Gaming-Convention / LGX feiert Comeback – mit Kamui Cosplay und Clive Standen, aber auch einigen Hürden
Seit acht Jahren ist die „Luxembourg Gaming Xperience“ (LGX) ein unumgänglicher Termin für unter anderem Videospiel-Fans. Nachdem die Veranstalterfirma „11F Luxembourg“ in Konkurs gegangen war und die LGX 2023 abgesagt werden musste, stand vergangenes Wochenende in der Luxexpo wieder alles im Zeichen von Gaming, E-Sports und Co. Die sechste Auflage der Convention konnte mit einem umfangreichen, aber teils zeitverzögerten Programm für Groß und Klein punkten, während die Aussteller mit diversen Problemen zu kämpfen hatten.
Dass sich die LGX trotz Pause weiterhin großer Beliebtheit erfreute, war dem Luxexpo-Gelände am Samstag abzusehen. Bereits um die Mittagszeit war die Veranstaltung gut besucht. Das war allerdings nicht nur dem kulinarischen Angebot zu verdanken, sondern auch den rund 150 Ausstellern. Ob Merchandise jeglicher Art, Retrogaming, Virtual Reality oder Manga, bei der LGX verschmolzen sämtliche Welten zu einer Einheit, wie sie im Großherzogtum vergleichsweise nur auf der Luxcon zu finden ist. Eine Neuheit war der Kids-Bereich, wo sich die jüngsten Besucher unter anderem auf Hüpfburgen austoben konnten.
Ein umfangreiches Angebot also, das zusätzlich von einem zweitägigen Vollzeitprogramm auf und neben der „Main Stage“ übertrumpft werden sollte. Zu den Highlights der diesjährigen LGX zählte der Besuch des britischen Schauspielers Clive Standen und des Sängers Gims. Auf dem Planning standen zudem ein Cosplay Contest und diverse Videospiel-Wettbewerbe. Was in der Theorie ansprechend klang, klappte in der Praxis weniger gut, da es zumindest am Samstag bei den Veranstaltungen auf der „Main Stage“ zu größeren Verspätungen kam. So wurden unter anderem das Finale des „Rocket League“-Turniers sowie der Auftritt der niederländischen Koopa Troop, die Themenmusik von „Super Mario“ zum Besten gab, um mehr als eine Stunde verschoben.
Fehlende Tische …
Was bei der LGX dagegen positiv auffiel: das vielfältige Angebot der Verkaufsstände. Neben einer großen Auswahl an Fan-Merch wurden zahlreiche Produkte asiatischer Herkunft sowie Selbstgemachtes verkauft. Saskia Welter nahm zum ersten Mal als Ausstellerin an der LGX teil – mit selbst designten Pins und Press-on-Nägeln. Letztere sind zwar wiederverwendbar, aber nicht so langanhaltend wie Gelnägel. Eine Woche können sie aber durchaus überstehen. „Man sollte nur nicht damit im Garten arbeiten“, meinte Welter lachend.
Nachdem sie sich bereits vergangenes Jahr gemeldet hatte, freute sie sich darüber, dieses Mal dabei zu sein. „Die LGX ist sehr breit gefächert“, fand sie. „Es interessiert mich immer, die Verkaufsstände zu sehen. Es gibt zwar größere Shops, aber ich finde es auch schön, kleine, persönliche Stände zu haben.“ Bevor Welter ihren Stand aufbauen konnte, gab es jedoch ein paar „Startschwierigkeiten“ zu bewältigen: „Es war ein bisschen chaotisch am Anfang“, gab sie zu. „Wir haben eine E-Mail mit Infos zum genauen Ablauf erhalten. Die haben heute Morgen aber leider nicht so ganz gestimmt. Es hat alles ein bisschen gedauert. Natürlich verstehe ich es, dass alle ein wenig gestresst waren, aber wir hatten zum Beispiel gar keinen Tisch, als wir hier ankamen.“
… und Internetausfall
Auch die E-Sport-Stände hatten anfangs mit ein paar Problemen zu kämpfen, die weniger mit fehlenden Tischen als vielmehr mit einer fehlenden Internetverbindung zu tun hatten. Kurz nach dem Start der LGX brach die Verbindung ab, was bei „RelyOn Esports“ für eine rund dreistündige Unterbrechung sorgte. „Am Anfang hat alles geklappt. Aber gegen 10 oder 11 Uhr haben die Probleme angefangen. Unser Stand war bereits voll, als das Internet abgestürzt ist“, so Christophe Lech, Mitglied des Vereins. Ansonsten hatte „RelyOn“ nichts an der Veranstaltung auszusetzen. „Unsere Ansprechpartner waren immer erreichbar. Manche Dinge wurden uns ein wenig spontan mitgeteilt, aber für uns war das in Ordnung“, fügte Lech hinzu.
Auch Pol Greisch, Präsident der Vereinigung, zeigte sich zufrieden. „Es gab keine unbekannten Convention-Probleme“, sagte er. Somit konnte „RelyOn“ dem eigentlichen Ziel, neuen Spielern einen Einblick in E-Sport zu geben, nachgehen. Der Verein interessierte sich aber auch für andere Bereiche auf der Convention. „Hier kann man wirklich alles kaufen“, fand Lech. „Wenn man sich für die Anime- und Gaming-Welt interessiert, dann ist das hier wirklich das Event in Luxemburg, das man besuchen sollte.“ Vor ein paar Jahren habe er auf der Veranstaltung ein Schwert gekauft. Pol Greisch hatte vor allem Simracing im Visier. „Da würde ich nachher am liebsten eine Runde fahren“, sagte er. „Aber auch Gaming-Sitze finde ich interessant, weil man die nicht unbedingt zu Hause hat. Hier hat man die Möglichkeit, sie zu testen.“
Zum ersten Mal in Luxemburg
Hohen Besuch gab es neben Clive Standen und Gims auch aus Deutschland: Das Duo Kamui Cosplay, bestehend aus der Autorin und Cosplayerin Svetlana Quindt sowie ihrem Ehemann Benni, war zu Gast. Viele fragen sich beim Anblick von Cosplayern oft, wie denn die teils sehr detaillierten Rüstungen zustande kommen. Die beiden wissen Bescheid – und teilen ihre Tipps mit der Community. Dabei sind sie bereits seit mehr als 20 Jahren dabei, als das Hobby Cosplay weit weniger bekannt war und die Menschen bei der Materialsuche sehr kreativ sein mussten. Das war 2003 – seit 2011 übt das Paar dies beruflich aus. Svetlana Quindt hat mehrere Bücher veröffentlicht, in denen sie beispielsweise erklärt, welche Schaumstoff- und Thermoplastik-Arten am besten für verschiedene Rüstungen geeignet sind, wie man auf Reisen möglichst viel Platz sparen kann oder auch LED-Effekte in die Kostüme einbaut. Auf ihrer Webseite www.kamuicosplay.com sind außerdem Schnittmuster zu finden. Am Sonntag war sie Teil der Jury beim Cosplay Contest, bei dem nicht nur die Kostüme der Teilnehmer unter die Lupe genommen wurden, sondern diese auch live als der gewählte Charakter performen mussten. (gia)
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