Medizinisches Cannabis / Lieferengpass im Juli
Seit 2019 kann Patienten in Luxemburg bei verschiedenen Krankheiten medizinisches Cannabis verschrieben werden. Die beiden CSV-Abgeordneten Martine Hansen und Jean-Marie Halsdorf stellten Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) mehrere Fragen zum Thema medizinisches Cannabis. So wollten sie unter anderem wissen, ob es während der Corona-Pandemie zu Engpässen bei den staatlichen Cannabis-Vorräten gekommen sei und wie solche in Zukunft vermieden werden könnten.
Europaweit haben Experten bereits zu Beginn des Lockdowns vor Lieferengpässen bei medizinischem Cannabis und den möglichen Folgen für die Patienten gewarnt. Auch Luxemburg blieb von diesen Engpässen nicht verschont. Wie Gesundheitsministerin Paulette Lenert nun bestätigte, sei es im Juli einige Tage zu Engpässen gekommen. Die nötigen Cannabis-Reserven konnten allerdings schnell wieder aufgefüllt werden. „Die Auswirkungen der sanitären Krise haben deutliche Spuren auf dem Medikamenten-Markt hinterlassen, darunter fällt die Verfügbarkeit von medizinischem Cannabis. Aufgrund der strengen Gesetzgebung, gepaart mit den komplexen Prozeduren für den Import, können schon mal längere Lieferzeiten entstehen. Eine Bestellung kann bis zu vier Wochen unterwegs sein. Während der gesamten Pilotphase, die seit Februar 2019 läuft, kam es bislang dreimal zu Lieferengpässen in Luxemburg“, so die Gesundheitsministerin.
Der Corona-Krise und allen anderen Widrigkeiten zum Trotz fiel dieser Engpass deutlich glimpflicher aus als noch vergangenen Sommer. Damals hatte sich das Gesundheitsministerium noch gezwungen gesehen, ein Empfehlen an die Ärzte herausgegeben, in dem sie aufgefordert wurden, von Juli bis September keine neuen Patienten in das Programm aufzunehmen. Im März 2019 hatte der Staat 20 Kilogramm medizinisches Cannabis im Wert von 50.000 Euro bei kanadischen Händlern erstanden. Auch die neuen Cannabis-Reserven wurden in Kanada angebaut. Da israelische Cannabis-Anbauer Anfang des Jahres eine Vereinbarung mit der Europäischen Union erzielen konnten, die den Export und Vertrieb von in Israel hergestellten Cannabis-Pflanzen nach Europa ermöglicht, könnte das medizinische Gras demnächst auch aus Israel kommen. Um Lieferenpässe zukünftig vollkommen zu vermeiden, schlägt die Gesundheitsministerin eine verstärkte Überprüfung der Reserven sowie eine engere Zusammenarbeit mit den Zulieferern vor.
Bislang 630 Patienten
Bis Anfang September wurde dieses Jahr insgesamt 441 Patienten medizinisches Cannabis verschrieben. Seit Beginn des Pilotprojektes wurden bislang 630 Patienten mit medizinischem Cannabis behandelt. All diese Patienten erhielten ein Rezept über die Dauer von mindestens zwei Monaten. Die Verschreibung von medizinischem Hanf verfällt nach spätestens 21 Tagen. Das Medikament muss persönlich in einer der Krankenhausapotheken abgeholt werden. Während der noch bis Februar 2021 dauernden Pilotphase kommt das Gesundheitsministerium für alle anfallenden Kosten auf. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten der Arztrechnung. Mit ersten Rückschlüssen aus der Testphase ist frühestens im Sommer 2021 zu rechnen.
Aus logistischen Gründen erhalten die Patienten zurzeit nur Cannabis-Blüten in Luxemburg. Die Blüten können mit einem Vaporizer geraucht werden oder ins Essen gemischt werden. Vorzugsweise werden die Blüten in Tee verkocht. Seine medizinische Wirkung entfaltet der Hanf größtenteils durch Cannabidiol – auch als CBD bekannt. CBD gilt als nichtpsychoaktives Cannabinoid, das heißt, es löst keine Wirkung auf das zentrale Nervensystem aus und die Wahrnehmung wird nicht verändert. Bei verschiedenen Krankheiten wird auch medizinisches Cannabis mit Tetrahydrocannabinol (THC) verschrieben. THC sorgt für den Rausch, kann aber auch Schmerzen lindern und entzündungshemmend wirken.
Patienten, die mit medizinischem Cannabis behandelt werden, müssen ihren Wohnsitz in Luxemburg haben, bei einer Krankenkasse aus Luxemburg versichert sein und die luxemburgische Nationalität besitzen. Sie müssen sich an einen der rund 250 Ärzte wenden, die mittlerweile an der obligatorischen Weiterbildung des Gesundheitsministeriums teilgenommen haben. Die vollständige Liste mit allen Ärzten darf aus verschiedenen juristischen Gründen nicht auf der Homepage santé.lu veröffentlicht werden.
Bei schwerkranken Patienten kann medizinisches Cannabis als Appetitanreger oder auch gegen Übelkeit genutzt werden. Bei Krebspatienten kann es indes die Nebenwirkungen der Chemotherapien lindern und hilft auch bei Multipler Sklerose oder chronischen Schmerzen. Medizinisches Cannabis kann hier zwar keine vollständige Genesung herbeiführen, die Schmerzen der Patienten werden aber durch die Nutzung maßgeblich gelindert.
Da Marihuana auch negative Wirkungen bei Kindern und Jugendlichen hervorrufen kann, muss der Patient mindestens 25 Jahre alt sein. Drogensüchtigen und Patienten mit Herzproblemen wird der Zugang zu medizinischem Cannabis ebenfalls verwehrt. Das Gleiche gilt für Berufsfahrer.
- Tierschutzverein findet verhungerte Tiere in Messi-Wohnung – und zwei tote Hunde in Tiefkühler - 10. Oktober 2024.
- Das größte Tipi Europas kommt auf den Weihnachtsmarkt - 27. September 2024.
- 81 Nationen leben in der Abteistadt - 25. September 2024.
„Vorzugsweise werden die Blüten in Tee verkocht.“
Ich kenne niemanden auf der Welt, der dies ‚vorzieht‘.
ça fait maintenant 2 ans que j’ai plus eu de crise éclipse grâce à le ganja.
Depuis 2 ans j’ai plus eu de crise épilepsie.
Ma dernière crise épilepsie était le 30 marz 2018 et c’était une une très mauvaise crise épilepsie je me suis fracturé mes deux pieds mais grâce à la canabis toute va bien même si c’est pas agréable d’avoir plus d’activité avec les enfants
Ich bin patient. Und angeblich gibt es kein canabis mehr in Luxemburg. Was nun? illegal werden. ???? Das ist ganz schlimm.ehrlich. Das darf gar nicht sein. Oder?