sie, wenn sie Schicht haben, auch zum Einsatz kommen.
Einen gewissen Unmut äußerte der Generaldirektor über eine ganze Reihe Ambulanzeinsätze, die nichts mit Notfällen im eigentlichen Sinne zu tun hätten. Viele Leute seien wohl der Ansicht, dass sie mit der Ambulanz schneller in der Notaufnahme eines Krankenhauses drankämen.
Informationskampagne zu Notrufen nötig
Es komme dann leider oft zu Frustreaktionen, und manchem Nothelfer entgleite schon mal ein „Wir sind doch kein Taxi“. Es bedürfe daher einer Aufklärungskampagne, um den Bürgern klarzumachen, wann es angebracht sei, den Notruf 112 zu rufen und wann nicht.
Auch gewisse Nachwuchssorgen haben die Feuerwehren im Land: Zählte man vor elf Jahren noch 1.359 Jugendliche bei der freiwilligen Feuerwehr, so waren es 2021 weniger, nämlich 1.240.
Schroeder ging auf die aktuelle Unzufriedenheit unter dem Personal ein. Es gebe heute beim CGDIS Angestellte, die nicht von den gleichen Vorzügen profitieren könnten wie ihre Kollegen, obwohl alle die gleiche Arbeit leisteten. Ganz allgemein trügen die Bedingungen für Gesundheitsberufe beim Staat nicht der speziellen Situation beim CGDIS Rechnung; so fehle z.B. die Laufbahn des „Pompier-infirmier“. An die anwesenden Politiker richtete der Generaldirektor die Bitte, die gesetzliche Grundlage nachzubessern, und erinnerte an die Worte des ehemaligen Innenministers Dan Kersch, dass niemandem ein Zacken aus der Krone breche, wann man etwas anpassen müsse.
Die anwesende aktuelle Innenministerin Taina Bofferding sagte, solche Anpassungen würden bestimmt vorgenommen werden. Sie erinnerte an das große Ziel der nationalen Rettungskräfte, in maximal 15 Minuten an jedem Ort des Landes im Einsatz sein zu können. Doch dazu brauche man die nötigen Mittel, auch weil man davon ausgehen müsse, dass es in Zukunft vermehrt Ausnahmesituationen wie z.B. die Flutwasserkatastrophe oder die Ukraine-Krise geben werde.
2021 betrug der Haushalt der Rettungskräfte etwa 152 Millionen Euro, dieses Jahr rund 156 Millionen Euro. Laut Lydie Polfer sollen die Mittel 2025 bis auf etwa 179 Millionen Euro steigen.
- Das Country-Radio aus Gilsdorf - 30. Dezember 2024.
- Tania Schott aus Bissen ist eine international renommierte Teddybär-Künstlerin - 29. Dezember 2024.
- „Péiteng on Air“ sendet aus einer ehemaligen Kirche - 29. Dezember 2024.
Wann onberechtegt Taxifaahrten, dann Rechnung !