Abkommen unterzeichnet / Luxair: 587 Stellen werden ohne Entlassung abgebaut
Viermal haben sich Luxair-Direktion, Regierung und Gewerkschaften seit dem 14. Juli getroffen, um ein Abkommen zu finden, mit dem die Fluggesellschaft, die von der Regierung als systemrelevant qualifiziert wird, die Corona-Krise wirtschaftlich überleben kann. Am Montag wurde nun ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Zwar werden Stellen abgebaut, Entlassungen wird es aber keine geben.
Bis 2023 gilt das Abkommen, das der Staat sich rund 50 Millionen Euro kosten lässt. Erst ab 2024, so Transportminister François Bausch, werde damit gerechnet, dass sich die Lage im Flugverkehr wieder normalisiert hat. Im Anschluss an die vierte Tripartite-Luftfahrt wurden die Beschlüsse, die sich bereits bei der letzten Sitzung der Verhandlungsgruppe abzeichneten, unterzeichnet.
587 Stellen werden bei dem Luftfahrtunternehmen abgebaut; dies wird ohne Entlassungen geschehen: 265 Personalangehörige werden von Vorruhestands- oder Ruhestandsregelungen aufgefangen, die restlichen werden via Teilzeit die konjunkturelle Schwächephase abwarten oder an andere Unternehmen verliehen bzw. den Arbeitgeber wechseln. Wie Arbeitsminister Dan Kersch betonte, wurden alle Register des Arbeitsrechts gezogen, um die sozialverträgliche Lösung zu ermöglichen. Und auch dies reichte nicht ganz aus, um zu garantieren, dass es zu keinen Entlassungen kommen wird.
Gesetzliche Verlängerung der Teilzeit
Bislang gilt eine gesetzliche Maximaldauer von 1.032 Stunden pro Beschäftigtem für den sog. „Chômage partiel“, die Teilzeitarbeit also, während 80 Prozent des Lohnes durch den „Fonds pour l’emploi“ ausgezahlt wird. Im Fall Luxair reiche dies nicht aus, weshalb der Minister ein Gesetzprojekt ausarbeiten wird, das diese Dauer auf 1.714 Stunden ausweiten wird.
Vor diesen Erläuterungen hatte Minister Bausch die konstruktive Zusammenarbeit der Verhandlungspartner unterstrichen und sich ob der Resultate zuversichtlich gegeben. „Mir kommen doduerch“, meinte er, auch wenn es nicht einfach würde. Ziel des Geschäftsplans der Luxair sei es, niemanden sozial abrutschen zu lassen. Um gegebenenfalls flexibel auf die Entwicklung der Lage eingehen zu können, werde sich die Tripartite-Gruppe weiter zweimal im Jahr treffen; die nun erreichte Vertrauensbasis solle bestehen bleiben.
Luxair-Direktor Gilles Feith erklärte, die Monate November und Dezember seien traditionell schwierig für die Gesellschaft; in diesem Jahr gelte es außerdem die „neue Normalität“ zu bewältigen.
Nichts ist mehr, wie es war
Nichts sei mehr, wie es war, so der Direktor, der dies an einigen Beispielen illustrierte. Die Reisen würden sehr pät gebucht, die Preise würden Schwankungen unterliegen, bei den Ferienreisen von Luxair-Tours müssten Flüge zusammengelegt werden, die Hotels hätten zudem nicht alle geöffnet und im Cargo-Bereich gebe es 20 Prozent mehr Flüge als üblich, die zudem mit arbeitsintensiver Fracht verbunden seien. Die Mitarbeiter müssten demnach große Flexibilität beweisen.
Die Luxair setze alles daran, das Vertrauen der Kunden zu behalten, deshalb versuche die Gesellschaft das Netz weiter zu bedienen und nicht – wie andere Gesellschaften dies tun – schwach besetzte Flüge ausfallen zu lassen. Die Zeit mit geringerem Passagieraufkommen wolle man nutzen, um Weiterbildungsmaßnahmen durchzuführen.
Finanzminister Pierre Gramegna, der das Abkommen ebenfalls unterzeichnete, betonte die Bedeutung der Luxair, deren Hauptaktionär der Staat ist, für die Anbindung des Landes, aber auch für seine Darstellung nach außen. Dies erkläre die außerordentliche Anstrengung des Staates in diesem Dossier.
Auch die Gewerkschaftsvertreter Michelle Cloos (OGBL) und Robert Fornieri (LCGB) zeigten sich zufrieden mit dem Abkommen. Cloos betonte, dass auch der Kollektivvertrag gerettet werden konnte und wenn auch ohne Lohnerhöhungen um drei Jahre verlängert wurde.
Am Rande der Unterzeichnung war weiter zu erfahren, dass etwa 50 Mitarbeiter der Luxair zeitweise im Gesundheitsministerium bei der Covid-Bekämpfung helfen werden und dass das Unternehmen künftig teils andere, dafür aber mehr Ziele als bisher anfliegen will.
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„die von der Regierung als systemrelevant qualifiziert wird,“
Eine Gesellschaft die noch nie einen müden Cent mit dem Flugbetrieb verdient hat sondern Dutzende Millionen Defizit jedes Jahr hinlegt, soll systemrelevant sein?
Die Situation im Fluggeschäft wird nie mehr so wie früher werden. Die Menschen werden auch nach 2024 weniger fliegen und ihre Ferien hoffentlich umweltbewusster verbringen. Firmen werden einsehen dass viele Geschäftstermine sich kostengünstiger per Videokonferenz wahrnehmen lassen und Flugreisen auf ein Minimum reduzieren.
Der Verkehrsminister sollte sein Augenmerk und seine Bemühungen in diese Richtung lenken!
@ Danielle : Genau, den Nool ob den Kapp !
Wann och den Kerosin seng CO2 Stei’er kritt, genau so’u wei‘ d’Auto’en, dann hun mer keng Verzerrung vun den Marktbedingungen !
@Danielle
Sidd dier dann deijeeneg Persoun, wou ech all daag begeinen dei zefouss resp. mam Velo an hiert Feld fiirt, an do Gromperen raafe geet, an Äppel plécke geet, well se jo net mam Auto kann an de Cactus fueren, wou Saachen jo och mam Camion bruecht gin asw. ?
@Marc
dir hätt besser gehat elo roueg ze sin…dat do war egal wat.An iweregens:firwat emmer Cactus?Ass dat elo Nationbranding?
Cactus könne mir eis net leeschten…ze daier.Mais d’Letzeburger kommen och dovun nach eng Ke’er erof…ausser et ass een reich.