Basketball / Liga-MVP Alex Stein hat mit der Résidence noch einiges vor
Ein Neuzugang, der seit September die LBBL bereichert. In seiner ersten Saison in Walferdingen hat sich Alex Stein schnell zu einem der wertvollsten Spieler der Liga entwickelt. Der bescheidene Spielmacher ist pünktlich für die Play-offs wieder fit und hat mit der Résidence noch so einiges vor.
31,1 Punkte pro Partie, 4,3 Assists: Die Statistiken von Alex Stein sprechen in der Saison 2021/22 bisher eine deutliche Sprache. So wundert es auch nicht, dass der 24-jährige US-Amerikaner derzeit in der Liste der wertvollsten Spieler der Luxembourg Basketball League an der Spitze steht. Bei der Résidence Walferdingen dürfte man aufatmen, dass der Spielmacher sich pünktlich zum Beginn der Play-offs wieder in bestechender Form zurückmeldete. Nachdem Stein zum Ende der regulären Saison zuerst aufgrund von Covid-19, danach wegen einer Knöchelverletzung mehrere Spiele verpasst hatte, führte er den Tabellenzweiten am letzten Samstag gegen Steinsel einmal mehr zum Sieg: 39 Punkte, zehn Rebounds, sechs Assists.
Kein Wunder, dass Teamkollege Dean Gindt in einem früheren Interview nur ein Profi-Spieler einfiel, den er als ähnlich stark einordnete: Kasey Ulin, den ehemaligen Playmaker der Sparta Bartringen, mit dem er damals ebenfalls gemeinsam auf dem Parkett stand. Dass Alex Stein in dieser Saison die luxemburgische Liga aufmischt, haben die Verantwortlichen der Résidence eher einem großen Zufall zu verdanken. Ein Glücksfall, bei dem einem einmal mehr bewusst wird, wie klein die Welt eigentlich ist. Den Kontakt stellte nämlich Adam Eberhard her, der noch in der letzten Saison in Walferdingen unter Vertrag stand. Der US-Amerikaner beendete bekanntlich im letzten Sommer seine aktive Laufbahn, und hatte da noch einen Tipp parat: „Es ist eigentlich schon unglaublich“, meint auch Stein. Denn beide kommen aus der gleichen Stadt, Evansville in Indiana, und kennen sich schon lange. „Adam erwähnte meinen Namen bei Coach Kreps und so nahm die Sache ihren Lauf.“ Luxemburg, davon hatte Alex Stein bis zu diesem Zeitpunkt kaum etwas gehört: „Mir ist es schon sehr peinlich, aber ich nahm wirklich an, dass es sich um einen Teil von Deutschland handeln würde.“ Ein Irrtum, mit dem man in Luxemburg bekanntlich häufiger konfrontiert wird. Doch sein Traum von der Profikarriere im Ausland wurde für den 24-Jährigen damit wahr und inzwischen kann er sich keinen besseren Ort dafür vorstellen: „Ich konnte mir nie konkret vorstellen, wie so eine Profikarriere aussehen würde. Dass ich nun in Luxemburg bin, sehe ich als sehr großes Privileg an“, meint der Résidence-Playmaker bescheiden und erklärt gleichzeitig, wie sehr er es schätzt, auch schnell einmal Ausflüge nach Belgien oder Deutschland machen zu können.
„Ein Privileg“
Es ist eine Bescheidenheit, die auch auf dem Spielfeld eine große Stärke des 1,85 Meter großen Spielers ist. Résidence-Kapitän Gindt betonte bereits, dass es ihm während einer Partie gar nicht auffällt, dass Stein so viele Punkte erzielt, weil er den Ball trotzdem noch so oft abgibt. Und auch der US-Spieler meint, dass er sich zwar schon seine eigenen Statistiken anschaut, für ihn jedoch die Teamleistung im Fokus steht: „Ich möchte dem Team dabei helfen, die Meisterschaft zu gewinnen, egal in welchem Bereich ich es dabei anführe. Ich schätze sehr, dass ich in einer Mannschaft spiele, in der niemand egoistisch ist, und inzwischen habe ich eine sehr gute Vorstellung davon, wie ich jeden am besten in Szene setzen kann.“ Während für ihn Gindt und Xavier-Robert François etwa zu den stärksten einheimischen Basketballern zählen, hat Stein vor allem für den jungen Malcolm Kreps nur lobende Worte übrig: „Er hat wirklich eine bemerkenswerte Entwicklung in dieser Saison hinter sich.“
Und so konzentriert sich Alex Stein schon wieder voll auf das zweite Viertelfinalspiel gegen die Amicale Steinsel am Samstag und erklärt, dass dieses alles andere als ein Selbstläufer wird. Immerhin kassierte Walferdingen in Begegnung eins in den ersten 20 Minuten nicht weniger als 63 Punkte, benötigte nach dem längeren Fehlen seines verletzten Profi-Duos Stein/Fletcher Zeit, um wieder als Einheit zusammenzufinden. „So ein Spiel drehst du nur sehr selten“, sagt auch der US-Amerikaner. Nach der deutlichen 0:2-Niederlage im letztjährigen Halbfinale gegen Düdelingen will man im Alzette-Tal nun jedoch beweisen, dass mit dieser zusätzlichen Erfahrung ein weiterer Schritt nach vorne möglich ist.
Höhepunkt nach der Saison
Nicht nur für Alex Stein wäre ein Titelgewinn ein großes Highlicht in seiner Karriere. Ein privater Höhepunkt wartet auf den 24-Jährigen ebenfalls direkt nach der Saison. Denn der 24-Jährige wird im Mai heiraten. Und in Walferdingen ist man froh, dass sich die Spielzeit 2021/22 trotz Corona-Verschiebungen nicht so wie im letzten Jahr in die Länge ziehen wird. Denn würde Walferdingen das Finale erreichen und diese Serie über die volle Distanz gehen, dann lägen gerade einmal sechs Tage zwischen dem Saisonende und der Trauung des wichtigen Spielmachers. Um die Hochzeitsorganisation kümmert sich so zum großen Teil Steins Verlobte in den USA: „Das tut mir schon leid für sie“, betont er. Wann er sie vor Ort persönlich unterstützen kann, weiß er noch nicht, am liebsten jedoch mit einem Meistertitel im Gepäck.
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