Hunnefeier Schengen / Letztes vinophiles Event im Jahreskalender lockt noch einmal viele Weinfreunde
Wie war denn nun das Erntejahr 2024? Zufriedenheit drückt sich anders aus, wie man den Gesprächen mit den Winzern an der Luxemburger Mosel entnehmen kann. „Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen“, lautet der allgemeine Tenor zur aktuellen Erntebilanz.
Traditionell beschlossen wird die Lese an der Mosel mit dem letzten Weinfest in der Weinbauregion, der „Hunnefeier“ am Dreiländereck in Schengen. So geschehen auch am gestrigen Sonntag. Der Startschuss fällt hier bereits am frühen Morgen, denn das Fest wird alljährlich begleitet von einem einladenden Floh-, Antik- und Trödelmarkt mit Händlern aus allen Himmelsrichtungen.
Wie startet man in Schengen in den Tag? Parkplatzsuche! Gefühlt möchte nahezu jeder gleich am Einlass zur Festmeile sein Gefährt abstellen, dieses Ansinnen jedoch gehört in die Kategorie „Utopie“. Man fährt dann dreimal im Kreis in alle entlegenen Ecken des Ortes, um letztlich dann doch am P&R-Parkplatz am „Remicher Haff“ zu landen. Der Wettergott entsendete noch einmal angenehme Temperaturen, dementsprechend groß war der Besucherstrom schon gegen 11.00 Uhr am Vormittag.
Erntebilanz 2024: „Klein, aber fein!“
Wir staunen nicht schlecht: Schon um diese Zeit fließt der Federweiße und der Federrosé in Sturzbächen in die Gläser der Gäste und kurz vor dem Mittagsgeläut mundet auch schon das erste Grillkotelett oder die Mettwurscht.
Auf der place de l’Etoile sind bereits alle Tische besetzt, eine Band unterhält mit Ragtime-Musik mit Megafon im Stile der vorletzten Jahrhundertwende. Wir treffen auf Heinz und Charly. Heinz kommt aus dem hessischen Hanau, lebt auf der Straße und unterhält für ein kleines Trinkgeld die Gäste mit seiner Bauchrednerpuppe Charly. „Ich habe hier gestern ein wenig beim Aufbau geholfen, durfte auf der Bühne übernachten und habe heute Morgen ein Gratis-Einlassbändchen bekommen“, lässt er uns wissen. „Ich find’s toll hier“, und schlürft genüsslich aus seinem Glas Federweißen.
Am Stand der Genossenschaftskellerei entdecken wir die luxemburgischen Weinhoheiten. Rieslingkönigin Anne aus Wormeldingen sowie Anne-Catherine aus Grevenmacher mit ihren Prinzessinnen machen der lokalen Winzerschaft ihre Aufwartung. Vinsmoselle-Präsident Josy Gloden schenkt Federweißen aus an die Gäste, unter ihnen Innenminister Léon Gloden, ORT-Direktor Gilles Estgen und Serge Fischer, Direktor am IVV in Remich.
Letzterem entlocken wir noch eine kurze Erntebilanz. „Klein, aber fein kannst Du schreiben“, meint er. „Die Ernteeinbußen in Höhe von gut 30 Prozent sind ja hinlänglich bekannt, die Burgundersorten haben uns sehr viel Freude bereitet und auch der zuletzt geerntete Riesling nährt die Hoffnung auf eine gute Qualität.“
Abschließend müssen wir den geneigten Leser enttäuschen: Es gibt leider kein Foto vom aktuellen „Schengener Hinnchen“. Das was noch übrig war, war reserviert und bereits stoßsicher in Luftpolster verpackt.
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