Eishockey-WM / Luxemburg holt mit Arbeitssieg gegen Turkmenistan die ersten Punkte
Mit viel Leidenschaft erkämpfte sich die Luxemburger Eishockey-Nationalmannschaft am Dienstag im zweiten Gruppenspiel der WM (Division 3) einen 5:4-Sieg gegen Turkmenistan. In einer an Spannung kaum zu überbietenden Partie erzielten die „Roten Löwen“ erst in der Verlängerung den Siegtreffer.
Nach einer abwechslungsreichen Partie ging die Luxemburger Eishockey-Nationalmannschaft am Dienstagabend gegen Turkmenistan als Sieger vom Platz. Die Enttäuschung nach der 2:7-Auftaktniederlage war vergessen. Mit neuem Elan waren die Spieler aus dem Großherzogtum in die zweite Partie der Weltmeisterschaft der 3. Division gegangen. Denn das Spielen vor der vollen Kulisse hatte dem Team am Sonntag Lust auf mehr gemacht und viel Spaß bereitet. „Das wird uns für die nächsten Spiele einen Schub geben“, sagte Petr Fical, einer der beiden Nationaltrainer, anschließend.
Vor allem der fehlende Glaube seiner Spieler an die eigene Stärke machte dem Coach nach dem Spiel gegen die Türkei zu schaffen. Ganz anders die Situation bei den Luxemburgern am Dienstag. Es lief vieles besser als dies noch vor zwei Tagen der Fall war. Die „Roten Löwen“ hatten ihr Selbstvertrauen wiedergefunden. Sie versuchten sofort, Druck auf Turkmenistan aufzubauen und zwangen den gegnerischen Torhüter nach zwei Minuten zu einer ersten Parade. „Wir haben heute richtig gekämpft“, sagte Torhüter Philippe Lepage: „Im Vergleich zum Auftaktspiel haben wir diesmal auch Strafzeiten vermieden.“ Das Spiel in Unterzahl koste nämlich viel Kraft, so der 35-Jährige.
Entscheidung in der Overtime
Es waren aber plötzlich die Grünen, die aggressiver agierten und dann in der fünften Minute durch Dovletmyradov das erste Tor der Partie erzielten. Luxemburg zeigte sich unbeeindruckt und baute sein Spiel weiter auf. Der Ausgleich gelang dann auch in der siebten Minute durch Michael Cannon. Es folgte aber ein weiterer Rückschlag. Als Zrika in der 20. zu Boden ging und zunächst auf dem Eis liegen blieb, nutzte Dovletmyradov die Gunst der Stunde und stürmte zu einem Konter. Er beförderte den Puck zum 2:1 ins Tor. Die Luxemburger wurden nun mehr und mehr vom Gegner unter Druck gesetzt. Kurz vor dem Ende des ersten Drittels gelang den „Roten Löwen“ jedoch der Befreiungsschlag. Als die Uhr noch 40 Sekunden anzeigte, glich Kapitän Benny Welter zum 2:2 aus.
Das zweite Drittel versprach demnach spannend zu werden. Die Luxemburger versuchten, das Spiel an sich zu reißen, verpassten in der 23. allerdings die Chance auf die Führung. Eine Minute später verhinderte der gegnerische Torwart diese erneut. Doch erneut waren es die Gäste, die in der 25. durch Barkovskiy wie aus dem Nichts zu einem Treffer kamen. Mit einer Glanzparade verhinderte Lepage in der 26. einen höheren Rückstand. Eine Schrecksekunde gab es in der 27., als der gegnerische Torhüter Myradov nach einem Zusammenprall auf dem Eis liegen blieb. Er glitt nach kurzer Behandlung zwar von der Fläche, konnte allerdings erst im letzten Drittel wieder weitermachen.
Ihre Führung konnten die Gäste trotz einer dominanten Phase nicht verteidigen. Die Luxemburger gaben jetzt den Ton an und kamen in der 30. durch Backes wieder zum Ausgleich. Diesmal ließen sie sich von dem stark aufspielenden Gegner nicht überraschen. Knapp zwei Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels bediente Colm Cannon David Church in der Mitte, der zum 4:3 einnetzte. Es war nicht nur die erste Luxemburger Führung in diesem Spiel, sondern überhaupt in dem Wettbewerb. Den knappen Vorsprung nahmen die „Roten Löwen“ mit in das letzte Drittel.
Und in diesem erhöhte Turkmenistan noch einmal den Druck. Mit Erfolg. Dovletmyradov erzielte mit seinem dritten Tor rund sieben Minuten vor dem Ende den Ausgleich. Die Luxemburger warfen noch mal alles in die Waagschale. Die Entscheidung sollte aber erst in der Overtime fallen. „Die Gegner waren richtige Kämpfer. Wir durften uns keine Fehler mehr erlauben“, sagte Lepage: „Verlängerung ist natürlich immer spannend, besonders für die Zuschauer. Natürlich ist man auch aufgeregt.“
Diese Aufregung ließen sich die Luxemburger allerdings nicht anmerken. Mit jeweils vier Feldspielern und einem Torhüter versuchten beide Mannschaften, das erste Tor, das den Sieger bestimmt, zu erzielen. Und dafür ließen sich die „Roten Löwen“ genau 1:57 Minuten Zeit. Dann erlöste Colm Cannon die Rot-Weiß-Blauen mit dem Siegtreffer.
„Das Spiel war ziemlich ausgeglichen. Es war ein Arbeitssieg, der uns Motivation für die nächsten Spiele gibt“, so Lepage.
Im Überblick
Bereits gespielt:
Sonntag, 3. April:
VAE – Turkmenistan 10:4
Türkei – Luxemburg 7:2
Montag, 4. April:
Taiwan – VAE 2:10
Dienstag, 5. April:
Taiwan – Türkei 2:6
Turkmenistan – Luxemburg 4:5
Die Tabelle
1. VAE (2 Spiele/20:6 Tore/6 Punkte)
2. Türkei (2/13:4/6)
3. Luxemburg (2/7:11/2)
4. Turkmenistan (2/8:15/1)
5. Taiwan (2/4:16/0)
Die weiteren Spiele:
Mittwoch, 6. April:
15.30: VAE – Türkei
Donnerstag, 7. April:
15.30: Turkmenistan – Taiwan
19.00: Luxemburg – VAE
Freitag, 8. April:
15.30: Türkei – Turkmenistan
19.00: Luxemburg – Taiwan
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