EM-Qualifikation / Loïc Kaysen möchte mit der FLH-Auswahl Revanche gegen die Türkei nehmen
Loïc Kaysen möchte am Sonntag (15.00 Uhr) in der EM-Qualifikation mit der Handball-Nationalmannschaft Revanche gegen die Türkei nehmen. Nach der knappen 29:30-Heimniederlage am Mittwoch wollen die „Roten Löwen“ im Rückspiel in Konya unbedingt den ersten Sieg der Kampagne holen. Für Kaysen geht es nach der Länderspielpause zurück nach Deutschland, wo er mit seinem Verein HSG Krefeld Niederrhein um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpft.
„Es hat uns an Effizienz gefehlt. Das darf eigentlich nicht sein. Wir kamen sehr oft zu freien Würfen, die wir nicht reingemacht haben. Wenn wir unsere Chancen besser genutzt hätten, hätten wir mit sieben oder acht Toren gewinnen können“, analysierte Loïc Kaysen am Mittwochabend das EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei mit einem Hauch von Enttäuschung – richtete den Blick aber gleich nach vorne. „Für das Rückspiel müssen wir die Videoanalyse machen, um unbedingt unsere Fehler auszubessern. Wir werden alles daransetzen, um am Sonntag in der Türkei zu gewinnen.“
Ähnlich schätzte auch Nationaltrainer Nikola Malesevic die Situation ein. „Ich hatte es bereits vor dem Hinspiel gesagt: Wir können gegen die Türkei gewinnen, und das bleibt auch unser Ziel. Wir können das schaffen und müssen an uns selbst glauben, aber gleichzeitig aufmerksamer werden, was unsere Fehler betrifft. Denn auf diesem Niveau wird jeder kleine Ausrutscher sofort bestraft“, so Malesevic, nachdem seine Truppe einen schlechten Start ins erste Aufeinandertreffen erwischt hatte und besonders in der ersten Hälfte viele Chancen hatte liegen lassen. Trotz starker Reaktion im zweiten Abschnitt verpasste man am Ende mit 29:30 knapp den ersten Sieg der Kampagne.
Kaysen war am Mittwoch nur zu einem Kurzeinsatz in der Defensive gekommen, im zweiten Aufeinandertreffen am Sonntag könnte er auf mehr Spielminuten kommen, so Malesevic, der viel Lob für den 21-jährigen Rückraumspieler übrig hat. „Loïc macht eine sehr gute Entwicklung. Was er auf dem Feld und im Training zeigt, ist sehr korrekt. Er ist ein Spieler, der irgendwann unentbehrlich für die Nationalmannschaft werden könnte“, so der Coach: „Er muss aber noch ein bisschen Erfahrung sammeln. Er hat viel Qualität, muss aber weiter arbeiten und vor allem an sich selbst glauben.“
Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga
Kaysen spielt aktuell in der dritten deutschen Liga (Staffel West) bei der HSG Krefeld Niederrhein, wo er Studien und Handball kombiniert. „Ich trainiere in Krefeld sechs bis sieben Mal pro Woche und studiere gleichzeitig in Köln Lehramt“, erzählt er: „Ich fahre zwischen Uni und Handball Hin und Her. Das sind ungefähr 45 Minuten und funktioniert ganz gut.“ Dass es gut läuft, spiegelt die Saison des Luxemburgers mit seinem Klub wider. Mit den „Eagles“ liegt er auf dem zweiten Tabellenplatz. „Unser Ziel ist es, den Sprung in die Aufstiegsrunde zu schaffen, um in die zweite Bundesliga zu kommen. Es sieht gerade gut aus. Der Aufstieg ist natürlich eine schwierige Sache, aber es ist keine Sache der Unmöglichkeit“, so Kaysen, der bei bisher 22 Einsätzen in dieser Saison auf 48 Tore kommt.
Er schloss sich erst im Sommer 2022 der HSG Krefeld an, davor spielte er in Gummersbach, wo er auch mit der ersten Mannschaft trainierte. „Ich habe eine Saison mit Gudjon Sigurdsson (ehemaliger isländischer Profi, jetzt Trainer; Anm. d. Red.) trainiert. Das hat mir einen weiten Sprung im Handball ermöglicht und mir geholfen, Erfahrung zu sammeln“, sagt er im Rückblick: „Mein Ziel ist es auf jeden Fall, eine Profikarriere zu starten. Ich habe nach dieser Saison noch ein Jahr Vertrag bei Krefeld Niederrhein und mache meinen Bachelor fertig. Mal sehen, wo die Reise danach hingeht.“
Ehe es für Kaysen im Kampf um den Aufstieg weitergeht, steht aber am Sonntag (15.00 Uhr) in Konya noch das Rückspiel der Nationalmannschaft gegen die Türkei an. Die Begegnung wird im Livestream beim „HandballTV“ der FLH übertragen.
Der Kader
Im Tor: Chris Auger (Red Boys), Mika Herrmann (HBD), Scott Meyers (HC Berchem)
Feldspieler: Pierre Veidig, Milasin Trivic (beide HB Käerjeng), Lé Biel, Raphael Guden, Ben Weyer (alle HC Berchem), Josip Ilic, Ojié Etute, Tommy Wirtz (alle HBD), Loïc Kaysen (HSG Krefeld Niederrhein/D), Adel Rastoder (HG Saarlouis/D), Jacques Tironzelli, Tom Krier, Luca Tomassini, Martin Muller (alle HB Esch), Daniel Scheid (Red Boys)
Im Überblick
Gruppe 1, 4. Spieltag am Sonntag:
15.00: Türkei – Luxemburg
18.30: Portugal – Nordmazedonien
Die Tabelle:
1. Portugal 3 Spiele/6 Punkte
2. Nordmazedonien 3/4
3. Türkei 3/2
4. Luxemburg 3/0
Die weiteren Termine:
5. Spieltag, 26. April:
17.00: Türkei – Portugal
20.15: Luxemburg – Nordmazedonien
6. Spieltag, 30. April:
18.00: Nordmazedonien – Türkei
18.00: Portugal – Luxemburg
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