Abfall / Luxemburg exportiert tonnenweise Müll
Luxemburg exportiert Abfälle in Länder innerhalb und außerhalb der Europäischen Union. Exporte in Drittstaaten gehen hauptsächlich in die Schweiz und in das Vereinigte Königreich. Das geht aus einer Antwort von Umweltministerin Carole Dieschbourg auf eine parlamentarische Anfrage der LSAP-Fraktion hervor.
Demnach verschickt Luxemburg tonnenweise Elektroschrott und Speiseöle und -fette in die Schweiz sowie Plastik- und Kautschukabfälle in das Vereinigte Königreich (Stand 2019). Den meisten Abfall exportiert Luxemburg in andere Länder der EU und insbesondere in die Nachbarländer.
Es komme auch vor, dass in Luxemburg gesammelte Abfälle zurückgeschickt werden, so die Ministerin auf die Frage der Abgeordneten Mars Di Bartolomeo und George Engel. Etwa dann, wenn sich in dem Abfall zu viele Stoffe befinden, die dort nichts zu suchen haben, oder wenn etwas mit der chemischen Zusammensetzung nicht stimmt. Insbesondere komme das vor, wenn Abfälle an Behandlungsanlagen in den Nachbarländern geliefert und dort zurückgewiesen würden. Als Beispiele nennt die Ministerin Grafitabfälle aus der Stahlproduktion, Zement oder auch Teermatten, wie sie auf Dächern verwendet werden, die manchmal ganz oder teilweise zurückgeschickt werden. In keinem Fall sei Abfall wegen illegaler Lieferungen zurückgesendet worden.
Der Export von Hausmüll sei laut luxemburgischem Gesetz verboten. Er muss im Großherzogtum vernichtet oder aufbereitet werden, erklärt die Ministerin in ihrer Antwort. Wird Abfall exportiert, dann verläuft dies nach speziellen Gesetzen.
Die Europäische Union hatte zuletzt immer mehr Abfall in Drittstaaten exportiert. Das zeigen rezente Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Den Zahlenreihen zufolge sind die Abfallexporte 2020 auf 32,7 Millionen Tonnen angestiegen. Das sind 75% mehr Abfall als 2004, schreibt Eurostat.
China hatte seit den 1980er-Jahren Abfall aus der ganzen Welt importiert, um ihn zu recyceln und die Ressourcen zu nutzen. Dabei wurde auch verseuchter Abfall importiert. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua schrieb, die Praxis unterstütze das Wirtschaftswachstum, schade jedoch der Umwelt und der öffentlichen Gesundheit. Seit 2018 ist der Import verschiedener Kategorien Abfall in China verboten. Darunter Plastik, Altpapier und Textilien. Das Verbot hatte für Umwälzungen in dem internationalen Abfallhandel gesorgt.
Abfallexporte standen zuletzt immer wieder in der Kritik. Einige Länder – darunter die Philippinen und Malaysia – hatten ganze Container mit Abfall zurück an den Absender geschickt, weil sie nicht korrekt bezeichnet waren, oder weil sich in dem Recyclingmüll auch Stoffe befunden haben, die nicht recycelt werden können.
Hauptsache, wir sind den Müll los! Wozu eigentlich dann die Mülltrennung und die Recycling Centers? So bekommen wir dieses Problem nicht in den Griff. Das ist nicht die Lösung für eine sauberere Umwelt. Das nennt man auf gut Luxemburgisch “ propper Knaschtsäck „.