Düdelingen / Zeltik: Lebensfroher Heiliger ist „opderschmelz“ angekommen
St Patrick’s Day ist das Fest aller Iren, ob auf der grünen Insel oder überall dort, wo Iren sich im Laufe der Jahrhunderte niedergelassen haben. Darüber hinaus ist das Fest, das traditionell während der katholischen Fastenzeit stattfindet und so überhaupt nichts mit Fasten gemein hat, zur Feier der keltischen Kultur, besonders der Musik und des Tanzes, geworden.
Auf Düdelingen dekliniert, wird St Patrick’s Day seit nunmehr einigen Jahrzehnten als „Zeltik“ gefeiert; anfangs in einem großen Zelt am Rathausplatz, das der Veranstaltung den Namen gab, später in der Sporthalle und während Corona auch mal zu untypischer Zeit im Sommer als Open-Air-Event.
Mittlerweile haben die Kulturveranstalter der Gemeinde sich auf das Zentrum „opderschmelz“ (in dem auch das CNA untergebracht ist) als Veranstaltungsort festgelegt und der kommunale Verantwortliche für Events dieser Art, John Rech, betont, das Zeltik sei nun definitiv angekommen. Dabei hat das dreitägige Festival inzwischen neben der Sankt-Martins-Kirche, wo am Donnerstagabend das Eröffnungskonzert mit Kevin & Friends und Laurent Felten stattfand, inzwischen eine zweite Antenne.
In der Kantin (unweit des Kulturzentrums gelegen), wo das Twisted-Cat-Bier gebraut wird (das als Red Stout mittlerweile Guinness während der Konzerte abgelöst hat), erklangen am Freitag und am Samstagabend traditionelle irische Klänge der Gruppe Blackthorn und von „one of Dublin’s most beloved entertainers“, Brian Brody.
Ausverkauft an allen drei Abenden
Dass das Fest, das in Irland seit dem neunten Jahrhundert begangen wird und dort seit 1607 offizieller Feiertag ist, seine globale Strahlkraft auch in Luxemburg entfaltet, ist nicht ausschließlich in Düdelingen zu beobachten, aber dort eben auf ganz besondere Art. Zum Festival der keltischen Kultur kommen nicht nur irische Musiker und Tänzer. Schotten, Bretonen, Briten und sogar Luxemburger huldigen wohl eher dem nahenden Frühling als dem Heiligen. So auch, zum dritten Mal in Folge, die vielversprechendste keltische Gruppe des Großherzogtums, die Folk-Band Authentica mit Lead-Sängerin Martina Menichetti, die gerne mal altbekannte Luxemburger Folklore auf Keltisch interpretiert.
Die drei Abende der Veranstaltung waren komplett ausverkauft; die Kapazität von Kirche (400 Personen) und CCRD Düdelingen (500) wurden auch an diesem Wochenende voll ausgereizt. Und die Besucher – viele darunter schon seit Jahren Stammgäste der Veranstaltung, wurden nicht nur mit traditionellem, Bier- und Whiskey-seligem irischen Folk à la Dubliners beglückt – so etwa von den Kilkennys oder dem bereits erwähnten Brian Brody und der Gruppe Blackthorn, sondern konnten sich auch die virtuosen Fiddle-Klänge des Schotten Ryan Young anhören oder sich mit der elektronischen Dudelsackmusik von Noõn konfrontieren. Auch Gwennyn provozierte Hüftschwung und keltischer Tanz wurde von den Celtic Legends und Startijenn zelebriert.
Die Düdelinger „Celtic Celebration“ war demnach erneut ein Versprechen des zweifellos anstehenden Frühjahrs, auch wenn die Betreiber des Foodtrucks, der vor dem Kulturzentrum mit „fish and chips“ zu locken versuchte, gegenüber den vom CNA-Restaurant angebotenen Hotdogs ein deutliches Nachsehen hatten und der Whiskey-Verkauf (wohl auch aufgrund der Preisgestaltung) eher schleppend lief.
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