/ Luxemburg im Blitzlichtgewitter: Vor fünf Jahren wurde der Plan für die Errichtung der Radarfallen vorgestellt
Fünf Jahre ist es her, dass Minister François Bausch der zuständigen Parlamentskommission den Zeitplan für die Errichtung der Radargeräte in Luxemburg vorgelegt hat. Schlecht für die Luxemburger Raser, gut für die Sicherheit auf den Straßen. So zumindest die Idee des Luxemburger Verkehrsministers. Ein Rückblick.
Während die einen sich grün und blau über die Blitzer-Säulen ärgern, scheint das Konzept der Regierung vollends aufgegangen. Denn: Nicht nur wurden weitere Radarfallen in Luxemburg errichtet – die teuren Geräte bezahlen sich quasi von selbst. Einziger Wermutstropfen: Die Zahl der tödlichen Unfälle bleibt zu hoch.
2014, vor Einführung der Blitzer, starben 35 Menschen auf den Straßen, 2018 waren es 36. Im gleichen Zeitraum wurden aber weitere Radargeräte an „unfallträchtigen“ Punkten installiert. Vor ziemlich genau fünf Jahren, am 29. September, legte Infrastrukturminister François Bausch der zuständigen Parlamentskommission den Zeitplan für die Errichtung der Radargeräte vor. Dem war eine „nicht schrecklich positive“ Bilanz vorausgegangen, wie der Minister bei der Vorstellung der Unfallbilanz 2013 im April 2014 konstatierte: 45 Menschen – 27 Autofahrer, acht Motorradfahrer, fünf Autoinsassen und fünf Fußgänger – verloren ihr Leben in diesem Jahr im Straßenverkehr. Eine Lösung musste her: fest installierte Radar-Geschwindigkeitsmessgeräte an gefährlichen Stellen, den sogenannten „points noirs“.
Die Zeit war reif
Die Idee war nicht neu, wurden doch bereits 2003 in der damaligen CSV-DP-Koalition die ersten Überlegungen in diese Richtung geäußert. Damals verwarf man die Idee wegen datenschutzrechtlicher Bedenken. Das sollte 2014 verhindert werden, indem die Regierung im Vorfeld mit der Datenschutzkommission zusammenarbeitete. Doch erst ein Jahrzehnt später schien die Zeit wirklich reif für die Blitzer in Luxemburg. In einer TNS-Ilres-Studie, die der Präsident der „Sécurité routière“, Paul Hammelmann, am 2. Oktober 2014 zitierte, befürworteten 81 Prozent der Luxemburger die Radarüberwachung innerorts und auf Nationalstraßen.
Und auch eine TNS-Ilres-Umfrage (Juni 2014), die von der „Sécurité routière“ in Auftrag gegeben wurde und am 19. November selben Jahres vorgestellt wurde, offenbarte eine ähnliche Zustimmung: 71 Prozent der Befragten waren mit solchen Präventionsmaßnahmen einverstanden.
Nach neun Monaten ausgezahlt
Im Juli 2015 war es so weit: Das Luxemburger Parlament verabschiedete ein Gesetz, das den Einsatz der fixen Messgeräte ermöglichte. 20 feste Radaranlagen waren zunächst geplant. Das erste Gerät ging am Waldhof an der N11 in Betrieb. Weitere Radare begannen dann im Februar und April 2016 mit ihrer „Tätigkeit“. Nach einer kurzen Testphase fotografierten die Geräte munter drauf los, ab dem 16. März 2016 dann mit Geldstrafen für Raser.
Bereits ein Jahr später zeigt sich: Die Radargeräte würden sich auszahlen. Im März 2017 wurde bekannt, dass bis Ende 2016 bereits 12,5 Millionen Euro durch Geschwindigkeitsübertretungen eingenommen wurden. Nach nur neun Monaten „Blitzgewitter“ im Großherzogtum waren die Anschaffungskosten in Höhe von 11,5 Millionen Euro beglichen. Die Unterhaltskosten für das gleiche Jahr lagen bei 250.000 Euro. Hinzu kamen noch 1,5 Millionen Euro für Personal- und Verwaltungskosten.
Neues System im Anmarsch
In den Jahren 2018 und 2019 kamen zu den 20 ursprünglich geplanten noch fünf weitere Blitzer-Standorte hinzu. Nummer 25 wurde erst in diesem Jahr an der N12 in der Nähe des „Léierhaff“ installiert, nachdem es dort im Dezember vergangenen Jahres zu zwei tödlichen Unfällen gekommen war.
Die Zukunftspläne sehen die Errichtung eines Streckenradars in Gonderingen vor (bis zum Herbst), erklärt Ministeriumssprecherin Dany Frank auf Tageblatt-Nachfrage. Das System bestehe aus insgesamt vier Säulen. Dazu wird der bestehende Blitzer ausgebaut und erhält Unterstützung durch drei weitere Säulen. Zwei innere Säulen messen die Geschwindigkeit, die zwei äußeren Säulen fotografieren die Fahrer im Falle einer Geschwindigkeitsübertretung. Die bestehende Radarfalle wird zum Detektor umgebaut – der Kennzeichen, Zeit und Fahrtrichtung misst und anhand der Daten die Durchschnittsgeschwindigkeit berechnet.
Keine höheren Strafen
Zudem soll im nächsten Jahr ein weiterer „Enforcement Trailer“ angeschafft werden. Diese autonomen und mobilen Blitzer-Anhänger sollen bei Baustellen eingesetzt werden. In der Vergangenheit wurden sie bereits an gefährlichen Motorradstrecken platziert.
Was die Höhe der Strafen betrifft, gibt es in Zukunft keine Änderung. Zudem stellte Frank klar, dass weiterhin nicht vorgesehen sei, zu kontrollieren, ob Fahrer angeschnallt sind und/oder während des Fahrens telefonieren.
Der Zorn der Geblitzten
Dass Radarkontrollen auch mal den Unmut der Bürger hervorrufen, zeigen die Fälle von Vandalismus gegen die Blitz-Säulen. Bereits vor offizieller Inbetriebnahme beschädigten Unbekannte einen Blitzer zwischen Oberpallen und Beckerich. Die Schutzblenden wurden abgerissen. Der Schaden belief sich auf rund 1.000 Euro. Im selben Jahr wurde in Welfringen an der N13 ein Gerät beschädigt. Hier vergingen sich die unbekannten Täter an der Glasabdeckung der Kamera. Kostenpunkt: rund 1.000 Euro. Es scheint fast so, als ob die Täter mit der Zeit kreativer würden: Die Radarfalle vor dem Kreisverkehr Raemerich hat im März 2019 einen „Neu-Anstrich“ erhalten. Mit Sprayfarben machten sich die Radar-Gegner ans Werk, sodass am darauffolgenden Tag nur lilafarbene Fotos geschossen wurden.
Und was hat es gebracht ?
Rein gar nichts !
2018 gab es genauso viele Verkehrstote wie 2015 !
Und 2019 wird nicht besser werden.
Man kann wohl nicht Hunderte Radargeräte aufstellen. Manche Autofahrer bräuchten das allerdings!
Nomen est omen, Radarfallen, das sagt alles man will nur die von Bausch gehassten Autofahrer fangen um sie zum Zahlen von Strafgeldern zu nötigen..
Wer nötigt denn die armen Raser dazu, zu rasen?
Genau.
Erstaunlich diese Kommentare. Dabei ist die Sache rein arithmetisch. Wenn an gefährlichen Stellen Radare stehen nimmt sogar der dümmste Raser den Fuß vom Gas und rettet somit vielleicht sein Leben. Da gibt es kein Wenn und Aber.
Statt Bausch zu danken pöbeln sie ihn dann auch noch an.Geht’s noch dümmer?
…sehr geehrter Herr KTG, die Bremsen vor dem Radar ab, und rennen etwas später in den Baum. In die Radarfallen tappen nur „Klautercher“ die unkonzentriert mit 3 km/h über erlaubt fahren. Versteckte Steuererhöhung, eben!
Wer mit 94 Km/St, wo 90 Km/St oder mit 74 Km/St wo 70 Km/St erlaubt sind geblitzt wird und 49 Euro zahlen muss ist noch lange kein Raser lieber KTG.
Bitte nicht alle in den RASERtopf werfen und so titulieren. Danke!
Daat si keng Faalen! Ginn matt grouses Schëlder ugekennegt.
Daat si keng Faalen! Ginn matt grouses Schëlder ugekennegt.
Ja, Radarfallen sagt alles. Nur geht es hier nicht um Radarfallen sondern um Radarkontrollen, die vor Ort deutlich angekündigt werden und über die Im Internet und auf dieser Seite mittels einer Karte informiert wird. Das hat nichts mit „gehassten Autofahrern“ zu tun sondern mit Autofahrern, die sich als Raser betätigen und glauben, sich an keine Regeln halten zu müssen.
Sorry, aber Regeln, nicht nur im Strassenverkehr, sind nun mal da um Ordnung zu schaffen. Und Regeln ohne Kontrollen und Sanktionen erzielen kann man sich auch gleich abschminken. Das Problem ist , dass es in Luxemburg, in quasi allen Bereichen, als normal empfunden wird, sich über Regeln hinwegsetzen ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen.
Wenn jeder sich an die Regeln halten würde,wären diese Kommentare alle überflüssig genau wie die Radare.
Stimmt, Wäre echt langweilig … Dann doch lieber ein wenig Anarchie …
@KTG
Ma do muss ech éech Recht gin,kéen get genéidegt méi schnell ze fuehren,an derer déi ze schnell sin,wonneren sech dann wann se bezuelen mussen,wat och ménger Méenung gudd esou ass.Et get eben zevill gerast zu Letzebuerg,muttwelleg an geféiherlech fir aner Automobilisten.Ech kann dem Här Bausch séng Idéeen gudd verstohen,an et mussen nach der Radaren dobai kommen,dat ass als ganz secher unzegesin.An et héiert éen all Dag vun Accidenter,et hält einfach net op domaten,dass vill leit am Stroossenverkéiher méngen,sie kéinten sech iwer all Réegelungen ewéch setzen,vun dénen wou Alkoholfahrten maachen mol guer net ze schwetzen.Hätten mir all déi Verkéihersrowdy’en vun der Strooss,wier villes besser.Vue que dass ech all Dag berufflech ennerwée sin mat éngem Bus,gesin ech all Dag an och emmer méi oft,dass et zu Zuwiderhandlungen géint den Code de la Route kennt.Ech kann fir d’Zukunft just hoffen,dass nach der mobil an fix Radaren dobai kommen,et ass batter néideg dass nei Radaranlaagen opgeriicht gin,ech stin do voll an ganz hannert dem Verkéihersminister,dénen Raseren muss Anhalt gebueden gin,et muss am Portemonni wéih din bis hin zum Entzg vum Permis wann et net anescht géet…..
… würde Sie vorschlagen als Hammelmann Nachvolger. Noch nicht daran gedacht einen Antrag zu stellen. lieber Pingeli? Der Mann ist alt genug für die Rente?
Naja,do ass dach esou een Dengen,daat heescht ,,Code de la route,,,wann jiddereen sech ging e besschen meï dorun haalen,dann ging den Fränzi seng vollautomatisch Keessen nit brauchen…..Daat sin Wunschträume,mee, sid nit traurig leïw Landsleit,hei am Franzouseland ass et nit besser,sie loossen op der Strooss genau essou den Giss eraus weï där aaner!Daat vereenten Europa!
Scho bal 900.000 Leit hu gestëft fir an d’Radar-Keess.
Mä et geet nach net duer.
Mir brauchen der nach vill méi.
Alles schoen und gut , anscheinend wird viel Geld einkassiert ,aber die Unfaelle verschwinden nie ,
warum weil sie Unfaelle sind ,die Jugend muss man anders anpacken ,und das ist mit mehr freundlichen
Erklaerungen ,beim Fuererschein muss das eingeleited werden.Die Person einer Polizei an der Ecke kann
viele I-Phone Suender fangen, usw.
AUCH IST ES GANZ SCHLECHT FUER DE TOURISMUS ,Die Touristen die ein mal sowas geschickt kriegen
vieleicht fuer 2 oder 5 km uber je was, geht oder besucht diese Stelle oder Land niewieder???
WAS MEKINEN SIE DAZU???
Leitplanken vor Baumreihen.
Beleuchtung der Autobahnen.
Zwei Fakten, die die Zahl der schweren Unfälle reduzieren.
Wenn man die Radargeräte nur von der Kostenseite her betrachtet, müsste man fairerweise auch Auskunft darüber geben was Tote und Schwerverletzte aus Verkehrsunfällen die Allgemeinheit kosten, ganz abgesehen vom menschlichen Leid. Dass Radargeräte nichts bringen kann man nicht behaupten. Vermiedene Unfälle stehen nun mal in keiner Statistik.
Man kann aber auch nicht behaupten, dass sie was bringen, eher das Gegenteil. Die Unfallzahlen sind nach der Installation der Radare sogar gestiegen, weshalb man genauso gut behaupten könnte, dass sie durch die Radare gestiegen sind. Das ist nicht unmöglich. Es gibt Beispiele im Ausland, wo die Unfallhäufigkeit nach einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf einzelnen Strecken zugenommen hat.
Genau so gut könnte man behaupten, das Abbremsen vor und das Beschleunigen nach dem Radar würden die Umwelt zusätzlich belasten (gleich zweimal übermässiger Gummiabrieb mit Feinstaub-Emission, unnötiger Kraftstoffverbrauch). Aber mal ehrlich, Das sind doch alles nur Ausreden um darüber hinwegzutäuschen, dass man einfach keine Lust hat, sich an sowas wie einen „Code de la route “ zu halten. In Ländern, wo die Sanktionen wesentlich drastischer ausfallen (Skandinavien, Schweiz) argumentiert niemand so. Nein, dort nimmt man dann doch lieber den Fuss vom Gaspedal.