Medienbericht / Lebensaufgabe Mobilitätspolitik: François Bausch spricht über seine Karriere
François Bausch hat sich nach 35 Jahren aus der Politik zurückgezogen. Im Interview mit RTL spricht er über seine Karriere.
Vor genau einer Woche hat sich der langjährige „déi gréng“-Abgeordnete und Minister François Bausch nach 35 Jahren aus der Politik zurückgezogen. „Es ist ein anderer Lebensstil“, sagt François Bausch am Mittwoch im Gespräch mit RTL zu seiner politischen Rente. Er genieße es, morgens mit seiner Frau frühstücken zu können. Eine Rückkehr in die Politik plane er nicht.
„Ich bin sicherlich kein Mensch, der jetzt da sitzt und sich nicht mehr für Politik interessiert“, sagt Bausch. Er wolle sich jedoch nicht in die Tagespolitik einmischen. Bei gesellschaftspolitische Fragen und größeren Themen werde er sich jedoch sicherlich zu Wort melden.
Rückblickend auf seine Karriere sagt Bausch, dass alle seine politischen Funktionen ihren eigenen Reiz gehabt haben. Von all seinen Projekten steche besonders der „Plan national de mobilité 2035“ hervor, den er vor seinem Rückzug durchsetzen konnte. Auch die Tram sei ein wichtiger Meilenstein für die Mobilität im Zentrum, ebenso die vielen Investitionen in das luxemburgische Schienennetz. In den letzten zehn Jahren sei das Mobilitätssystem massiv umgekrempelt worden, das Auto gehöre für Bausch jedoch dazu.
„Mobilität wird nur dann effizient, wenn wir es fertigbringen, multimodal zu sein, das heißt alle Verkehrsmittel, die es gibt, gut miteinander zu kombinieren“, sagt Bausch. Dies habe er in den letzten zehn Jahren erreicht, Mobilitätspolitik sei für ihn eine Lebensaufgabe.
Bedauern habe er keine, denn man solle zu dem stehen, was man gemacht hat. „Ich würde manche Dinge sicherlich heute anders machen, weil man natürlich die ganze Erfahrung auf dem Buckel hat, die man zuvor nicht hatte.“ Ein wenig Bauchweh bereite ihm sein Rückzug im Zusammenhang mit dem „Plan national de mobilité 2035“, das Projekt habe ihm Spaß gemacht. Auch im Bereich der Verteidigung hätte er künftige Projekte gerne selbst umgesetzt, denn „Verteidigung ist gelebte Außenpolitik“. Jetzt wolle er jedoch sein Leben genießen und das nachholen, was er in den letzten 35 Jahren durch die Politik mit seiner Familie verpasst habe.
Für „déi gréng“ sehe er eine große Zukunft, da die ökologische Transition eine der wichtigsten Problematiken des 21. Jahrhunderts sei, in deren Zusammenhang die Erfahrung von „déi gréng“ mehr denn je gebraucht werde. Leider sei es der Partei in den letzten Monaten nicht gelungen, den Wählern klarzumachen, dass ihre Ideen die Lebensqualität der Menschen verbessern sollen. Der Generationswechsel sei der Partei gut gelungen.
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