/ Luc Wirtgen schafft die Punktladung: Rechtzeitig für die Flèche du Sud ist er wieder fit
Nach einer sechswöchigen Verletzungspause wird Luc Wirtgen heute bei der Flèche du Sud wieder ins Renngeschehen eingreifen. Das Ziel des 20-Jährigen ist es, in die Fußstapfen seines Bruders Tom zu treten und ebenfalls Profi zu werden.
Am Montagabend hat Luc Wirtgen von seinem Arzt grünes Licht bekommen: Der 20-Jährige wird heute bei der Flèche du Sud an den Start gehen. Eine Punktlandung. Hinter Wirtgen liegen sechs Wochen Zwangspause aufgrund einer Verletzung. Er hatte sich beim Circuit des Ardennes das Kahnbein in der linken Hand gebrochen und musste operiert werden. Bereits beim Rennen zuvor, der Tour de Normandie, stürzte Wirtgen zweimal. Es blieb allerdings bei Schürfwunden. „Der Saisonstart lief alles andere als optimal für mich. Aber ich bin glücklich, jetzt bei meinem Heimrennen dabei zu sein.“
Luc Wirtgen war nach der vergangenen Saison von Leopard zum Wallonie-Bruxelles Development Team gewechselt und damit in die Fußstapfen seines drei Jahre älteren Bruders Tom getreten. Der fährt mittlerweile bei der ProKontinental-Formation von Wallonie-Bruxelles und hat damit seinen Traum einer Profikarriere erfüllt. Ein Ziel, das Luc Wirtgen ebenfalls fest im Visier hat.
Anderthalb Wochen ohne Training
Das war mit ein Grund, wieso sich der Radfahrer dazu entschlossen hat, zur belgischen Mannschaft zu wechseln. „Manchmal braucht man eine neue Herausforderung. Die habe ich mit dem Teamwechsel gesucht.“ Es war allerdings kein Sprung ins Ungewisse.
Durch seinen Bruder wusste er, was ihn beim belgischen Rennstall erwarten würde. Es war vor allem das familiäre Umfeld, das den Ausschlag gab. „Ich wurde sofort gut aufgenommen und freue mich sehr, endlich wieder mit meinen Teamkollegen Rennen fahren zu können.“
Nach seiner Hand-OP konnte Wirtgen anderthalb Wochen nicht trainieren. Anschließend hat er zahlreiche Kilometer auf der Rolle abgespult. Das Nachwuchstalent wollte nicht wieder bei null beginnen und seine Form so weit es geht halten.
Obwohl Wirtgen wegen der langen Verletzungspause nicht genau weiß, wie es um seine Rennform steht, geht er nicht ohne Druck in die Flèche du Sud. „Vor meiner Verletzung hatte ich gute Beine und ich bin zuversichtlich, dass ich nicht meine ganze Form verloren habe. Natürlich werde ich mich aber in den Dienst meiner Teamkollegen stellen und eher für die Mannschaft fahren, als meine eigenen Karten auszuspielen.“
Offensives Brüderpaar
Wer die Wirtgen-Brüder kennt, weiß, dass sie zu den offensiveren Fahrern im Peloton gehören, und so kann man durchaus damit rechnen, dass Luc dennoch versuchen wird, sich zu zeigen und dem Rennen seinen Stempel aufzudrücken. Im vergangenen Jahr trug er vorübergehend das Gelbe Trikot des besten luxemburgischen Fahrers. Und wie jeder einheimische Fahrer profitiert auch Wirtgen von seinen Streckenkenntnissen. „Es macht immer Spaß, in Luxemburg zu fahren, immerhin kenne ich die Straßen in- und auswendig.“
Der 20-Jährige erwartet ein hartes Rennen. Vor allem die Etappe vom Freitag rund um Bourscheid kommt dem Bergfahrer entgegen. Aber bereits auf der morgigen Etappe mit Start und Ziel in Rümelingen gibt es einige Bergwertungen zu meistern. Für Wirtgen geht es vor allem darum, diese Saison endlich richtig durchzustarten. Nach der Flèche wartet nämlich schon die Tour de Luxembourg (5.-9. Juni), die er im Trikot der Nationalmannschaft bestreiten wird.
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