Statec / Luxemburg hat jetzt 645.397 Einwohner – Anteil der Ausländer sinkt leicht
Die Luxemburger Statistikbehörde Statec hat am Donnerstag die neuesten Zahlen zu Luxemburgs Einwohnern veröffentlicht. Demnach sind im Großherzogtum seit vergangenem Jahr 10.667 neue Einwohner hinzugekommen. Statec präsentiert zudem Zahlen zur Geburts- und Sterberate, zur Anzahl der Eheschließungen und Scheidungen, zum Ausländeranteil in Luxemburg sowie zur Migrationsbewegung.
Luxemburgs Bevölkerung wächst weiter: Die nationale Statistikbehörde hat zum 1. Januar 2022 insgesamt 645.397 Einwohner gezählt – das sind 10.667 Menschen mehr als ein Jahr zuvor, was einen Zuwachs von 1,7 Prozent bedeutet. Die Population des Großherzogtums ist seit 1981, also innerhalb von knapp 40 Jahren, um ganze 77 Prozent gewachsen. Analog dazu hat auch die Bevölkerungsdichte in der jüngeren Vergangenheit natürlich deutlich zugenommen: Wohnten 2011 noch durchschnittlich 198,1 Menschen auf einem Quadratkilometer, so sind es 2022 bereits 249,5.
DOWNLOAD Hier finden Sie die neueste Statec-Publikation zur Demografie Luxemburgs als PDF
Das Verhältnis der Geschlechter hat sich seit 2014 leicht verschoben. Seither ist der Männeranteil höher als jener der Frauen. Anfang 2022 beläuft sich der Prozentsatz der Männer auf 50,4 Prozent gegenüber 49,6 der Frauen.
Der Kanton Luxemburg ist mit 198.476 Einwohnern der bevölkerungsreichste des Großherzogtums. Alleine 128.494 Menschen leben in Luxemburg-Stadt. An zweiter Stelle steht der Kanton Esch mit 186.468 Einwohnern, gefolgt von Capellen mit 51.691Einwohnern.
Eine Frage der Nationalität
Fast die Hälfte, 47,1 Prozent der Population, sind Ausländer, insgesamt 304.167 Menschen. 13,7 Prozent davon wurden in Luxemburg geboren. Die meisten Ausländer in Luxemburg besitzen nach wie vor die portugiesische Staatsbürgerschaft (30,8 Prozent), gefolgt von den Franzosen mit 16,2 Prozent und den Italienern an dritter Stelle mit 7,9 Prozent. Einwohner aus Europa, die nicht aus einem Mitgliedsland der EU stammen, machen insgesamt 6,1 Prozent aus. 5,8 Prozent der Einwohner stammen aus Asien, 4,5 aus Afrika, 2,5 aus Amerika (Nord und Süd) und 0,1 Prozent aus Ozeanien. Weitere 0,1 Prozent sind staatenlos und bei 160 Personen (0,1 Prozent) ist die Staatsbürgerschaft nicht bekannt.
Der Ausländeranteil ist seit 2018 (47,9 Prozent) wieder leicht rückläufig. Statec erklärt diesen Rückgang als Folge „der Auswirkungen des Erwerbs der luxemburgischen Staatsangehörigkeit“. Unter den Luxemburgern besitzen 81,6 Prozent nur die eine Nationalität, 18,4 Prozent besitzen mindestens zwei Nationalitäten. 2021 erhielten insgesamt 6.801 Personen die luxemburgische Staatsbürgerschaft: 4.558 Menschen erwarben sie durch Option, 1.363 durch Wiedereinbürgerung und 880 durch Einbürgerung.
Der Ausländeranteil nimmt laut Statec „in den sehr hohen Alterskategorien“ stark ab. Ab 65 Jahren machen sie noch 30 Prozent und ab 90 Jahren noch 18,1 Prozent von Luxemburgs Einwohnern aus.
Eheschließungen und Scheidungen
2021 hat es laut Statec 1.945 Eheschließungen gegeben. Die Zahl der Eheschließungen sei aufgrund der Pandemie zwischen 2019 und 2020 um 15,9 Prozent zurückgegangen. 2021 habe es dann wieder einen leichten Aufschwung gegeben, die Zahl reiche jedoch nicht an jene von vor der Pandemie heran. Insgesamt gab es 1.945 Eheschließungen, 36 davon gleichgeschlechtlich. 1.338 Menschen heirateten 2021 das erste Mal, bei 571 Paaren wagte mindestens einer der beiden Ehepartner einen zweiten Bund fürs Leben (32,2 Prozent). Das Durchschnittsalter von Menschen, die das erste Mal „Ja“ sagten, stieg laut Statec weiter an – auf 34,8 Jahre bei Frauen und 37,4 bei Männern.
Der Anteil der verheirateten Personen in Luxemburg ist gesunken, wohingegen der Anteil der Ledigen in den letzten Jahren gestiegen ist.
Statec stellt auch fest, dass immer mehr Menschen in einer Zivilpartnerschaft (PACS) leben, was den Rückgang des Anteils der Ehepaare teilweise erklären kann.
Der rückläufige Trend an Scheidungen, der 2020 beobachtet wurde (1.447 Scheidungen, ein Rückgang von 24,1 Prozent im Vergleich zu 2019) setzte sich 2021 fort. Die Luxemburger Gerichte lösten im vergangenen Jahr insgesamt 1.400 Ehen auf: Bei 20 davon handelte es sich um gleichgeschlechtliche Ehen. Die meisten Scheidungen fanden nach einer Ehedauer zwischen fünf und neun Jahren statt, 25,6 Prozent (359 Stück). 22 Prozent (309 Stück) der Scheidungen fanden bereits nach weniger als fünf Jahren statt. Etwa ein Fünftel aller Scheidungen, 21,6 Prozent (302 an der Zahl), erfolgten nach mindestens 20 Jahren Ehe. Die durchschnittliche Ehedauer zum Zeitpunkt der Scheidung betrug 2021 12,6 Jahre – verglichen mit 11,7 im Jahr 2000 und 12,9 im Jahr 2010.
Geburten und Sterblichkeit
6.690 Menschen wurden im Jahr 2021 in Luxemburg geboren, 4.489 Menschen mit Wohnsitz in Luxemburg sind gestorben. Im Vergleich zum Vorjahr hat es 3,6 Prozent mehr Geburten gegeben und 2,6 Prozent weniger Sterbefälle. Die durch das Coronavirus bedingte Übersterblichkeit sei in den Daten deutlich erkennbar.
Nach dem beobachteten Anstieg der Todesfälle im Jahr 2020 infolge des Ausbruchs der
der Covid-19-Pandemie ist die Zahl der registrierten Todesfälle im Jahr 2021 wieder rückläufig –
4.489 Todesfälle gegenüber 4.609 Todesfällen im Jahr 2020 (minus 2,6 Prozent). Die Covid-Toten machten 2020 noch 11 Prozent aller Todesfälle aus, gegenüber 9 Prozent im Jahr 2021.
Die Lebenserwartung der Männer beträgt 80,3 Jahre, die der Frauen ist mit 84,8 Jahren geringfügig höher. Das Statistikinstitut hält auch fest, dass das Durchschnittsalter von Frauen bei ihrer ersten Niederkunft in den letzten beiden Jahrzehnten angestiegen ist: So betrug es 2000 noch 28,1 Jahre, 2010 waren es dann 29,5 und 2021 31,1 Jahre.
Migration
„Luxemburg unterscheidet sich unter den europäischen Ländern durch seine dynamische
demografische Entwicklung, die hauptsächlich auf internationale Migration zurückzuführen ist“, schreibt Statec. Das Bevölkerungswachstum des Großherzogtums der letzten zehn Jahre sei zu etwas mehr als 80 Prozent auf die internationale Migration zurückzuführen. Die Zahl der Immigranten hat sich zwischen 1990 und 2021 mehr als verdoppelt (plus 146,4 Prozent), die Zahl der Auswanderer ist allerdings, mit einem Anstieg von 151,8 Prozent, noch deutlicher gewachsen.
Hauptsächlich Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sind für die Migrationsbewegung nach und aus Luxemburg verantwortlich. 2021 waren 93,8 Prozent der Einwanderer sowie 80,8 Prozent der Emigranten Ausländer.
Stand 1. Januar 2022 leben 108.000 Menschen mit luxemburgischer Staatsbürgerschaft im Ausland, die meisten davon in den Nachbarländern des Großherzogtums: 29.663 in Frankreich, 25.385 in Belgien und 18.621 in Deutschland. An vierter Stelle kommt Brasilien mit 14.105, gefolgt von den USA mit 9.501 Personen.
- Mersch am Limit: „Maisons relais“ haben keinen Platz für die Kleinsten - 15. Oktober 2024.
- Würfeln, zocken, siegen: Das Bistrospiel des Jahres 2024 steht fest - 19. September 2024.
- Lösung kurz vor Schluss in Sicht: Können Schüler des „DAP Inclusion“ bald aufatmen? - 17. September 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos