Studie / Luxemburg ist Spitzenreiter in Pro-Kopf-Ausgaben für den Sozialschutz
Eine rezente französische Studie vergleicht Sozialschutzausgaben in der EU. Luxemburg glänzt mit seinen mit Abstand höchsten Pro-Kopf-Ausgaben – die sich jedoch sehr leicht relativieren lassen.
Luxemburg, das Land der Reichen, das erste Land mit kostenlosen öffentlichen Verkehrsmitteln und, wie es aussieht, auch das Land mit den höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für den Sozialschutz. Das zeigt eine Studie der „Direction de la recherche, des études, de l’évaluation et des statistiques“ aus Frankreich, wie Paperjam am Freitag berichtet. Für das Jahr 2022 belaufe sich der Betrag auf 20.030 Euro in Kaufkraftparität („parité de pouvoir d’achat“, PPA). Hierbei handelt es sich um eine Maßeinheit, die es ermöglicht, länderspezifische Preisunterschiede zu neutralisieren, sodass jeder Euro einem „französischen Euro“ entspricht. Der Durchschnitt der 27 EU-Mitgliedstaaten liege bei 10.100 Euro. Demnach beträgt der luxemburgische Wert fast das Doppelte des EU-Schnitts.
Auch die Sozialausgaben von Luxemburgs direkten Nachbarn liegen über dem EU-Schnitt: Deutschland gab 2022 13.580 Euro pro Kopf (in Kaufkraftparität) und Frankreich 12.510 Euro aus.
Interessant ist jedoch, dass Luxemburg im Vergleich zu seinen Nachbarn nur einen geringen Anteil seines BIP für Sozialleistungen ausgibt – insgesamt 21,6 Prozent. Damit liegt der Anteil sogar unter dem EU-Schnitt von 27 Prozent. Diese Diskrepanz sei auf das wegen der Grenzgänger verhältnismäßig hohe Pro-Kopf-BIP Luxemburgs zurückzuführen. Frankreich belegt hierbei EU-weit zum siebten Mal in Folge den ersten Platz mit 32,2 Prozent seines BIP, gefolgt von Italien mit 29,6 Prozent und Deutschland mit 29,2 Prozent.
2019 habe der EU-Schnitt bei 26,8 Prozent gelegen. Nach Ausbruch der Corona-Pandemie sei er dann stark gestiegen: auf 30,2 im Jahr 2020 und immerhin noch 28,7 Prozent im Jahr 2021. Wobei Frankreich, Österreich, die Tschechische Republik, Deutschland und Luxemburg die einzigen EU-Länder waren, in denen das BIP pro Kopf zwischen 2019 und 2022 zurückging, schreibt Paperjam. Das Großherzogtum verzeichne in diesem Zeitraum ein Minus von 2,8 Prozent.
Über dem Schnitt
Im Bereich des Sozialschutzes fließt EU-weit mit insgesamt 12,5 Prozent das meiste Geld in den Bereich Risiko Alter-Leben, (also Altersrenten, Autonomie für abhängige Personen, Witwen- und Witwerrenten usw.), schreibt Paperjam. Luxemburg investiere hier 8,6 Prozent seines BIP, bzw. 56.570 Euro in PPA, und liege damit in absoluten Zahlen vor seinen Nachbarn: Belgien investiere 30.430 Euro PPA, Frankreich und Deutschland jeweils rund 26.000 Euro PPA.
Den Bereich Krankheitsrisiko (medizinische Versorgung, Krankschreibungen, Arbeitsunfälle usw.) finanziert Luxemburg mit 6,1 Prozent seines BIP und liegt hier unter dem EU-Durchschnitt von 8,1 Prozent. Spitzenreiter sind Frankreich und Deutschland mit 10 bzw. 9,7 Prozent. Luxemburgs Ausgaben für Menschen ab 65 Jahren lägen hingegen zweieinhalbmal über dem EU-Durchschnitt.
Auch im Bereich Familienrisiko (Haushaltsbeihilfen, Steuergutschriften, Sozialleistungen usw.) liegen Luxemburgs Ausgaben in Höhe von drei Prozent des BIP über dem EU-Schnitt von 2,3 Prozent. (WiR)
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…alt nees esou eng ,,Fride-Freude-Eierkuchen,,-Studie deï,weï ëmmer niewt den Schinnen fiërt an deï villzevill aarm Leit an Kanner nit berücksichtigt!Lëtzeburg brauch sech an verschiddenen Domänen nit ze bretzen!