25 Jahre Unesco-Welterbe / Luxemburg bringt zum Jubiläum Palmyra nach Neumünster
Vor 25 Jahren wurden die Altstadt und die Befestigungsanlage Luxemburgs in die Unesco-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Zum Auftakt der ein Jahr dauernden Feierlichkeiten wurde jetzt die Kopie eines Triumphbogens aus der syrischen Stadt Palmyra enthüllt.
2015 eroberte der „Islamische Staat“ die syrische Stadt Palmyra und zerstörte zahlreiche historische Monumente. Die Ruinen der altertümlichen Stadt waren bereits 1980 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden. Luxemburg steht nun seit 25 Jahren auf der renommierten Liste. Anlässlich der Programmvorstellung der Feierlichkeiten wurde am Montag, 16. Dezember, im Hof des Kulturzentrums Neumünster eine Kopie eines Triumphbogens aus der Palmyra enthüllt.
Der Bogen ist eine Arbeit des „Institute of Digital Archaeology“ aus dem englischen Oxford, das moderne Technologien einsetzt, um alte Schätze zu erhalten, zu studieren und sogar wiederherzustellen. Der Bogen wurde mithilfe eines 3D-Druckers konstruiert und ist um ein Drittel kleiner als das Original.
Alle Redner bei der Eröffnung wiesen auf die starke Symbolik hin, die Kopie des Bogens nun in einem Ort wie dem Kulturzentrum Neumünster aufzustellen. Luxemburg ist übrigens die neunte Stadt nach Bern, Genf, Washington, Florenz, Arona, Dubai, New York und London, in der die Skulptur gezeigt wurde.
Für Françoise Poos, die Präsidentin des Kulturzentrums Neumünster, ist der Bogen ein Symbol des Widerstands, an einem Ort, der auch für die Leiden vieler Gefangener im Zweiten Weltkrieg steht. Sie erinnerte daran, dass Neumünster ein Kloster und ein Gefängnis war, bevor es zum Kulturzentrum wurde. Es sei ein Ort der Begegnung, der allen offen steht, ein Ort, an dem Brücken gebaut werden.
Wichtige Rolle in der Geschichte
Die Altstadt von Luxemburg und deren Befestigungen waren 1994 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, zusammen mit 20 anderen Orten wie z.B. die Altstadt von Vilnius, die Nazca-Linien in Peru oder näher bei uns die Völklinger Hütte im Saarland. Luxemburg wurde aufgrund des vierten Unesco-Kriteriums in die Weltkulturerbeliste aufgenommen. Dieses besagt: „Die Stadt Luxemburg spielt seit mehreren Jahrhunderten eine wichtige Rolle in der Geschichte Europas. Sie hat die Überreste seiner beeindruckenden Befestigungen und Altstadtkerne in einer außergewöhnlichen natürlichen Umgebung bewahrt.“
Im Rahmen der Feierlichkeiten sind 42 Projekte vorgesehen, darunter etwa das „Unesco Visitor Center“, das am Dienstag, 16. Dezember, im Lëtzebuerg City Museum eröffnet wird, der Unesco-Spazierweg über 2,5 Kilometer und die „Unesco Tour en Vél’Oh“ über neun Kilometer (weitere Informationen auf www.luxembourg-city.com). Der Triumphbogen wird noch bis zum 29. Februar 2020 im Neumünster zu sehen sein.
Inoffiziell wurden die Feierlichkeiten schon vor ein paar Tagen mit der neuen Beleuchtung der Festungsanlagen eingeläutet. Die alte Beleuchtung wurde durch LED-Lampen ersetzt, die nicht nur die Anlagen besser in Szene setzen, sondern auch noch 80 Prozent Energie sparen.
Das komplette Programm des Unesco-Jahrs finden Sie unter www.patrimoinemondial.lu.
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