/ Lehren aus der Vergangenheit ziehen: Ausstellung in Petingen soll über den Zweiten Weltkrieg aufklären
Petingen war 1944 der erste Ort, der vom Nazi-Joch befreit wurde. Damals, am 9. September, starb dort auch der erste US-amerikanische Soldat auf Luxemburger Territorium. Jetzt erinnert dort eine große Ausstellung an den Zweiten Weltkrieg.
75 Jahre ist es bereits her, dass alliierte Truppen Luxemburg von der deutschen Besatzungsmacht befreit haben. Die meisten Menschen haben das alles nicht miterlebt – und deshalb auch keinen direkten Bezug dazu. Die jüngere Generation lernt zwar in der Schule über den Zweiten Weltkrieg, doch Details erhält sie wenn überhaupt nur noch von den eigenen Groß- oder gar Urgroßeltern. Das wirkt sich auch auf die Gesellschaft aus: Rechtsradikales Gedankengut wird in Europa wieder salonfähig. Umso wichtiger ist es nun also, die Menschen ausgiebig über den Zweiten Weltkrieg, seine Ursachen und Folgen aufzuklären. Genau das versucht Petingen nun mit der großen Ausstellung „Lëtzebuerg am Zweete Weltkrich. 75 Joer Liberatioun“ .
Hier werden die wichtigsten Ereignisse in Bezug auf Luxemburg im Zweiten Weltkrieg dargestellt – und zwar in den Kapiteln „Jahrhundertfeierlichkeiten im Jahre 1939“, „Einfall der deutschen Wehrmacht“, „Naziherrschaft unter Gauleiter Gustav Simon“, „Befreiung durch die alliierten Truppen“, „Ardennenoffensive“ und „erste Nachkriegsjahre“.
Riesige Ausstellungsfläche
Auf einer Ausstellungsfläche von 975 Quadratmetern werden auch größere Objekte wie Militärfahrzeuge und Panzer gezeigt. Ein Höhepunkt dürfte der Buick-Wagen sein, mit dem Mitglieder der großherzoglichen Familie ins Exil fuhren. Mehr als 200 Dokumente und Fotografien, historisches Filmmaterial von über zwei Stunden sowie interaktive Bildschirme vermitteln den Besuchern tiefgreifendes Wissen über die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Das Ausstellungszelt in der rue Batty Weber ist montags bis donnerstags von 16-20 Uhr geöffnet. Freitags kann man die Ausstellung von 16-21 Uhr besichtigen und am Wochenende von 11-19 Uhr. Über die Weihnachtsfeiertage kann die Expo nicht besichtigt werden.
Für Schüler ab dem fünften Schuljahr werden auch Führungen durchs Ausstellungszelt geboten. Während einer Stunde erhalten sie hier Erklärungen zum Zweiten Weltkrieg und zu dessen Auswirkungen aufs Großherzogtum. Die Führungen werden in luxemburgischer Sprache abgehalten. Die Begleittexte sind in deutscher und französischer Sprache verfasst. Schulklassen können die Ausstellung von montags bis samstags während der üblichen Schulzeit besuchen, also außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten. Auf der Internetseite www.zweeteweltkrich.lu befinden sich des Weiteren Arbeitsblätter zum Ausdrucken, die es dem Lehrer ermöglichen, Schwerpunkte der Expo nachzuarbeiten. Den Katalog zur Ausstellung findet man ebenfalls auf der Internetseite.
Konferenzen
Im Rahmen der Ausstellung sind vier Konferenzen mit namhaften luxemburgischen Historikern anberaumt. Am 7. November geht es mit Olivier Boussong los. Titel der Konferenz: “D’Lëtzebuerger Resistenzkämpfer am franséische Maquis vun 1940-1945″. Am 14. November wird Vincent Artuso über den Zweiten Weltkrieg („Zweiter Weltkrieg, , zwischen Geschichte und Erinnerung“) Aufschluss geben. Am 21. November folgt dann Paul Dostert. Er wird eine Konferenz dazu halten, wie Luxemburg nach dem Krieg (zwischen 1945 und 1955) wieder aufgebaut wurde. Den Abschluss der Konferenz-Reihe macht Roby Fleischhauer am 5. Dezember. Er wird über den Tag berichten, an dem die deutsche Wehrmacht in Luxemburg einmarschiert ist („10. Mee 1940: D’Spahis am Feier vun der Wehrmacht“). Alle Konferenzen werden in luxemburgischer Sprache abgehalten und beginnen um 20 Uhr im Ausstellungszelt. Der Eintritt ist frei.
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